Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
immer tiefer in den Dornenwald hinein, an einigen idyllischen Teichen, an immer spektakulärer leuchtenden Rosengeflechten vorbei und immer mehr Rosentänzer schließen sich dem Zug an. Gerade als die Sonne aufgeht gelingt es Horlen derinzwischen zu einer halben Armee angewachsenen Horde im schimmernden Licht der Blüten Einhalt zu gebieten.
"Ich spüre die Garafir und den Dämonen jetzt ganz nahe bei uns." Er schließt in voller Konzentration die Augen. "Steigt ab und haltet die Pferde zurück, sie werden uns gleich angreifen."
Auch Jilia spürt es jetzt. Die Garafir klettern, oder sollte sie eher krabbeln sagen, an den Bäumen entlang, noch nicht sichtbar. Nur einige zischende Laute dringen zu ihnen vor. Da erblickt Namis den Ersten an einem Baum, zwischen den Dornen des Rosengewächses, langschleichen. Er schaut auf die Gruppe herab, wie ein Chamäleon an den Baum angepasst. Sein bräunlich grauer Körper sieht nahezu menschlich aus, allerdings gekrümmt und sehr biegsam, auf ein Leben in diesem Wald perfekt abgestimmt. Da der Garafir sich noch unbemerkt wähnt fletscht er seine Zähne, geschmeidig auf eine Höhe kriechend, von der aus er mit einem Satz angreifen kann. Sämtliche seiner Bewegungen ähneln fast denen einer Schlange. Doch etwas anderes erscheint an diesem Biest seltsam. Überall aus seinem Körper platzen so etwas wie Pflanzengeflechte heraus, besetzt mit scharfen Dornen, gerade so als ob die wild wuchernden Rosenranken ihn, ebenso wie sie es mit den Bäumen getan haben, überwachsen haben und jetzt ein Teil von ihm sind. Auch sein ausgeprägter Stirnlappen, der bis an die Nasenspitze gewachsen ist und die schräg an der Seite seines Gesichtes sitzenden, vor Mordlust blitzenden Augen verleihen ihm ein unheimliches und keinesfalls menschliches Antlitz. Mit den Krallen an Händen und Füssen kann er zudem wunderbar klettern. Jetzt hält er inne, ein leises Grunzen von sich gebend. Aus den Zwischenräumen seiner Finger schießen schlagartig gut zwanzig Zentimeter lange Dornen, einem Messer oder Dolch gar nicht unähnlich, hervor und er springt mit einem schrillen Kreischen los. Darauf hat Namis gewartet. Sein Pfeil fliegt dem Garafir entgegen, mitten in sein weitgeöffnetes Maul, in dem statt richtiger Zähne auch Dornen zu wachsen scheinen. Durchbohrt fällt er zu Boden und bleibt liegen.
Jetzt eilen von überall von Wut über den Tod ihres Bruders zerfressene Garafir her, auf den verlorenen Überraschungseffekt einen Dreck gebend. Angar gibt seinem Hengst Furor eine kurze Anweisung, die anderen Pferde im Zaum zu halten, denn darum können er und der Rest sich nicht kümmern, sie haben mit dem Kampf alle Hände voll zu tun. Von vorne rasen unzählige Garafir gleich einer Schabe knapp über dem Boden krabbelnd auf die Gruppe zu. Horlen hält seinen Stab hoch und lässt einige der umliegenden Rosenranken nach ihnen schlagen. Geschickt hüpfen die meisten Garafir über diese hinweg, nur zwei bleiben hängen und werden von den Dornen schwer verwundet. Horlen konzentriert sich weiter auf sie und lässt die Ranken sich um sie herumwickeln und einen solchen Druck aufbauen, dass, neben den hunderten von Stichwunden der Dornen, die die Garafir übersähen, ihre Knochen mit einem markerschütternden Knacken zerbersten. Den Angriff der immer noch heranstürmenden Monster setzt Davinor mit einem Energieschlag ein abruptes Ende. Aber das hält die Garafir nicht auf. Sie nähern sich jetzt auch von den Seiten, sogar von hinten. Auch auf den Bäumen tauchen immer mehr auf. Cody sieht kaum eine Chance, wie sie sich aus diesem Würgegriff noch befreien könnten, da fangen die die Ashtlir unter lautem, in keinster Weise so harmonisch wie vorhin klingendem Gebrüll an sich auf den Kampf vorzubereiten. Aus ihren Pfoten schießen ebenfalls Krallen hervor, in ihren Mündern tun sich spitze Reißzähne auf. Ihr Fell sträubt sich bis nichts mehr von diesen putzigen Wesen mehr wie vorher erscheint. Auch ihre Rosen offenbaren ihre wahre Aufgabe: Sie sind an einer Seite, meisterhaft verborgen von den Rosentänzern, angespitzt und fungieren als Dolche oder Miniaturlanzen. So gerüstet scheren sie aus, den Garafir ihr Leben entgegenzu setzen. Fünf von ihnen springen einen Garafir an, beißend, kratzend, stechend. Das Opfer schlägt mit seinen Krallen um sich, aber nicht einmal die Dornen an seinem Körper beeindrucken die Rosentänzer. Laut und von Schmerz erfüllt schreiend bäumt er sich auf und versucht die pelzigen
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