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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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bis sich sein Blutdruck normalisiert hatte, dann meldete er sich. »Hi.«
    »Hi.« Sie war außer Atem, wie immer, vermutlich hatte sie eine Auseinandersetzung mit »diesem Arschloch von Bauunternehmer« hinter sich – die Entschuldigung, die sie jedes Mal vorschob, wenn sie schlecht gelaunt war.
    »Was gibt’s?«, fragte er. Er wollte sie nicht drängen, aber er hatte einfach keine Zeit für belangloses Geschwätz.
    »Jede Menge. Es geht um Mom und Dad. Sie … sie widersetzen sich jeder Veränderung, und du weißt doch, dass Dad längst nicht mehr so gut beieinander ist wie früher. Trotzdem weigert sich Mom, umzuziehen oder ihn in ein Heim zu geben, dabei braucht er weit mehr Pflege, als sie ihm geben kann …« Sie plapperte und plapperte, wie immer bei diesem speziellen Thema, das ihm das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    »Und was soll ich deiner Ansicht nach tun?«, unterbrach er ihr Lamento.
    »Rede mit Mom.«
    »Das habe ich schon getan.«
    »Noch einmal. Sei hartnäckig. Sie hört auf dich, aus welchem Grund auch immer. Man sollte annehmen, da ich die Älteste bin, würde auch meine Meinung etwas zählen, aber nein –«
    »Ich werde mit ihr reden«, versprach er, um ihrer Mitleidstour zuvorzukommen. »Noch dieses Wochenende werde ich zu den beiden fahren.«
    »Je eher, desto besser.«
    »Ich habe auch ein Leben, musst du wissen. Einen Job. Einen sehr stressigen Job.«
    »Schon gut, schon gut, gib mir einfach Bescheid.«
    »Das werde ich.«
    »Oh, bevor ich es vergesse: Ich muss dich warnen. Mom hat jemanden für dich ausgewählt.«
    Er stöhnte innerlich.
    »Stell dir vor, sie ist Krankenschwester. Ist das zu fassen? Ausgerechnet dieser Beruf, nach allem, was sie darüber gesagt hat? Ich nehme an, sie hat diese Frau kennengelernt, als sie Dad zu seinem jährlichen Check gebracht hat.«
    »Es ist doch ganz egal, was sie beruflich macht.« Er war nicht in der Stimmung für eine Liebschaft, schon gar nicht mit jemandem, den seine aufdringliche Mutter für ihn ausfindig gemacht hatte. Nicht, wo er jetzt so viel zu tun hatte.
    »Nur damit du vorbereitet bist. Ihr Name ist Karalee Rierson, eine Rothaarige.«
    Er erstarrte. Die Sorge, die ihn seit Acacias Telefonat mit der Bundesbehörde befallen hatte, wuchs und ließ ihm keine Ruhe mehr. Er blickte auf die Stapel mit Fotos, die er über die Jahre zusammengetragen hatte, breitete sie aus und suchte so lange, bis er das Führerscheinbild von Karalee Winters entdeckt hatte. Nein … das konnte nicht sein! Er schluckte, dann fing er an, die alten Dokumente durchzugehen. Er müsste sich doch erinnern können! War ihr Mädchenname nicht Karalee Falcone … Ja, da stand es. »Was weißt du über sie?«, fragte er seine Schwester mit einer Stimme, die er selbst nicht erkannte.
    »Ich glaube, sie hat in Oregon gelebt, als sie verheiratet war, aber ich bin mir nicht sicher. Und dann war da noch irgendwas mit einer Blitzehe, die Mom unter den Teppich kehren will.«
    Daher also der Nachname Winters.
    »Kinder hat sie keine. Ich bin mir sicher, Mom wird dir sämtliche Details auftischen, wenn du sie das nächste Mal besuchst.«
    Das Herz schien ihm bis auf den kalten Fliesenboden zu rutschen. Alles geriet ins Wanken. »Da hege ich keinerlei Zweifel«, sagte er. »Hör mal, ich muss jetzt Schluss machen.«
    »Okay, okay. Immer beschäftigt, ich hab’s verstanden. Ruf mich an, wenn du bei Mom und Dad warst, und versuch bitte alles, um sie zum Umzug zu überreden.«
    »Das werde ich«, versprach er und legte auf. Er starrte auf das Foto von Karalee Falcone Winters Rierson. Das hatte er vermasselt. Irgendwie war ihm dieses so bedeutsame Informationsschnipselchen entgangen. Und jetzt kannte sie seine Eltern …
    Das war gefährlich. Sehr gefährlich.
    Er zerknüllte die Kopie ihres Führerscheins in der Faust. Er musste das Spiel wieder an sich bringen, musste sich beeilen.
    Bei Acacia Lambert würde er anfangen und sich danach auf Karalee mit all ihren Nachnamen konzentrieren.
    Ihm blieb keine andere Wahl.

[home]
    Kapitel 22
    N icht nur Riza hatte sie unterstützt, auch von den Krankenhäusern waren Antworten auf ihre Anfragen eingegangen. Bewaffnet mit neuen, wenngleich oberflächlichen Informationen, war Kacey nun auf dem Weg nach Helena, zu ihrer Mutter.
    Riza, die sogar an Daten der Kraftfahrzeugbehörde rankam, hatte versprochen, noch weiter nachzuforschen und ihr Geburts- und Todesanzeigen, Fotos und was sie sonst noch finden konnte zukommen zu lassen. »Es

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