Zwischen den Zeilen
aus. Eines, das meine Zweifel wegwischt... zufrieden und glücklich.
Ich mustere ihn… wie er daliegt im Halbdunkel meines Schlafzimmers, nackt und schmal auf meiner Matratze… seine spitzen Schulterblätter, die sich abzeichnen unter seiner Haut. Sein dunkles Haar, sein Nacken, sein kleiner, leicht aufgewölbter Po…
Es war gut grade… wahnsinnig gut. Ich liebe ihn. Sein Lachen, seine Augen, seinen Körper, seine Hände, seinen Mund. Und ich liebe es, mit ihm zu schlafen, aber es ist nicht nur das. Diese Sache mit ihm ist mehr… Und ich feiges Arschloch hintergehe ihn so…
»War total schön«, sagt er, während ich ein wenig näher an ihn heranrücke. Ich schätze, ich sollte wohl glücklich sein… Aber da ist nicht dieses tief zufriedene Gefühl in mir drin. Es ist da… natürlich ist es das, denn Momente wie diese sind die wenigen, in denen es keine Rolle spielt… Dennoch ist da Wehmut, Scham und Bitterkeit. Vielleicht, weil er mich so glücklich macht, dass ich manchmal beinahe vergesse, dass es nicht funktionieren kann. Und weil er die Wahrheit verdient hat, die ich ihm nicht sagen kann…
»Komm her«, wispere ich leise und meine Stimme klingt rau.
Sanft streiche ich von seinem Nacken hinunter über seinen Rücken und wieder zurück, während er sich unter meiner Berührung rekelt. Sein Fuß sucht sich einen Platz zwischen meinen Unterschenkeln und wir liegen da. Nackt, Haut an Haut. Sein Kopf und seine Hand erschöpft auf meiner Brust.
»Hab dich so vermisst«, haucht er und spielt gedankenverloren mit meinem Nippel. Es ist kein angenehmes Gefühl und doch schiebe ich seine Finger nicht weg.
»Ich dich auch, Josh.«
»Das ist gut.« Er stützt sein Kinn auf mein Brustbein und sieht hoch zu mir. Mit diesem Blitzen in den Augen, das immer da ist, wenn er lacht.
»Liebe dich«, sage ich tonlos, bevor ich wirklich drüber nachgedacht hab und fahre dabei zärtlich mit meiner Hand durch sein Haar.
»Weiß ich doch«, sagt er leichthin und rückt noch ein Stückchen näher. »Musst du mir nicht sagen...«
Ich wünschte, da wären so viele Dinge, die ich ihm nicht sagen muss...
Träge gleitet seine Hand über meine Brust auf die andere Seite des Lakens, fördert den offenen Kondomblister zutage und wirft ihn mit einer raschen Handbewegung neben das Bett.
»Wegen vorhin…« Er vergräbt seine Zähne kurz in seiner Unterlippe, als er mich ansieht.
»Vorhin?«
»Na ja, wir… könnten einen Test machen«, schlägt er vor, während er sich wieder zurück an meine Seite schmiegt. »Was hältst du davon? Weil… ich glaube, ich fänd's eigentlich ganz schön«, gibt er zu.
»Was fändest du schön?«, hake ich nach.
»Naja, wenn wir irgendwann ohne…« Er lässt die kleine Piercingkugel unter seiner Oberlippe verschwinden.
»Ohne?«
»Was zwischen uns«, haucht er und umkreist mit dem Finger wieder verspielt meinen Nippel. Ohne was zwischen uns... Ja, das wäre wohl schön. Irgendwann…
»Ist doch viel schöner und spontaner«, sagt er und haucht ein paar Küsse auf meine Brust. »Außerdem schlafen wir mittlerweile schon eine ganze Weile miteinander. Und ich... bin dir treu und ich hab nicht immer ein Shirt zum Wechseln dabei, falls es dich demnächst mal wieder bei Hollister überkommt.« Er grinst dreckig.
»Ach… mich ?«, frage ich amüsiert.
»Na ja, mich ja wohl nicht, ich würde es niemals ohne Not in einer stickigen Umkleidekabine treiben.«
»Hab ich gemerkt.« Ich muss lachen, als ich daran zurückdenke. Und das grade eben, dieser kurze Moment da in ihm, bevor die Vernunft gesiegt hat, war wirklich verdammt schön.
»Und nicht zu vergessen: Ich hab dich meinen Eltern vorgestellt«, erinnert er mich mehr im Spaß.
»Oh, na wenn das mal nicht ein triftiger Grund ist.«
»Eben, das hab ich nicht mit allen gemacht, die ich ohne Gummi gevögelt hab.« Das klingt nach vielen. Und der Gedanke daran gefällt mir, im Gegensatz zur Vorstellung bareback Sex mit ihm zu haben, irgendwie nicht.
»Die du gevögelt hast?« Fragend hebe ich die Augenbrauen.
»Na ja, kommt ab und an mal vor. Du solltest dich in Acht nehmen.« Wieder grinst er ein wenig verdorben und zieht seinen Finger hinab zu meinem Bauch.
»Sollte ich?«
»Wer weiß?« Er lacht. Dieses Lachen, das ich liebe. »Aber natürlich könnte ich auch einfach sagen, dass es mir ernst ist mit uns.« Er robbt ein Stück nach oben und haucht erst einen Kuss auf meine Wange und dann auf meinen Mund. Träge und zärtlich teilt er
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