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Zwillingsbrut

Zwillingsbrut

Titel: Zwillingsbrut Kostenlos Bücher Online Lesen
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Zehn-Zentimeter-Absätzen und mit glitzernden Juwelen behängt, durchlebten. Dabei balancierte sie auf einem Gymnastikball, den sie im Wandschrank aufbewahrte.
    Es gelang ihr, ordentlich ins Schwitzen zu kommen, dennoch dachte sie sehnsüchtig an das Laufband, das sie laut Scheidungsurteil in Seattle hatte zurücklassen müssen. Zum Zeitpunkt ihrer Trennung war sie ein emotionales Wrack gewesen, und Jeffrey hatte darauf bestanden, dass er die komplette Ausstattung aus ihrem privaten Fitnessraum benötigte. Sie war zu ausgelaugt gewesen, um wegen so etwas Banalem den Kampf aufzunehmen, hatte einfach nur alles hinter sich lassen wollen.
    Doch jetzt, bei dem Schneefall, war es unmöglich, über die Landstraßen zu joggen, und sie wünschte sich, sie hätte das Laufband im Haus anstatt eines Cardio-Workout-Tapes aus den Neunzigern.
    Die
Real Housewives
waren vorbei, und sie beendete ihr Training. Sie wollte gerade den Fernseher abschalten, als der Aufmacher eines der zahlreichen Unterhaltungs-»Nachrichten«-Magazine über den Bildschirm flackerte und sie Shelly Bonaventures lächelndes Gesicht erblickte. Mit munterer Stimme verkündete die Ansagerin: »Und jetzt das Neueste zum Selbstmord von Shelly Bonaventure.« Es folgte ein kurzer Abriss von Shellys Leben, vom Kleinkind bis hin zu ihrem jüngsten Auftritt auf dem roten Teppich. Obwohl es ihr gar nicht passte, musste Kacey zugeben, dass Heather recht hatte: Sie und Shelly Bonaventure ähnelten einander tatsächlich. Der Zuschauer erfuhr, dass Shelly die ersten fünf Jahre ihres Lebens in Helena, Montana, verbracht hatte, bevor sie mit ihrer Familie nach Südkalifornien umgezogen war.
    »Hm.« Dann war das B-Filmsternchen also in derselben Stadt geboren wie Kacey und hatte seine Wurzeln ebenfalls in Montana. Doch nur weil sie einander ähnlich sahen und aus derselben Gegend stammten, gab es keinen Grund, irgendwelche Schlüsse daraus zu ziehen. Natürlich war das Ganze schon merkwürdig, aber mit Sicherheit war es reiner Zufall.
    »Und obwohl dieser Fall als Selbstmord eingestuft wurde, ist ein Detective aus Los Angeles nicht ganz überzeugt davon«, berichtete die Sprecherin. Auf dem Bildschirm erschien ein gutaussehender Afroamerikaner in einem tadellosen Anzug und mit Sonnenbrille. Er stand irgendwo draußen, im Hintergrund waren Palmen zu sehen. Die Sprecherin fuhr fort: »Jonas Hayes, ein erfahrener Polizist, ist seit über fünfzehn Jahren beim LAPD tätig.«
    Ein Reporter gesellte sich zu dem Beamten. »Detective Hayes, können Sie uns eine Stellungnahme zu der Einschätzung geben, dass es sich bei Shelly Bonaventures Tod um Selbstmord handelt?«
    Hayes runzelte die Stirn. »Nein.«
    »Aus zuverlässiger Quelle haben wir erfahren, Sie seien nicht davon überzeugt, dass sie sich das Leben genommen hat.«
    »Kein Kommentar.«
    »Aber Detective Hayes«, drängte der Reporter und eilte dem sehr viel größeren Mann hinterher, der auf einen Parkplatz zustrebte. »Ist es möglich, dass Shelly Bonaventure einem Mord zum Opfer fiel?«
    Hayes’ breite Schultern unter dem teuren Stoff seiner Jacke spannten sich sichtbar an. Langsam drehte er sich um, die Augen hinter der dunklen Sonnenbrille auf den Reporter gerichtet. Dann sagte er noch langsamer: »Wie bei allen Ermittlungen bleibt der Fall Shelly Bonaventure offen, bis auch die letzten Fakten geklärt sind.«
    »Dann besteht also durchaus die Möglichkeit der Fremdeinwirkung?« Der Reporter ließ nicht locker.
    Hayes drückte auf die Fernbedienung seines Wagens und zuckte die Achseln. »Besteht diese Möglichkeit nicht immer?«, fragte er rhetorisch, dann öffnete er die Fahrertür und glitt hinters Lenkrad. Die Schlusseinstellung zeigte, wie sich die Rücklichter seines Geländewagens in den dichten Verkehr von Südkalifornien einordneten.
    »Offenbar ist der Fall noch längst nicht abgeschlossen«, schlussfolgerte der blonde Reporter. »Wie Sie wissen, wurde Shelly auf ähnliche Weise gefunden wie ein halbes Jahrhundert zuvor Marilyn Monroe. Die Parallelen sind in der Tat bizarr.« Bei diesen Worten wurde ein riesiges Schwarzweiß-Porträt eingeblendet, es folgte eine Reihe von Aufnahmen der Wasserstoff-Ikone, die mit einem Bild vom Todesschauplatz in ihrem Schlafzimmer ihres Bungalows in Brentwood endete.
    »Was für ein Schund«, murmelte Kacey angesichts des reißerischen Beitrags.
    Vielleicht lag es an der Morbidität der Reportage, dass sie dennoch ein eisiges Prickeln verspürte. Sie wandte sich zum Fenster

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