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Zwillingsblut (German Edition)

Zwillingsblut (German Edition)

Titel: Zwillingsblut (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer , Schreiner
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obwohl Edward sicher war, dass sie ihn nicht sehen konnte. »Ich bitte Euch um die Unsterblichkeit für meine sterbliche Geliebte!«
    Die Stimme des Magnus bebte und Edward ahnte, was es den alten Vampir kostete, diese Bitte zu äußern.
    Das Lachen der Hexe klang wie brüchiges Papier. »Dafür habe ich die Ketten erschaffen.«
    »Das ist Sklaverei, keine Liebe, Morna!«
    Niemals zuvor hatte Edward den Namen der Hexe aus Magnus’ Mund gehört. Er klang sonderbar, beinahe wie in einer fremden Sprache und doch vertraut und melodisch, als sei er etwas, was Magnus vor langer Zeit einmal sehr häufig gesagt hatte.
    »Sie wäre in Sicherheit«, meinte Morna sanft, »und ich auch.«
    »Lass sie mich zu einem Vampir machen!« Magnus Stimme war flehend, es schwangen Töne in ihr mit, die beinahe hypnotisch schmeichelten und seine Verzweiflung unterstrichen.
    »Niemals«, flüsterte Morna, als habe Magnus sie um etwas Entsetzliches gebeten. »Niemals zum Vampir!« Sie kam näher. »Hörst du mich! Niemals wird jemand weibliche Vampire erschaffen! Niemals Wesen, die mir schaden könnten!«
    »Du kannst doch nicht wegen einer einzigen Prophezeiung in ständiger Furcht leben!« Magnus fauchte und es klang, als greife er eine Jahrhundertealte Diskussion wieder auf.
    »Fahr zur Hölle!«
    »Da bin ich bereits!« Die beiden musterten sich wie Kontrahenten, bis sich Magnus an Maeve wandte. »Maeve?«
    Edward schwieg, wie es seine Pflicht war. Niemand den er kannte – und der es überlebt hatte – hatte die Königin jemals einfach nur bei ihrem Namen genannt.
    Doch Maeves Gesicht blieb weich, ihre Stimme entfernt und sanft als sie ihn mit einem Ausdruck ansah, der beinahe tadelnd wirkte. »Sie ist meine Schwester, Magnus. Ich kann sie unmöglich in Gefahr bringen.«
    »Aber mich, nicht wahr? Mich kannst du durch die Hölle gehen lassen?!«, verbittert wandte er sich Richtung Edward ab.
    »Erzähl mir nichts von der Hölle!« Maeves Stimme klang eisig. »Was hast du vor? Du machst sie zu einem Vampir und dann?«
    »Du weißt es …« Die Stimme des Magnus verklang leise in der Luft.
    »Nein!« Maeve schrie so laut, dass jede Zelle in Edwards Körper vibrierte. Plötzlich war die Königin bei Magnus und schlug wie eine Besessene auf ihn ein, während er lediglich versuchte sich zu verteidigen. »Ich verbiete es! Niemals! Solange ich lebe wird niemand mehr – Niemand, hörst du mich, Bruder? – Niemand wird es mehr tun! Niemand …« Ihre Kräfte schienen nachzulassen, sie sackte langsam auf die Knie, als gäbe jeder Muskel in ihrem Körper nach und weigere sich, ihr Gewicht länger zu tragen.
    »… der Bund, der Ritus …« das Flüstern des Magnus war nur noch eine verzweifelte Bitte um Anhörung.
    Doch der Wahnsinn in Maeves Blick war unübersehbar, ebenso wie der Schmerz. Eine Trauer, die so groß war, dass sie Erlösung suchte und sie nur im Wahnsinn und in rauschhaften Blutorgien finden konnte.
    Zum ersten Mal begriff Edward, der immer noch von den Eindrücken und Erkenntnissen wie erschlagen war, dass der mythische Bund zwischen zwei Vampiren keine Legende war, der vertraut-verbotene Wortlaut über den er als Magistrat wachte, kein ausgestorbenes Ritual. Der Bund der Gefährten war Wirklichkeit und die Königin war ihn – vielleicht vor Jahrtausenden – eingegangen.
    Ihre Liebe ist gestorben und sie wahnsinnig geworden! Deswegen immer dieselben Männer, dasselbe Ritual: Liebe am Anfang, Lust in der Mitte und am Ende immer der Tod und das Leid.
    »Ich verfluche den Bund, ich verfluche Vampire und die Unsterblichkeit, ich verfluche dich …«, flüsterte Maeve so leise, dass er sie kaum hörte. Morna kicherte leise und schadenfroh. Ihr entging der Blick, den Maeve ihr zuwarf und der Edward schaudern ließ.
    »… und dich auch, hörst du mich, Morna? Dich auch …« Maeve bettete ihr Gesicht in ihre Hände, schloss die Wirklichkeit aus und weinte. »Du hast dich mit deinem eigenen Fluch, Edwards Fluch, selbst in Gefahr gebracht – alle zehn Jahre aufs Neue!«
    Morna beugte sich besorgt zu ihrer Schwester und nahm ihre Hand. Maeve hielt sie, als sei der Kontakt zu ihrer Schwester der letzte Rettungsanker der sie an die Realität band, während sie von Weinkrämpfen geschüttelt wurde.
    Magnus wandte sich ab, doch mit einer Handbewegung stoppt Morna ihn. »Du wirst nicht zu deiner Geliebten gehen.«
    Magnus sah zu Boden, als könne er die Entscheidung nicht fassen. Leise und verzweifelt beschwor er seine Schwester: »Sie

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