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Zwischen den Sternen

Titel: Zwischen den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Scalzi
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das wie ein Traktor klang, der von einem Hügel stürzte - »… auf meiner Todesreise, die allen Consu gestattet wird, die sich als würdig erwiesen haben und bereit sind, ihre Existenz zu transzendieren. Auf dieser Reise dürfen Consu tun, was ihnen beliebt, sogar mit Wesen sprechen, die uns sonst verboten sind, und ihnen eine letzte Gunst erweisen, wenn wir darum gebeten werden. Deine Verehrer haben die Consu seit Jahrzehnten ausspioniert - dessen waren wir uns bewusst, ohne dass wir etwas dagegen unternommen haben -, und ihnen ist die Route der Todesreise sowie die Art der Schiffe bekannt, mit denen wir diese Reise unternehmen. Die Obin haben verstanden, dass dies die einzige Möglichkeit ist, uns zu einem Gespräch zu bewegen. Und sie wussten, was nötig ist, um das Interesse eines Consu zu wecken, damit er sie anhört.
Das hätte dir bewusst sein müssen, als du deine Forderung gestellt hast.«
    »Es war mir nicht bewusst«, sagte ich.
    »Dann bist du dumm, Mensch«, sagte der Consu. »Wenn ich Mitleid für die Obin empfinden würde, wäre es so, weil ihre Bemühungen vergebens waren und sie mich von meiner Reise abgelenkt haben, und das für jemanden, der sich des Preises nicht bewusst ist. Aber sie tun mir nicht leid. Zumindest sie wussten um den Preis und haben ihn bereitwillig bezahlt. Und nun wirst du mir entweder sagen, wie ich dir nach deinen Vorstellungen helfen kann, oder ich werde mich wieder zurückziehen, was bedeutet, dass so viele deiner Verehrer umsonst gestorben sind.«
    »Ich brauche Hilfe bei der Rettung der Kolonie, in der meine Freunde und meine Familie leben«, sagte ich und gab mir alle Mühe, mich auf die Sache zu konzentrieren. »Meiner Welt droht ein tödlicher Angriff. Es ist eine kleine Kolonie, die nicht in der Lage ist, sich selbst zu verteidigen. Die Koloniale Union verweigert uns jede Unterstützung. Den Obin ist es nicht erlaubt, uns zu helfen. Die Consu verfügen über technische Mittel, die uns retten könnten. Ich bitte Sie um Hilfe.«
    »Du sprichst von ›bitten‹«, sagte der Consu, »doch deine Verehrer erwähnten eine ›Forderung‹.«
    »Von den Obin habe ich es gefordert, weil ich dazu berechtigt bin«, erwiderte ich, »Sie dagegen kann ich nur bitten.«
    »Dein Schicksal oder das deiner Kolonie ist mir gleichgültig«, sagte der Consu.
    »Sie sagten, dass Sie anderen Wesen auf Ihrer Todesreise eine Gunst erweisen dürfen.«

    »Vielleicht bestand diese Gunst darin, dass ich den Wunsch der Obin erfüllt habe, mit dir zu sprechen.«
    Ich blinzelte. »Wie kann es eine Gunst sein, mit mir zu sprechen, wenn Sie gar nicht bereit sind, mir zu helfen? Dann wären Sie schuld daran, dass die großen Opfer der Obin völlig umsonst waren.«
    »Es liegt bei mir, das zu entscheiden«, sagte der Consu. »Den Obin war bewusst, dass das Ergebnis ihres Opfers ein ›Nein‹ als Antwort hätte sein können. Das ist ein weiterer Punkt, den sie verstanden haben, du aber offensichtlich nicht.«
    »Ich weiß, dass es vieles gibt, das ich nicht verstehe«, sagte ich. »Das wird mir immer klarer. Tut mir leid. Aber ich muss trotzdem meinen Freunden und meiner Familie helfen.«
    »Wie viele Personen umfassen deine Freunde und Familienmitglieder?«, wollte der Consu wissen.
    »Die Kolonie besteht aus zweitausendfünfhundert Menschen.«
    »Eine ähnlich große Zahl von Obin ist in den Tod gegangen, um mich zu einem Gespräch mit dir zu bewegen«, sagte der Consu.
    »Das konnte ich nicht ahnen. Hätte ich das gewusst, hätte ich meine Forderung nicht gestellt.«
    »Tatsächlich?« Der Consu bewegte seinen Körper und kam mir näher, doch ich zuckte nicht zurück. »Das glaube ich dir nicht, Mensch. Du bist dumm und unwissend, so viel steht fest. Trotzdem kann ich nicht glauben, dass nicht einmal du verstehst, was du von den Obin verlangt hast. Du hast sie aufgefordert, dir zu helfen, weil du dazu berechtigt bist. Und deshalb hast du nicht nach dem Preis gefragt. Aber du hättest wissen müssen, dass sie einen hohen Preis zu zahlen haben.«
    Ich wusste nicht, was ich dazu sagen sollte.
    Der Consu zog sich zurück und schien mich zu mustern, als wäre ich ein lustiges Nagetier. »Ich finde es interessant, wie launenhaft und gefühllos du mit den Obin umgehst. Und dass sie trotzdem bereit sind, dir jeden Wunsch zu erfüllen.«
    Ich sagte etwas, von dem ich wusste, dass ich es bereuen würde, aber ich konnte nicht anders. Der Consu war wirklich gut darin, bei mir genau die richtigen Knöpfe zu

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