Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
Gedanken dich verwirren.", bringt Cody langsam heraus, nicht sicher, ob das klug war.
"Das hat er nicht!?", starrt ihn Jilia plötzlich eiskalt an.
"Doch. Es tut mir Leid, dass ich dich in so eine Lage gebracht habe. Ich wusste es ja nicht"
"Ach, sei bloß ruhig."
"Komm, lass uns nochmal einen neuen Start versuchen. Es bringt bei weitem mehr, wenn wir uns wenigstens etwas verstehen, da laut Angar noch ein weiter Weg bis Sameria vor uns liegt."
"Da mag er Recht haben.", gesteht Jilia reichlich widerwillig. Cody ist innerlich durchaus überrascht, dass dieser Versuch die Sache diplomatisch zu regeln relativ gut geglückt ist.
"Ich bin kein schlechter Mensch."
"Wie?"
"Du bist froh, dass ich es versuchen will. Aber ich bin nicht so störrisch und ablehnend, wie du glauben magst.", erklärt Jilia, selbst über ihre Offenheit gegenüber Cody verwundert. Ihre Instinkte sagen ihr jetzt, wo sie nicht so abgelenkt ist, dass er ein guter Mensch ist, dass sie ihm wohl doch etwas vertrauen kann. "Es ist mit der Zeit einfach nur zur Gewohnheit geworden."
Cody versucht ihr, von seinem vorherigen Glück etwas bestärkt, tröstend über ihren Arm zu streichen, doch sie schlägt ihn weg. Das war zu viel des guten Willens.
"Dein Mitleid brauche ich trotzdem nicht.", sagt sie mit einem erneut recht erbosten Blick.
"Dann sag mir doch, was dich hier an diesem Ort so beunruhigt.", versucht Cody schnell davon abzulenken.
"Ich kann es nicht genau sagen. Nur, dass ein gewisses Unheil über uns schwebt."
"Unheil?"
"Ich kann es wirklich nicht genau sagen. Hier ist einfach zu wenig Leben, kaum ein Fluss in der Natur. Bis ich es genau weiß, können wir eh kaum was tun. Zumal die Pferde die Ruhe brauchen. Halt einfach die Augen auf und sag es den anderen, wenn Dago es nicht schon getan hat."
"Gut, das werd ich machen.", sagt Cody und begibt sich wieder zu den Anderen.
Nach und nach legen sich alle hin, schlafen jedoch mit einem offenen Auge. Nur Jilia sitzt von ihrer Vermutung wach gehalten die halbe Nacht da. Doch irgendwann schläft auch sie erschöpft ein.
Bis, wahrscheinlich am nächsten Morgen, wobei das keiner zu sagen vermag, auf einmal die Pferde beginnen zu wiehern. In Windeseile verzieht sich der Nebel und es beginnt zu regnen. Doch nicht nur das, durch den Regen beginnt der Boden abzusacken. Angar merkt es als erster.
"Verdammt.", schreit er, "Der Boden gibt nach."
Dies schreckt alle hoch. Jetzt weiß Jilia, welche Befürchtung sie unterbewusst hatte: Der Boden ist nicht sicher genug, er gibt unter dem Regen nach.
"Schnell, wir müssen weiter.", ruft Dago, jetzt ebenfalls hellwach.
Aber bevor die Recken aufbrechen können tauchen auf einmal etliche Kreaturen auf. Schlangen, Spinnen, Maden und noch mehr, alle abnormal groß.
"Vorsicht, Tugal!" Doch bevor Tugal Davinors Worte hören kann schlingt sich eine riesige, fette Made um ihn herum. Ihr Maul öffnet sich, gefüllt mit messerscharfen Zähnen und Fangarmen. Es ist unmöglich sich in ihrer Umklammerung zu wehren. Gerade als die Fangarme Tugals Kopf gegriffen haben trifft ein Pfeil von Namis das Biest und es lässt Tugal jaulend los. Dieser packt sich seinen überall geschärften Speer und schlägt dem Viech die Fangarme ab. Der darauf folgende Stich trifft den schleimigen Leib, der nächste mitten ins geöffnete Maul und die Made geht zu Boden. Einige weitere Maden und Spinnen umzingeln die Gruppe. Davinor sammelt kurz seine Energie und sein Magiestoß macht den Weg Richtung Sameria vorerst frei. Schnell, bevor sich die Lücke wieder schließen kann, eilt die Gruppe hindurch. Hinter ihnen greifen sich zwei der Spinnen eine Made, eine weitere wird von einer Schlange traktiert. So schnell wie es geht versuchen alle von dort weg zu gelangen, doch vergebens. Drei Spinnen schneiden ihnen den Weg ab. Angars Schwert enthauptet die erste, Dago erledigt eine weitere, während Malesch sein Lanzenschwert in die Letzte rammt. Ein Glück, dass sich der Rest der Tiere eher miteinander beschäftigt und sie nicht verfolgen kann. Ausruhen können sie sich trotzdem nicht, denn aus dem Nichts springen ihnen immer wieder neue Gegner vor die Waffen. Hier erschlägt Jilia eine Schlange, dort spüren zwei Maden die niederschmetternde Wirkung von Maleschs vorderen Hufen. Nur möglichst schnell weiterkommen heißt es. In der ganzen Hektik verliert Cody die Übersicht. Er stürmt einfach drauf los und bildet plötzlich die Spitze, als ein ohrenbetäubendes Surren alle erschrecken
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