Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
Litor den Samerianern nicht wieder gegeben hätte."
"Wir werden es sehen.", beendet Angar das Thema. Immer noch nagt der Schmerz an ihm. Er konnte sich schnell damit abfinden, was er im Krieg gegen Talon getan hat, aber seine Probleme mit den Samerianern und ihren Königen zu begraben fällt ihm schwer. Sie waren für den Tod seiner Familie und Freunde verantwortlich und hätten sie sich verantwortlich gezeigt, eingestanden, dass sie einen Fehler begangen hatten, Anstand hin oder her, hätte er ihnen inzwischen wohl verzeihen können. Aber so kann er das noch nicht. Unmöglich.
Inzwischen ist es Nacht geworden und das Licht des Mondes lässt den Ashtrah in einer schummrigen Helligkeit erstrahlen. Es ist fast so, als glänzten die Rosen intensiver denn je. Vor allem die blauen. Unzählige Glühwürmchenhaben sich ebenfalls hinausgewagt und prägen diesen friedvollen Eindruck umso mehr. Cody fällt es dabei schwer zu schlafen, nicht so wie Jugo Cha, der immer weiter verwest und jetzt, bevor er vollständig ein Duwalfir wird, ein bisschen Schlaf gebrauchen kann. Also übernimmt Cody die Wache für die Nacht. Schwer atmet er durch, eingehüllt in seine Decke.
"Deprimiert?", fragt Jilia und setzt sich neben ihn auf den Boden.
"Irgendwie ja. Vielleicht ist es auch nur die Erschöpfung der letzten Wochen, denn ich habe seit wir Venderia verlassen haben keine Nacht mehr wirklich richtig schlafen können. Aber wenn ich diese friedfertige Stimmung hier betrachte, dann erinnert mich das nur daran, dass es noch einige Zeit dauern wird, bis ich selber diesen Frieden wieder empfinden werde."
"Das ist doch verständlich, schließlich liegt der größte und schwerste Teil unserer Aufgabe noch vor uns, egal ob du den Krieg noch miterlebst oder ob du gleich zur Quelle der Seelen weiterziehst." Jilia spürt selbstverständlich, dass Cody weniger davon spricht, als vielmehr von der immer näher rückenden Entscheidung, über die sie in der Duwalfirsiedlung gesprochen haben. Nur ist ihm gerade nicht danach, sich damit erneut so direkt auseinanderzusetzen. "Und, wie geht es deinem Arm?", lenkt sie ihn schließlich etwas von seinen ihn plagenden Gedanken ab.
"Wieder ganz gut. Ich kann ihn sogar wieder schmerzfrei bewegen, nicht allzu schnell, aber immerhin. Aber was ganz anderes. Ich habe es total verschlafen dir richtig zu danken, dafür dass du uns in...."
"Sei kurz ruhig.", hält sie ihm ihre Hand vors Gesicht. "Irgendwas...", sie zögert, um sich ganz sicher zu sein, "... irgendwas stimmt nicht. Etwas beobachtet uns."
"Kannst du spüren was es ist?", flüstert Cody, um ihre Konzentration nicht zu sehr zu beeinträchtigen.
"Keine Ahnung. Es hegt anscheinend keine feindlichen Absichten, aber es hat definitiv reges Interesse an uns. Trotzdem kann das hier nichts Gutes heißen, denn es scheint kein Fuchs oder ähnliches zu sein."
"Irgendein anderes Tier vielleicht?"
"Das bezweifel ich. Es scheint sich auch gerade zurückzuziehen. Höchst merkwürdig."
"Dann schlaf erst mal weiter, ich halte schon Wache."
"Auf keinen Fall. Ich bleibe auch hier, falls dieses Wesen wiederkommt. Ich spüre, wann es sich nähert, du könntest nur auf verdächtige Geräusche oder ähnliches reagieren."
"In Ordnung."
Eine ganze Zeit lang sitzen sie nur da und betrachten die umwerfende Naturkulisse.
"Irgendwie sehr schön hier.", seufzt Jilia schließlich, "Kaum zu glauben, dass dieser Ort so gefährlich sein soll."
"Ist aber nicht der erste Ort, bei dem das so ist."
"Mag stimmen. Trotzdem verwundert mich es immer wieder, wie sehr Gefahr und Schönheit miteinander verbunden sein können."
Cody will erst was sagen, aber als der Gedanke ihm durch den Kopf schießt, ist ihm klar, dass Jilia wahrscheinlich sowieso schon weiß, was er sagen würde.
"Du kannst ein Kompliment auch ohne weiteres aussprechen. Dann bedeutet es noch viel mehr.", bestätigt Jilia seinen Verdacht.
Verlegen schaut Cody zu den Rosenbüschen. "Nunja, du siehst auch bezaubernd aus und bist eine nicht ungefährliche Kriegerin."
"Siehst du, ist doch gar nicht so schwer.", lächelt sie geschmeichelt vor sich hin.
Ihr ist zwar bewusst, dass dieses Kompliment nicht rein auf sie gemünzt war, ist Cody doch in ihr Ebenbild Jennifer verliebt. Dennoch tut es ihr gut. Cody geht es ähnlich. Zwar hat er es nicht zu Jennifer gesagt, aber für ihn ist es fast schon das Gleiche und damit ein unheimlicher Fortschritt.Sollte er zurückkehren, könnte er es übers Herz bringen, endlich mal
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