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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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jemanden namens Nerbros Eser. Er ist im Augenblick der größte Konkurrent von General Gau im Kampf um die Führung der Konklave. Gau ist immer noch gegen einen direkten Angriff auf die Koloniale Union, obwohl wir gerade seine Flotte vernichtet haben. Er ist weiterhin der Ansicht, dass die Konklave stark genug ist, um das zu tun, wozu sie gegründet wurde. Aber dieser Eser findet, dass die Konklave uns einfach auslöschen sollte. Die gesamte Koloniale Union. Und vor allem Roanoke. Um klarzustellen, dass die Konklave keinen Spaß verträgt. Derzeit kämpfen die beiden um die Führung der Konklave.«
    »Gut«, sagte Gretchen. »Aber ich verstehe trotzdem nicht, was irgendwas von all dem bedeuten soll, Zoë. Erklär es mir in gaaanz einfachen Worten. Sonst kann ich dir nicht folgen.«
    Ich hielt für einen Moment inne. Gretchen hatte Recht. Ich hatte fast den ganzen Tag lang diese Dokumente gelesen, Kaffee getrunken und kaum geschlafen. Darunter hatte meine Kommunikationsfähigkeit spürbar gelitten. Also versuchte ich es noch einmal.

    »Die Kolonie Roanoke wurde nur gegründet, um einen Krieg anzuzetteln«, sagte ich.
    »Was anscheinend wunderbar funktioniert hat«, sagte Gretchen.
    »Nein«, widersprach ich. »Damit sollte ein Krieg innerhalb der Konklave ausgelöst werden. Die Vernichtung ihrer Flotte sollte die Konklave von innen zerreißen. Auf diese Weise sollte die Bedrohung durch diese riesige Koalition von Weltraumvölkern beendet und der vorherige Zustand wiederhergestellt werden, als noch jedes Volk gegen jedes andere Volk gekämpft hat. Wir wollten einen Bürgerkrieg auslösen, und während sich alle Völker gegenseitig zerfleischen, sammeln wir die Planeten ein, die für uns interessant sind, und stehen am Ende viel stärker als zuvor da. So stark, dass wir jedes andere Volk oder auch ein kleines Bündnis aus verschiedenen Völkern in Schach halten können. Das war der Plan.«
    »Aber du willst mir erklären, dass es nicht wie geplant gelaufen ist«, sagte Gretchen.
    »Richtig. Wir haben die Flotte in die Luft gejagt, und nun kämpfen die Völker der Konklave, aber dummerweise kämpfen sie gegen uns . Was wir an der Konklave nicht ausstehen konnten, war das Vierhundert-gegen-einen-Verhältnis, wobei wir der eine sind. Und nun steht es immer noch vierhundert gegen einen, nur dass nun niemand mehr auf den einzigen hört, der die Konklave davon abhalten wollte, einen totalen Krieg gegen uns zu führen.«
    »Gegen uns hier auf Roanoke«, sagte Gretchen.
    »Gegen uns alle, überall«, sagte ich. »Gegen die Koloniale Union, die Menschheit, uns eben. Und genau das passiert jetzt. Welten der Kolonialen Union werden angegriffen. Nicht
nur die neuen Kolonien, gegen die die Konklave ursprünglich vorgehen wollte, sondern auch die etablierten Kolonien, die seit Jahrzehnten keinen Angriff mehr erlebt hatten. Und wenn es General Gau nicht gelingt, sich mit seiner Linie durchzusetzen, wird es zu immer neuen Angriffen kommen. Sie dürften sogar immer schlimmer werden.«
    »Du solltest dir ein neues Hobby suchen«, sagte Gretchen und gab mir meinen PDA zurück. »Dieses ist mir entschieden zu deprimierend.«
    »Ich sage es dir nicht, um dir Angst zu machen. Ich dachte, du würdest gern mehr über die Zusammenhänge wissen.«
    »Mir musst du nichts erklären«, sagte Gretchen. »Geh damit zu deinen Eltern. Oder zu meinem Vater. Zu irgendjemandem, der wirklich etwas damit anfangen kann.«
    »Es wissen schon alle. Ich habe gestern Abend gehört, wie John und Jane darüber gesprochen haben, nachdem er von der Phoenix-Station zurückgekehrt war. Dort weiß jeder, dass die Kolonien angegriffen werden. Niemand meldet es - die Koloniale Union hat eine allgemeine Nachrichtensperre verhängt -, aber jeder spricht darüber.«
    »Was bedeutet das für Roanoke?«, wollte Gretchen wissen.
    »Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass wir im Moment sehr wenig Handlungsspielraum haben.«
    »Also werden wir alle sterben«, sagte Gretchen. »Gut. Toll. Danke, Zoë. Schön, dass ich das jetzt weiß.«
    »So schlimm steht es noch gar nicht um uns. Unsere Eltern arbeiten daran. Sie werden eine Lösung finden. Wir werden nicht sterben.«
    »Jedenfalls nicht wir alle . Jedenfalls nicht du .«
    »Was soll das heißen?«

    »Wenn es wirklich hart auf hart kommt, werden die Obin herbeieilen und dich hier rausholen. Allerdings bin ich mir nicht sicher, wo du schließlich landen wirst, wenn tatsächlich die gesamte Koloniale Union angegriffen wird. Auf

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