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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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könnte mich den Job kosten«, warnte sie Kacey.
    »Es sei denn, wir suchen uns beide einen guten Verteidiger.«
    Kaceys ehemalige Kommilitonin war in Lachen ausgebrochen. »Egal. Ich liebe solche Sachen, genau wie ich
CSI, Bones – Die Knochenjägerin
und all die anderen Krimiserien liebe. Ich werde mal sehen, was ich auftreiben kann, aber das bleibt streng geheim, okay?«
    »Klar«, hatte Kacey erwidert, wenngleich sie sich fragte, wie lange sie sich an dieses Versprechen würde halten können. Sie hatte die Aus-Taste gedrückt und erneut wählen wollen, hatte aber dann aufgelegt – ein weiteres Telefongespräch mit ihrer Mutter würde ohnehin nichts bringen. Ob es ihr passte oder nicht, sie würde Maribelle von Angesicht zu Angesicht gegenübertreten müssen.
    Es wurde bereits dämmrig, als sie in Helena ankam und durch die vertrauten Straßen fuhr. Der Asphalt war geräumt, die Gehsteige waren freigeschaufelt, doch schon fiel neuer Schnee vom Himmel. Sie lenkte ihren Ford Edge an der Kathedrale von St. Helena vorbei, deren gotische Fassade hell angestrahlt war. Die beiden Kirchtürme ragten hoch in den Himmel hinein. Das war die Stadt, in der sie aufgewachsen war, wo sie sich sicher gefühlt hatte, doch jetzt, in der sich herabsenkenden Dunkelheit, empfand sie diese Sicherheit als trügerisch. Irgendetwas stimmte nicht.
    Sie blickte in den Rückspiegel und zuckte zusammen, als sie einen dunklen Pick-up hinter sich erblickte, ganz ähnlich dem, der sie vor ein paar Tagen gerammt und ins Schleudern gebracht hatte.
    Der gewaltige, unheimliche Kühlergrill über der vorderen Stoßstange sah genauso aus wie der andere, doch sie konnte das Nummernschild nicht sehen, konnte nicht mal erkennen, ob es aus Montana oder sonst woher stammte. Ihre Kehle wurde trocken, als sie die Scheinwerfer im Rückspiegel verfolgte, und sie stieß einen Seufzer der Erleichterung aus, als der Wagen wendete und in die entgegengesetzte Richtung davonfuhr.
    Nun sei doch nicht so paranoid. Niemand folgt dir. Nur weil Elle Alexander laut der jüngsten Meldungen von der Straße gedrängt wurde, bist du noch lange kein Ziel.
    »Trotzdem«, murmelte sie nervös.
    Mit einem letzten Blick vergewisserte sie sich, dass der Pick-up mit dem riesigen Kühlergrill nicht mehr hinter ihr herfuhr, und entspannte sich ein wenig. Bevor sie die Stadt wieder verließ, machte sie noch einen weiteren Abstecher. Vor einer roten Ampel ganz in der Nähe des Valley Hospitals, ein paar Blocks vom Broadway entfernt, hielt sie an. Die Konstruktion aus Stahl und Glas erhob sich drei Stockwerke hoch in den Himmel, die Lichter der Stadt spiegelten sich in den riesigen Scheiben. Als die Ampel auf Grün sprang, trat sie aufs Gas und grübelte darüber nach, welche Rolle das Valley Hospital, in dem mindestens drei einander ähnelnde Frauen das Licht der Welt erblickt hatten, bei den mysteriösen Todesfällen wohl spielen mochte.
    Sie würde dem später einmal nachgehen müssen, dachte sie, während sie das Stadtzentrum hinter sich ließ und in Richtung Rolling Hills fuhr, wo Maribelle und ihre Lügen residierten.
     
    Trace hatte auf Elis Schulbus gewartet und ihn dann in die Stadt gefahren, wo sie Sarge aus der Tierklinik abholten. Er trug einen dieser Hundetrichter um Hals und Kopf, der ihn davon abhalten sollte, seine Wunde zu lecken oder die Fäden herauszuziehen. Sarge war auf dem Weg der Besserung, Gott sei Dank.
    »Er sieht aus wie ein Außerirdischer!«, rief Eli mit einem ängstlichen Lächeln, als sie an der Rezeption standen. Sarge humpelte auf drei Beinen auf ihn zu und hätte den Jungen vor Freude beinahe umgeworfen.
    »Jetzt seid ihr beide Pflegefälle«, neckte ihn Trace und blickte mit hochgezogener Augenbraue auf Elis blauen Gips. Ein paar Unterschriften waren daraufgekritzelt, eine Stelle war verschmutzt und ließ sich nicht wieder sauber rubbeln.
    »Das muss ein Waschbär gewesen sein«, sagte Jordan Eagle, als Trace die Rechnung bezahlte, »wenn nicht sogar mehr als einer.«
    »Ich bin einfach nur froh, dass er wieder gesund wird«, sagte Trace. »Vielen Dank.«
    Jordan tätschelte Sarges Kopf, dann pfiff Trace nach ihm, und der Hund flitzte unbeholfen hinter ihm und Eli her. Trace half ihm in den Pick-up, und schon waren sie wieder unterwegs.
    Zu Hause angekommen, ließ Eli sich gleich wieder auf die Couch fallen, obwohl Sarges Rückkehr seine Laune beträchtlich gehoben hatte. Schon als er aus dem Bus gestiegen war, hatte er erklärt, er fühle sich

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