Zwischen den Sternen
Enzo und Magdy finden, bevor etwas anderes sie fand. Ich wollte sie finden und retten.
»Nachdem Gutierrez losgezogen war, sah Magdy keinen Grund mehr, unsere Geschichte geheim zu halten, und hat sie sofort seinen Freunden erzählt«, hatte Gretchen gesagt. »Er hat versucht, den Eindruck zu erwecken, er hätte sich diesen Wesen gestellt und sie in Schach gehalten, damit wir anderen uns in Sicherheit bringen konnten.«
»Blödmann«, sagte ich.
»Als deine Eltern mit dem Jagdtrupp zurückkehrten, kamen ein paar Freunde zu Magdy und wollten eine eigene Suche starten«, berichtete Gretchen. »Was natürlich nur ein Vorwand war, um mit Waffen durch den Wald stapfen zu können. Mein Vater hat Wind davon bekommen und ihm den Kopf gewaschen. Er hat die Jungs daran erinnert, dass gerade fünf Erwachsene in den Wald vorgedrungen und nicht mehr zurückgekehrt waren. Ich dachte schon, damit wäre das Thema erledigt, aber jetzt habe ich gehört, dass Magdy einfach nur abgewartet hat, bis mein Vater deine Eltern besucht hat, um dann ein paar andere Blödmänner zusammenzutrommeln und loszupreschen.«
»Hat niemand gesehen, wie sie aufgebrochen sind?«, fragte ich.
»Sie haben den Leuten gesagt, dass sie nur ein paar Schieß übungen auf dem Land von Magdys Eltern machen wollen. Darüber würde sich im Moment niemand beschweren. Aber dann sind sie einfach weitermarschiert. Der Rest von Magdys
Familie ist genauso wie alle anderen hier im Dorf. Niemand weiß, dass sie sich abgesetzt haben.«
»Wie hast du davon erfahren?«, wollte ich wissen. »Ich kann mir kaum vorstellen, dass Magdy es dir erzählt hat.«
»Seine kleine Gruppe hat jemanden zurückgelassen. Isaiah Miller wollte mitkommen, aber sein Vater wollte ihm sein Gewehr nicht für angebliche Schießübungen geben. Ich habe gehört, wie er sich darüber beklagte, und ihn dann so sehr eingeschüchtert, dass er mir auch alles andere gestanden hat.«
»Hat er sonst noch jemandem davon erzählt?«
»Wohl kaum«, sagte Gretchen. »Nachdem er jetzt etwas Zeit zum Nachdenken hatte, glaube ich nicht, dass er sich in Schwierigkeiten bringen will. Aber wir sollten es jemandem erzählen.«
»Damit könnten wir eine Panik auslösen«, gab ich zu bedenken. »Sechs Menschen sind schon gestorben. Wenn die Leute erfahren, dass vier weitere Personen - vier Jugendliche - in den Wald marschiert sind, werden sie völlig durchdrehen. Dann rennen noch mehr Idioten mit Waffen los, und noch mehr Menschen werden sterben, entweder durch diese Wesen oder weil sie sich vor Aufregung gegenseitig erschießen.«
»Was willst du also tun?«
»Für so etwas wurden wir ausgebildet, Gretchen.«
Gretchen riss die Augen auf. »O nein! Zoë, ich liebe dich, aber das ist Wahnsinn! Ich lasse mich auf gar keinen Fall noch einmal zur Zielscheibe für diese Wesen machen, und dich lasse ich schon gar nicht losziehen!«
»Wir wären nicht allein«, sagte ich. »Hickory und Dickory …«
»Hickory und Dickory werden dir sagen, dass du einen
Knall hast! Sie haben dich monatelang im Kampf ausgebildet. Also werden Sie etwas dagegen haben, wenn du dich da drau ßen für Speerwurfübungen zur Verfügung stellst.«
»Fragen wir sie doch einfach.«
»Miss Trujillos Einschätzung ist korrekt«, sagte Hickory zu mir, nachdem ich ihn und Dickory aufgesucht hatte. »Das ist eine sehr schlechte Idee. Major Perry und Lieutenant Sagan sind diejenigen, die sich um diese Angelegenheit kümmern sollten.«
»Mein Vater muss sich im Moment Sorgen um die ganze Kolonie machen. Und Mutter liegt in der Klinik, um sich nach ihrem letzten Vorstoß in den Wald wieder zusammenflicken zu lassen.«
»Findest du nicht, dass dir das eine Lehre sein sollte?«, sagte Gretchen und hob beschwichtigend eine Hand, als ich wütend zu ihr herumfuhr. »Entschuldigung, Zoë. So wollte ich das nicht ausdrücken. Aber denk mal nach. Deine Mutter war eine Soldatin der Spezialeinheit. Das Kämpfen war ihr Job. Und wenn sie nach dieser Sache so schwer verletzt ist, dass sie eine Nacht in der Klinik verbringen muss, kann das nur bedeuten, dass nicht mit dem zu spaßen ist, was sich da draußen herumtreibt.«
»Aber wer sonst könnte es tun? Meine Eltern sind dem Jagdtrupp aus guten Gründen allein gefolgt - weil sie dazu ausgebildet wurden, mit solchen Situationen klarzukommen. Jeder andere hätte es vermutlich nicht überlebt. Im Moment können sie sich nicht um Enzo und Magdy kümmern. Wenn andere Leute nach ihnen suchen, werden sie genauso
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