Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer , Schreiner
Vom Netzwerk:
und getröstet – doch genau das durfte er nicht, wenn der Plan funktionieren sollte.
    »Dann bring ihn mit seiner eigenen Waffe um, sobald du ihn findest«, schlug Edward vor, obwohl ihn seine eigenen Worte beinahe zerrissen._Er musste sich in Sicherheit bringen. Sich und den Plan.
Verletze sich – bring sie dazu auch dich – Edward – zu hassen!
    Er kämpfte sein Mitleid und sein aufgestautes Verlangen nieder. »Zeig mir deine Arme!« Selbst in seinen Ohren hörte sich seine Stimme gefährlich ausdruckslos an.
    »Mein Arme? Aber wieso?« Sie wirkte verwirrt.
    »Deine Arme!«, befehlend streckte er seine Hand aus, so als rechne er damit, dass sie ihm ihre Unterarme anvertraute.
    Kompromisslos und Befehlsgewohnt waren die Worte, die ihr bei seinem Anblick in den Sinn kam. Mit einem Mal schnürte es ihr die Brust zu.
Was weiß er?
Angst davor, dass er ihr Geheimnis entdeckt haben könnte stieg in ihr auf und es kostete sie Mühe zu fragen: »Was für ein Spiel spielst du? Worauf willst du hinaus?«
    Ein Hauch von dem, was ihr Geheimnis für sie bedeutete, musste ihren Ton gefärbt haben – etwas flackerte in seinen Augen auf. »Nein, meine Schöne – das ist kein Spiel.« Edwards Miene wurde härter: »Deine Arme.«
    »Fall tot um!« Sie wich langsam vor ihm zurück, doch er folgte ihr mit einer seltsamen Mischung aus Anmut und Bedrohung. Plötzlich hatte sie das Gefühl, dass nur sehr wenige Vampire Edward so erlebt und es überlebt hatten.
    »Das bin ich bereits«, kommentierte er, »und ich habe keinen Bedarf, noch einmal zu sterben.« Er griff mit atemberaubender Geschwindigkeit nach ihrer Hand und riss das Mädchen zu sich. Er zerriss grob ihre langen Ärmel bis zu den Oberarmen. »Nicht einmal für dich, meine Schöne!«
    Sie begriff, dass er tatsächlich nach Narben auf ihren Armen suchte, nach Zeichen für ihre selbstmörderischen Absichten. Seine Fingerkuppen glitten über ihre Haut, doch anders als bei den Malen zuvor, waren sie nicht verführerisch, weckten kein Verlangen, sondern nur kalte Wut. Sie riss sich mit einem Ruck von ihm frei.
    »Wie hast du es dann getan, Melanie? Mit Tabletten?«
    »Du verdammter Bastard!«, fluchte Sofia und schlug zu, bevor sie es sich überlegt konnte.
    Edward starrte sein Geschöpf an, sie funkelte wild zurück. Doch in ihren Augen, verborgen unter ihrer Wut las er etwas anderes. Eine Verzweiflung so tief und offen, dass sie emotionale Höllenqualen leiden musste. Trotzdem durfte er sie nicht schonen!
    »Melanie, wie hast du es getan?«
    Der Engel stürzte sich auf ihn, doch Edward war vorbereitet und fing sie ab, ein; hielt sie und zwang sie, seinen Blick zu erwidern.
    »Wie?« Er wusste, dass seine hochmütige Frage seinen herablassenden Gesichtsausdruck widerspiegelte. Doch sie blieb stumm und versuchte sich aus seiner Gewalt zu befreien. Ein Schatten, der gegen einen Schemen kämpfte. – Zu leise und zu schnell, um vor den Augen der Sterblichen Gnade zu finden.
    »Melanie!«, flüsterte er gegen ihre Lippen und holte zum letzten Schlag aus.
Dafür wird sie mich mit Sicherheit hassen!
»Der Magistrat verwandelt nur lebensüberdrüssige Frauen in Vampire. Bisher haben sich alle umgebracht. Also: Wie planst du deinen Tod? Besuchst du Kirchen, weil Vampire sie nicht betreten können? Die Sonne? Wie willst du es versuchen, Melanie?«
    Edward konnte die Aufgabe seines Geschöpfes körperlich spüren, ihr Zittern war überdeutlich. »Melanie ist tot!«, flüsterte Sofia tränenerstickt, so leise, dass er sie kaum hören konnte.
    »Lügnerin!«, fauchte Edward.
    Als sein Blick ihren einfing, wurde ihr Schmerz dreidimensional, traf ihn mit unvorhergesehener Wucht und drang in sein Herz.
    »Sofia!«, flüsterte sie leise und hielt seinem Blick stand. »Mein Name ist Sofia!«
    Wahrheit
, stellten seine Sinne fest. Schockiert wich er einen Schritt zurück.
    Edward starrte den Engel vor sich an. Erleichterung und Frust, Weinen und Lachen tobten in seinem Inneren, während er sich wie ein naiver Idiot fühlte. Ein rücksichtsloser, egoistischer Idiot.
    Natürlich! Zwillinge!
Er hatte es nicht gemerkt – nicht einmal in Betracht gezogen. Selbst die Hexe war bei ihrer Überprüfung darauf hereingefallen, hatte sich nicht einmal darum gekümmert, dass die Lebensüberdrüssige noch eine Schwester hatte, geschweige denn kontrolliert, ob sie zufällig ein Zwilling war.
    Und der Magnus? Nein, niemals glaubte Edward an einen Zufall!
Welches Spiel spielst du mit mir, mein Freund? –

Weitere Kostenlose Bücher