Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
Durchschnitt bezeichnen. Weder gut, noch schlecht. Nichts Besonderes. Und dann denkt er an Jennifer. Sie ist in jeder Hinsicht perfekt. Dabei stört es Cody nicht, was andere über sie denken, ob sie sie so traumhaft wie er oder doch nicht so toll finden. Wichtig ist doch nur, dass sie mit sich zufrieden ist und er sie genau so liebt. All das überkommt Cody mit einem Schlag. Seine Augen fallen zu und er schläft wider Erwarten doch wieder ein. Er ist mitgenommener, trotz der Medizin, als er erwartet hatte.
Der Schlaf tut richtig wohl. Die angeblichen drei Tage sind keineswegs so entspannend gewesen, es ist als ob für Cody keine Sekunde vergangen wäre. Doch kaum fängt er an zu träumen, wird er jäh aus der wohlverdienten Ruhe gerissen.
”Cody... Cody, wach auf.” Definitiv Dagos Stimme. ”Der Bürgermeister hat gesagt, dass es in Ordnung sei, das Treffen heute Abend abzuhalten. Nach der Feier.”
”Huh? Nach welcher Feier?”, fragt Cody noch vollkommen schlaftrunken.
”Eine Hochzeit. Sija, die Tochter des Bürgermeisters heiratet heute. Es wird ein ganz großes Fest. Schon seit Tagen laufen die Vorbereitungen. Es zog sich wegen deiner Ankunft natürlich alles etwas hin. Aber mach dir keine Gedanken. Ich hab dir auch gleich Kleider besorgt.”
”Wie Kleider? Was ist mit den Sachen, die ich anhatte?”
”Als du hier eingetroffen bist hattest du nix bei dir. Wenn der Bürgermeister dir nachher erste Einzelheiten erzählt, dann solltest du es verstehen.” Was auch immer hier geschieht, Cody bezweifelt, dass er irgendwas verstehen wird. ”Aber noch bleibt etwas Zeit, du musst erst mal richtig wach werden, bevor wir uns vorbereiten. Gibt es irgendwas, was ich für dich tun kann?”
”Da du mir nicht verraten kannst, was hier genau vorgeht, erzähl mal ein bisschen über dich. Was genau machst du hier und wo bin ich? Aber bitte erst mal keine Worte über eine Zwischenwelt.”
”Also, ich fang am besten mal damit an, wo du hier bist. Diese kleine Stadt nennt sich Venderia, das bedeutet so viel wie Grenzstadt.”
”Venderia? Welche Sprache ist das? Und warum ist dies eine Grenzstadt?”
”Die Sprache des alten Volkes. Vendor bedeutet Grenze und Eria Stadt. Es wird so zusammengefasst.”
”Altes Volk?”
”Die Geschichte des alten Volkes ist sehr lang, du wirst sie während deines Aufenthaltes hier schon noch hören. Ich bin kein guter Geschichtenerzähler und kenne mich auch mit diesen Geschichten über das alte Volk nicht sonderlich gut aus. Jedenfalls ist dies die äußerste Stadt in der Zwischenwelt, einer der zwei Orte, die unsere Welt mit eurer und dem Jenseits verbinden.”
”Warte mal. Was sagst du da? Jenseits? Meine Welt?”
”Es muss verwirrend klingen. Nachher erfährst du vom Bürgermeister mehr darüber. Ich befürchte zwar, dass es nicht alles sein wird, aber es dürfte dir vorerst helfen etwasmehr zu begreifen. Du musst dich Wohl oder Übel damit begnügen.” Anscheinend muss Cody dies wirklich. Es gefällt ihm nicht, aber eine Wahl scheint es nicht zu geben.
”Hmm, ich versuche es. Und was tust du hier?”
”Ich bin ein einfacher Bauer, aber das weißt du ja schon. Bei euch müsste es so was auch geben. Pflanzen, Tiere, alles was mit der Nahrungsversorgung zu tun hat fällt mit in meinen Aufgabenbereich. Nichts besonders aufregendes, aber es ist ein ehrenhafter Beruf und ein wichtiger dazu.” Cody richtet sich erst mal auf, er spürt wie seine Kräfte sich Schritt für Schritt regenerieren.
”Und hast du eine Frau, eine Familie?”
”Nur meine Tochter, die aber in einer anderen Stadt lebt. Meine Frau ist bei der Geburt gestorben.”
”Oh, tut mir Leid, das wusste ich nicht.”
”Ist halb so wild, du konntest es ja auch nicht wissen. Außerdem hab ich gelernt damit zu leben. Indem ich ihr ewig nachtrauere bekomme ich sie keineswegs wieder. Da ist es besser, ihr in Würde zu gedenken und der beste Vater und Bauer, der ich sein kann, zu sein. Das wäre ihr auch lieber gewesen.” Egal was Dago sagt, man merkt ihm an, dass ihm das Thema nahe geht. Sein Gesicht verbirgt seine Emotionen zwar sehr gut, aber Cody spürt so was. Er kennt sich ja damit aus, seine Gefühle zu verheimlichen, hinter einer Maske zu begraben. Dann herrscht Stille. Eine fast peinliche Stille.
”Hmm, dann verrat mir mal, was hier allgemein so abgeht, in ähh... Venderia.”
”Wirklich viel gibt es da nicht zu berichten. Es ist halt eine kleine Stadt, wir versorgen uns selbst, haben ein
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