Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
Stimme weckt ihn aus seinem Schlaf.
”Cody... Cody, langsam wird es Zeit.”
”Dago?”
”Genau der. Du hast gestern wohl doch etwas über die Stränge geschlagen.”
”Äh, kann gut sein. Ich hätte nie gedacht, dass der Met so anschlägt.”
”Na, bei dem Anlass waren die Wenigsten daran interessiert, sich zu mäßigen. Ich habe es auch lange nicht mehr erleben dürfen, die Venderianer so locker undsorgenfrei zu sehen. War aber überraschend, wie gut sie dich aufgenommen haben, trotz der anfänglichen Skepsis.”
”Haben sie?”
”Ja, ja, der Met. Da vergisst man schon mal schnell einiges. Aber der größte Teil fand dich sehr sympathisch, auch wenn deine Versuche zu Tanzen recht belustigend waren.” Tanzen? Cody tanzt doch eigentlich nie.
”Wie? Ich habe getanzt?”
”Sija und Namis haben versucht dir beizubringen, wie wir hier tanzen, nicht sonderlich erfolgreich, gestört hat es dich trotzdem nicht.”
”Ich muss mich ja mächtig blamiert haben.”
”Blamiert sicherlich nicht. Dass du ordentlich getrunken und gespeist hast und einfach an dem Spektakel teilgenommen, dich für die Beiden gefreut hast, ohne dich drum zu kümmern, dass es dir persönlich komplett egal sein konnte, das rechnen dir viele hoch an. Wahrscheinlich auch, weil sie dir im Trinken kaum nachstanden, aber das stört ja keinen. Entscheidend ist, dass es dir auch Spaß gemacht hat.” Dagos gütiges Lächeln kann nur bedeuten, dass Cody sich wohl besser eingefügt hat, als er oder der Bürgermeister erwartet haben.
”Hat es auf jeden Fall.”
”Wird auch nicht die letzte Festlichkeit gewesen sein, die du hier erlebst.”
”Wann müssen wir denn zu Tibor wegen der Besprechung?”
”Wir haben noch Zeit in Ruhe zu frühstücken. Die meisten Ratsmitglieder werden sich diesen Luxus auch noch gönnen. Auf nüchternen Magen sollte man keine solch wichtigen Angelegenheiten besprechen.”
”Hmm, da wirst du recht haben. Die paar Minuten kann ich jetzt auch noch warten.”
”Gut zu wissen. Wenn du dich angezogen hast komm einfach ins nächste Zimmer, bis dahin hab ich den Tisch gedeckt.”
Cody lässt sich etwas Zeit, um aufzustehen. In Ruhe zieht er sich seine Kleider an und denkt noch etwas über den vergangenen Abend nach. ”Wirklich eine wundervolle Feier. Nächstes Mal aber weniger Met, dann kann ich mich wenigstens an mehr erinnern.” Wie Dago gesagt hat geht er in den nächsten Raum. Kaum betritt er ihn, staunt er nicht schlecht. Der vorher karge Tisch ist nun fast schon festlich gedeckt.
”Ah, da bist du ja.”
”Wow, ich hätte echt nicht mit so einem Festmahl gerechnet. Bei mir gab es immer nur, wenn überhaupt mal Frühstück, ein paar Scheiben Toast.”
”Eigentlich fällt unser Frühstück auch bescheidener aus, aber die Besprechung könnte recht lange dauern und zudem werden wir nach ihr wohl auch aufbrechen müssen.”
”Wieso aufbrechen, ich dachte, ich kann die Welt hier an der Grenzstadt verlassen.”
”So einfach ist es nun mal nicht. Leider. Es liegt eine lange Reise vor uns.”
”Begleitest du mich eigentlich?”
”Ja das werde ich. Du bist auch nicht durch Zufall zu mir gebracht worden. Gefunden hat Namis dich. Aber da wir für die anstehende Reise Unterstützung brauchen und wir keine halbe Armee für den gefährlichen Weg entbehren können, müssen wir uns auf Angar verlassen. Und ich bin das einzige menschliche Wesen hier, das Angar als Freund bezeichnet. Niemand außer mir hätte auch nur die geringste Aussicht, ihn dazu zu überreden.”
”Ein Mann soll eine Armee ersetzen?”
”So sieht es aus. Aber glaube mir, Angar ist ein besserer Krieger als alle Bewohner hier zusammen. Die letzten Kriege liegen schon weit zurück, wenige in Venderia haben wirklich Ahnung davon zu kämpfen. Und in solch kleinen Städten wie dieser hier, ist Militär nicht von Nöten. Keiner der in der Zwischenwelt ausgetragenen Schlachten kam auch nur in die Nähe von Venderia. Abgesehen von einigenGestaltwandlern in den Wäldern brauchen wir uns hier vor nichts zu fürchten.”
”Gestaltwandler?”, fragt Cody ängstlich ”Was... was sind Gestaltwandler?”
”Der Name sagt eigentlich alles. Sie können verschiedenen Formen, z.B. von Menschen oder Wölfen annehmen. Ihr wahres Angesicht ähnelt einem Wesen, das sowohl Mensch, als auch Wolf ist.”
”Wie ...”, ein leichter Anflug von Panik durchzuckt ihn, ”... wie Werwölfe?”
”Genau. Aber mach dir wegen ihnen keine Sorgen. In unseren
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