Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
helfen könnte, ihr Leben abseits ihres Trainings in den Griff zu bekommen."
Cody fällt dazu nichts mehr ein, ebenso wenig dem gleichfalls baff dreinschauenden Tugal. Wenn Cody nur geahnt hätte, wie schwer diese Situation auch für Jilia ist, hätte er sich versucht anders zu verhalten.
"Es wäre gut, wenn du bei Gelegenheit etwas mit ihr darüber reden würdest. Ich bin sicher es könnte ihr eine schwere Last von den Schultern nehmen. Sie hasst es zwar, wenn Leute sie bemitleiden, aber so kann das nicht weiter gehen. Versuch also einfach den schlechten Start vergessen zu machen."
Noch immer geschockt nickt Cody nur kurz.
"Wie funktioniert dieses Gedankenlesen denn? Und kann das jeder Bielir?", fragt Tugal.
"Nein, nur einigen ist es vergönnt oder auch aufgebürdet, diese Fähigkeit zu besitzen. Soweit ich es begriffen habe, leitet die Natur, die Seelenenergie, alles Leben, Schwingungen an diese Bielir weiter. Je mehr Leben, desto besser funktioniert es. Und wenn Bielir diese Fähigkeit nicht ausblenden wollen oder können, empfangen sie andauernd diese Schwingungen. Dass das nicht immer leicht sein kann, gerade wenn die Übung noch fehlt, sieht man ja an dem Dilemma mit Cody und Jilia."
Dem können Tugal und Cody nur, beeindruckt und ehrfürchtig zugleich, zustimmen. Als kurze Zeit später dann das Feuer erlischt und die andere Runde sich schlafen legt, gehen auch die Drei zu Bett. Nur äußerst unruhig kann Cody schlafen, zu seltsam ist die ganze Situation mit Jilia. Er kann seine Gedanken kaum von dem Thema ablenken.
Kapitel 7: Von den lebenden Toten
Am nächsten Morgen beherrscht vor allem ein Thema die Gespräche: Wo solle man lang gehen?
"Also am Marad Fan entlang zu wandern und so nördlich das Dunkelmoor zu umgehen würde definitiv zu lange dauern. Denn gerade dort ist der Marad Fan extrem hoch. Wir würden etliche Tage, wenn nicht gar zwei, drei Wochen verlieren."
"Aber südlich am Moor vorbei wäre ebenfalls ein riesiger Umweg, Jugo. Dass die Underianer und die Bielir dort wohl schon langziehen werden missfällt mir. Uns bleibt kaum etwas anderes übrig, als der nördliche Weg.", widerspricht Angar ihm.
"Womit wir wieder bei der Option wären, durch das Moor zu gehen.", bringt Jugo nun schon zum dritten Mal ins Gespräch ein.
"Aber die Duwalfir leben dort. Und falls wir ihnen begegnen sind wir verloren. Dieses Risiko können wir nicht eingehen."
"Oh Angar, dein Bild dieses Volkes ist gänzlich falsch. Sie sind nicht feindselig.", beharrt Jugo auf seinem Standpunkt.
"An sich nicht.", bestätigt Davinor den Jungen, "Dennoch sind sie sehr gefährlich. Und nicht die einzige Gefahr, die im Moor lauert."
Etwas abseits schaut Cody recht überfordert drein.
"Duwalfir sind ein Volk von Untoten.", versucht Malesch ihn aufzuklären, "Sie waren noch nie im Krieg mit den Menschen, aber viele, die durch das Moor wandelten sind trotzdem nie lebend zurückgekommen."
"Ich verstehe.", sagt Cody, wobei ihm recht mulmig zu Mute wird.
"Ich sage, wir sollten es wagen. Als ob uns ein paar wandelnde Leichen abhalten könnten, nach Sameria zu gelangen.", ruft Jilia, der die Diskussion langsam etwas zu sehr stagniert.
"Es sind mehr als nur wandelnde Leichen, sie sind ein richtiges Volk.", räuspert sich Jugo.
"Über deren Riten und Bräuche wenig bekannt ist.", wirft Tugal ein.
"Bei euch vielleicht Nomade. Ich habe ihre Geschichte studiert, soweit sie bekannt ist. Ich kann sogar ihre Sprache lesen. Sie sind inzwischen sehr auf sich selbst gerichtet, die Menschen interessieren sie nicht."
"Genügend Menschen haben sie dennoch im Moor getötet.", gibt Namis, der die Geschichten über die Duwalfir zu genüge kennt, zu Bedenken.
"Vielleicht waren die Menschen ihnen ja feindselig gegenüber.", verteidigt sich Jugo. ”Vielleicht waren es gar nicht die Duwalfir, die ihren Tod zu verantworten haben?”
"Momentan verstreicht schon genügend Zeit. Wir sollten uns langsam entscheiden.", will Dago etwas Ruhe in die Diskussion bringen. "Ich bin dafür, dass wir abstimmen."
"Gut.", sagt Jugo, " Wer ist dafür durch das Moor zu wandern? Denkt daran, dass es in der Mitte gar nicht mal allzu breit ist. Wir würden uns dort nicht allzu lange aufhalten."
Er, Dago, Jilia und auch Malesch melden sich.
"Okay.", sagt Davinor, "Wer ist dagegen?"
Neben ihm, stimmen auch Namis, Angar und Tugal gegen diesen Weg.
"Cody? Deine Stimme wird entscheiden.", wendet sich Dago an ihn.
"Hmm... ich denke... .", er hält kurz inne, denn
Weitere Kostenlose Bücher