Zwischen den Welten: Eine neue Welt (German Edition)
Gedanken desAnderen kennen würde, als ob sie ein Wesen wären. Nicht mal die Bielir, die meine Fähigkeit besitzen, können so mit den Anderen verschmelzen. Und wie unerbittlich sie ihre Rituale durchziehen. Als ob in diesem Moment nichts anderes um sie herum existieren würde."
"Wenn man bedenkt, was Edion..." Hier zuckt Jilia zusammen. Ihr ist immer noch nicht ganz geheuer, wenn Cody die Namen der Duwalfir nennt, denn was wäre, wenn sie sich geirrt haben, was ihn und seine Fähigkeit, nicht verwandelt zu werden, angeht. "... gesagt hat, dass die Kraft jedes verstorbenen Duwalfir übergeht, wird einem richtig Angst und Bange."
"Zum Glück sind sie auf unserer Seite."
"Trotzdem ein an sich beunruhigender Gedanke."
"Aber es wird ihnen im Kampf gegen die Wächter helfen."
"Ich verstehe es dennoch nicht, wie sie sich so opfern können. Selbst nach dem Kodex der Krieger macht das keinen Sinn."
"Ich bezweifle, dass die Duwalfir diesem Kodex folgen. Er ist nach ihrer Zeit entstanden"
"Auch so ist es Wahnsinn mit, lass es tausend bis zweitausend Kämpfer sein, gegen ein Heer in den Kampf zu ziehen, das groß genug sein dürfte, die ganze Zwischenwelt zu vernichten. Egal wie nobel ihre Beweggründe sind. Zudem sind viele der Duwalfir auch Frauen."
"Was soll das denn heißen Cody? Frauen können genauso gute Krieger sein wie Männer.", sagt Jilia mit einem scherzhaft gekränkten Unterton.
"Nunja... ich....", gerät Cody in Verlegenheit.
"Ich weiß, dass du das nicht so meintest.", lächelt sie. "Für dich ist es halt nur ungewohnt Frauen zu sehen, die als Schwertkämpferinnen in Schlachten mitwirken. Hier ist das teilweise gar nicht so ungewöhnlich. Auch wenn in der Regel die Männer kämpfen, so gibt es überall Frauen, diedurchaus mit einem Schwert umgehen können, besser als mancher Mann."
"Wie du.", lässt Cody es eher wie eine Frage klingen.
"Ich kann sicherlich nicht mit Kriegern wie Angar oder Dago mithalten, aber ich weiß mir zu helfen."
"Für mich wird das immer einen faden Beigeschmack behalten. Inzwischen habe ich zwar gelernt, wie man einen richtigen Schlag führt und pariert, aber daran gewöhnen könnte ich mich nie."
"Dafür war das gestern mit dem Schwert aber ziemlich gut."
"Wahrscheinlich eher Glück."
"Unterschätze deine Fähigkeiten nicht. Noch vor ein paar Tagen unterlag ich auch diesem Fehler. Ich wäre jede Wette eingegangen, dass du mir nie das Leben retten würdest und gestern hast du es getan."
"Alle sagen mir, dass ich mich dauernd schlechter darstelle, als ich bin. Das ist mir durchaus bewusst, aber irgendwie habe ich, gerade in extremen Situationen, immer noch nicht das Selbstvertrauen, dass ich laut anderen haben sollte."
"Sieh es doch so, so wirst du nie überheblich. In der sechsten Regel des Kriegerkodex heißt es, dass man nie von falschem Stolz, von Arroganz erfüllt sein darf, bei keiner seiner Taten. Es nützen die edelsten Taten nichts, wenn letztendlich das Gefühl, etwas geleistet zu haben, die Bestätigung des eigenen Könnens aus Eitelkeit der Lohn für einen sind. Schon manch ein Krieger ist vom rechten Pfad abgekommen, weil er sich zu sehr auf die eigene Schulter für seine Errungenschaften geklopft hat. Du hast mich gerettet, weil du mich retten wolltest, nicht weil die Rettung dir ein Gefühl gegeben hat, etwas Gutes zu tun. Und das zählt mehr, als der bloße Fakt, dass ich dir mein Leben zu verdanken hab. In dir steckt, obwohl du sicher nicht der beste Kämpfer bist, mehr von einem Krieger, als in manchen so genannten und als solches gefeierten altenKriegshelden." Dabei streichelt sie sanft seinen verletzten Arm, was er fast gar nicht spürt. "Und ich bin mir sicher, dass du jede Prüfung, bis du zur Quelle der Seelen gelangt bist, mit Bravour überstehen wirst."
"Ja, die Quelle der Seelen...", seufzt Cody vor sich hin. Jilia entgeht nicht, dass dieser Seufzer weniger den Wunsch endlich dort anzukommen, sondern viel mehr die Angst davor ausdrückt.
"Ich habe schon gemerkt, dass du dir noch nicht einig mit dir selber bist, ob du überhaupt zurück willst." Eine gewisse Melancholie überkommt sie, wobei sie selber nicht versteht weshalb. "Aber das wäre das einzig Richtige. Allein deshalb, damit du deine Jennifer in die Arme schließen kannst, wie du es dir immer wieder wünschst."
"Manchmal weiß ich selber nicht mehr, wen ich in meinen Träumen umarme, wen ich küsse.", stöhnt Cody. Dabei wird Jilia leicht komisch. Für ihn verwischen auch immer mehr
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