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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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entfernt, bevor sie ihre Wohnung untersuchten?
    »Ich werde noch mehr Kaffeepulver untersuchen lassen«, sagte Alvarez. »Danke. Ich bring’s dir dann vorbei.«
    Als sie auflegte, raste ihr Puls; ihr Atem ging schnell. War Dr. Lambert im Visier eines Killers?
    Es sah ganz danach aus.
    »Pescoli! Beweg deinen Hintern hierher!«, dachte sie laut.
     
    »Ständig flippst du aus«, erklärte Jeremy und funkelte sie vom Sofa aus an. Er hielt sein Handy in die Höhe. »Das ist doch nur ein Foto! Was ist denn schon dabei?«
    »Wenn Heidis Vater das in die Finger kriegt, ist er sicher ganz anderer Meinung«, erwiderte Pescoli.
    »Du hast es ihm gezeigt!«
    »Wie hätte ich es ihm zeigen können? Es ist auf
deinem
Handy. Aber er weiß davon, sieh dich also vor. Solche Bilder übers Internet zu verschicken, ist keine gute Idee.«
    »Daran ist nichts Illegales! Absolut nicht!«
    »Nun verdreh mir mal nicht das Wort im Mund. Ich sagte, das ist keine gute Idee. Punkt.«
    »Es ist doch bloß auf meinem Telefon. Auf
meinem.
Das du ohne zu fragen kontrolliert hast. Das nenne ich Verletzung der Privatsphäre!«
    »Verletzung der Privatsphäre?« Pescoli machte eine weit ausholende Armbewegung, um auf das Chaos um sie herum zu verweisen, die Überbleibsel von Jeremys Computerspielerei: leere Limobecher, ein Teller mit den Resten seines oder Biancas Käsesandwiches – das würde noch geklärt werden müssen. Mehrere Paar Schuhe lagen kreuz und quer auf dem Fußboden verstreut. »Alles, was du in letzter Zeit tust, ist eine Verletzung
meiner
Privatsphäre.«
    »Na schön. Dann gehe ich eben.« Er stapfte durchs Wohnzimmer und die Treppe zu seinem Zimmer hinunter.
    »Gottlob. Er hat mich erhört.«
    »Mom …?«, ertönte Biancas Stimme vom Ende des Flurs. Pescoli eilte zum Zimmer ihrer Tochter und steckte den Kopf zur Tür hinein. Bianca lag auf dem Bett, die Augen weit aufgerissen, den Tränen nahe. »Warum kann Chris nicht zu uns kommen?«
    »Weil ich gleich weg muss. Er darf nur kommen, wenn ich da bin.«
    »Ich wünschte, er wäre hier. Er bringt mir immer was zu trinken.«
    »Ich kann dir gern ein Glas Wasser holen. Hast du dein Käsesandwich gegessen?«
    »Was für ein Käsesandwich?«
    »Jeremy!«, brüllte Pescoli und schoss aus Biancas Zimmer zur Treppe.
    »Ich hab sie gefragt! Sie hat gesagt, sie will nichts!«, schrie er zurück.
    Pescoli kehrte zu Bianca zurück und sah ihre Tochter an, die sich unter der Bettdecke vergraben hatte. »Gibt es etwas, worauf du Lust hast?«, fragte sie.
    »Suppe.«
    »Tut’s auch eine aus der Dose?«
    Bianca nickte. »Hühnersuppe mit Nudeln.«
    Als Regan in die Küche eilte, um diese kulinarische Köstlichkeit aufzuwärmen, hörte sie ein leises »Danke, Mom«. Sie atmete auf und hätte beinahe gelächelt. Manchmal war es doch schön, Kinder zu haben, selbst wenn es kleine Ungeheuer wie Jeremy und Bianca waren.
     
    Dreißig Minuten später war sie zurück im Department. Als sie das Büro betrat und zu Alvarez’ Schreibtisch hinüberging, legte diese gerade den Telefonhörer auf. »Was gibt’s denn?«, fragte sie, und ihre Partnerin erzählte ihr ausführlichst von der Samenspendertheorie.
    »Was sagst du nun?«, fragte sie, als sie geendet hatte.
    Pescoli nickte nachdenklich. »Wow«, sagte sie. »Und was hat das zu bedeuten?«
    »Das versuche ich noch herauszufinden. Aber das ist das fehlende Bindeglied. Der gemeinsame Nenner.«
    »Vorausgesetzt –«
    »Pescoli«, bellte Cort Brewster, als würde ihm das Aussprechen ihres Namens einen üblen Nachgeschmack bereiten.
    »Kommen Sie in mein Büro.« Dann, als hätte er noch einmal nachgedacht, fügte er hinzu: »Bitte.«
    »Verflucht«, murmelte sie und folgte dem stellvertretenden Sheriff.
    Brewster machte sich nicht die Mühe, an seinem Schreibtisch Platz zu nehmen. Auch Pescoli setzte sich nicht, sondern blieb lieber stehen.
    »Ich habe mit Heidi gesprochen. Sie behauptet, es gibt keine solchen Fotos.«
    »Nun, dann …«
    »Ich denke, sie sagt womöglich nicht die Wahrheit«, räumte er ein. Pescoli zog die Augenbrauen hoch. Das war eine Überraschung. »Es ist kein Geheimnis, dass es mir gar nicht gefällt, dass Ihr Sohn mit meiner Tochter geht. Er ist ein Windhund, und wenn ich könnte, würde ich ihm einen kräftigen Tritt in den Hintern verpassen.«
    »Das haben Sie schon einmal versucht«, erinnerte ihn Pescoli.
    »Ich brauche keinen arbeitslosen Loser, der bei uns rumhängt, und Heidi auch nicht. Er hat einen schlechten

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