Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
Waffen?", fragt Namis.
Keiner weiß es. Keiner außer Jugo Cha. "Laut den Berichten die ich kenne, benutzen Duwalfir diese Waffen."
Allen stockt der Atem. Keiner von ihnen hat bisher einen Duwalfir gesehen, man kennt sie nur von den Sagen derer, die hier durchgewandert sind und überlebt haben.
"Und Ang hat mir davon erzählt. Er ist den Duwalfir ein einziges Mal über den Weg gelaufen. Er sagte mir auch, sie seien an sich friedfertig, wenn er ihnen auch nicht ganz über den Weg traut." Er nimmt die Waffe, die sich an einem Baum verkantet hat, hoch und schaut sie sich bewundernd an. "Genial. Am einen Ende eine Klinge, wie von einem Schwert, am anderen eine zweischneidige Axt. Trotz der Länge so geschmiedet, dass sie einwandfrei fliegen beziehungsweise geworfen werden kann."
Für diese Geschichte hat Davinor keine Aufmerksamkeit übrig, hört er doch ein höchst verdächtiges, rhythmisches Krächzen näher kommen. Er hebt seinen Stab, bereit notfalls zuzugreifen. Dago und Angar bemerken diese Geräusche ebenfalls und bereiten sich vor.
"Kein Grund zur Sorge, Fremde.", ertönt aus dem Umfeld einiger halb gestorbener Bäume eine raue, sehr gebrochen sprechende Stimme. "Wir wollen euch nichts tun."
Der Sprecher tritt, begleitet von zwei weiteren Gestalten, aus dem Dunkel hervor. Ein abscheulicher Anblick. Man könnte es fast für ein Gerippe halten, nur das faulende Haut überall das Skelett umgibt. Vereinzelte und erschreckenddünne Haare, teils gräulich, teils weiß, hängen ins dürre Gesicht herein. Ein verschnörkeltes Brandmal zeichnet seine linke Brust. Duwalfir.
"Mein Name ist...", ein furchtbares Röcheln spricht den Namen aus, "… Edion, aber sprecht mich niemals so an. Unter keinen Umständen."
"Wieso?", fragt Namis forschend.
"Da jeder Lebende, der die Sprache der Duwalfir, deren Ursprungs Edion…", diesmal weniger geröchelt, "… ist, spricht, zu einem der Unseren wird. Langsam würdet ihr verwelken, bis eure Haut an euren Knochen herunterhängt."
Keiner traut sich etwas zu sagen.
"Folgt mir erst einmal zu unserem Dorf. Dort könnt ihr mir alles Weitere erzählen."
"Ich sagte euch doch, sie sind friedfertig.", fühlt sich Jugo bestätigt. "Wie weit ist denn euer Dorf entfernt Edion?" Bevor er merkt, was er gerade gesagt hat, verkrampft Jugo Cha unter lauten Schreien und geht zu Boden.
Langsam macht er die Augen wieder auf. Alle sitzen um ihn herum, Edion eingeschlossen, in einer Art Hütte aus vertrocknetem und sichtbar nicht von lebenden Bäumen stammendem Holz. Er selbst liegt auf dem Boden.
"Unglückseliger.", beginnt Edion, "Nun trifft der Fluch auch dich."
"Wel... welcher Fluch?", will Jugo, noch stark benommen, wissen.
"Deine Begleiter habe ich schon aufgeklärt. Und bei all deinem Wissen über die Zwischenwelt scheinst du bei weitem nicht alles über uns erfahren zu haben, auch wenn du den Chin Tar Ang deinen Freund nennst. Wir Duwalfir waren früher ein stolzes Volk, welches tief im Osten, im Gebiet des alten Volkes lebte. Einst waren wir Menschen. Noch lange vor dem Krieg gegen das alte Volk schloss unser Anführer und Oberhaupt Pandingion Frieden mit ihnen. Sie teilten mit uns ihre Weisheit und wir halfen ihnenbei den anderen Menschen nicht zu sehr in Missgunst zu geraten. Denn der Neid auf ihre Unsterblichkeit war groß. Allerdings auch unter den Unsrigen. Wir fühlten uns ihnen immer näher, als den normalen Menschen. Also bat Pandingion sie darum, uns ebenfalls unsterblich zu machen mit Hilfe ihrer Magie. Sollte es gelingen, hätten sie den Menschen davon berichtet und alle hätten teilhaben können. Somit wäre jeglicher Streit gebannt gewesen. Die mächtigsten Magier des alten Volkes versuchten sich daran, ergebnislos. Bis einer, namens Talon, den ihr alle kennt, die Lösung fand. Er hatte die Idee, freie Seelenenergie zu bündeln und in uns festzusetzen. Ein Teil von uns ging zu den anderen Menschen, ließ sich, da sie uns nicht glaubten, hier nieder, um es ihnen zu beweisen. Doch schlug Talons Spruch fehl. Anstatt uns ewiges Leben zu verleihen, stieß die Seelenenergie aus uns heraus. Dieser Spruch durfte nicht sein. Und wir verwelkten langsam, bis nur noch das übrig war, was ihr hier seht. Unser Atem ließ alles um uns herum verwelken, sterben und verkommen. Bis wir lernten ihn zu kontrollieren, war alles was uns umgab tot oder, wie die Kreaturen hier im Moor, auf ewig unnatürlich verfremdet.
Kein Mensch traute sich mehr zu uns. Das alte Volk sah den Fehler, den
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