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Zwischen den Zeilen

Zwischen den Zeilen

Titel: Zwischen den Zeilen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rona Cole
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kennt. Ist mir aber auch egal.
    »Jemanden, der ihn so akzeptiert, wie er ist… «
    »Hm?«, fragend sehe ich ihn an.
    »Es ist nicht so einfach für ihn, sich auf jemanden einzulassen. Es dir zu sagen, ist ihm sicher nicht leicht gefallen.«
    Ich hab keine Ahnung, wovon er spricht.
    »Ich komm damit klar, dass er aus Bremen kommt«, sage ich, weil das die einzige Schwäche ist, die mir spontan einfällt. Kurz haben wir uns vorhin am Tisch doch über Fußball unterhalten.
    »Gut«, sagt Daniel und nickt nachdrücklich. »Weißt du, diese Sache… Er war jung damals… und das alles ist nicht grade leicht für ihn.«
    »Klar«, pflichte ich ihm bei und versuche tapfer, weiterhin so zu tun, als wüsste ich Bescheid. Aber ich hab keinen Schimmer. Und das schale Gefühl, das in mir hochsteigt, lässt mich daran zweifeln, ob ich es überhaupt wissen will…
     
    ***
     
    »Und?« Es ist eine weitere Stunde und zwei Zigaretten später, als wir uns verabschiedet haben und Ben endlich die Wohnungstür hinter uns zuzieht. Und auch wenn ich versuche, nicht mehr an die Unterhaltung mit Daniel zu denken, bekomme ich sie nicht wirklich aus dem Kopf.
    »Was und?« Ich drehe mich zu ihm, lege die Arme um seinen Hals und sehe ihn an. Seine Augen, die meinen Blick erwidern und seine Lippen ganz dicht vor meinen. Ich müsste ihm nur einen Hauch entgegenkommen, um ihn zu küssen. Ich sehne mich schon den ganzen Abend danach: nach ihm, seinen zärtlichen Berührungen, seinem Körper, nackt an meinem. Ich hab ihn diese Woche so sehr vermisst...
    »Hoffe, du fandest es einigermaßen erträglich?«, fragt er unsicher.
    »Das Essen war gut«, sage ich und verziehe den Mund zu einem Lächeln, das mir selbst aufgesetzt vorkommt. »Ich mag Daniel. Und Martin ist nett.«
    »Ist er.« Zaghaft wagt er sich vor und küsst mich mit rauen Lippen.
    »Ich wusste gar nicht, dass Gerd an Lungenkrebs gestorben ist«, kann ich mir nicht verkneifen.
    »Ich dachte nicht, dass du aufhörst, wenn ich es dir erzähle.« Er lächelt.
    »Stört es dich denn? Beim Küssen oder so?«, hake ich nach.
    »Nicht besonders«, gesteht er.
    »Ich versuch ja aufzuhören. Aber es ist nicht so leicht…« Ich bemühe mich, es verzweifelt klingen zu lassen.
    »Ja, manchmal ist es nicht so leicht, mit etwas aufzuhören, womit man mal angefangen hat…« Sein Blick ist ernst und beinahe melancholisch. So, als würde er mir was verheimlichen. Aber vermutlich sehe ich nach der kryptischen Unterhaltung mit Daniel und dem Wein einfach ein paar nichtexistente Gespenster. Alles ist gut. Ich liebe ihn. Und er liebt mich. Jedenfalls will ich, dass es so ist.
    »Lass uns ins Bett gehen«, hauche ich und fasse nach seinem Kragen, weil mich meine Gedanken sonst wahnsinnig machen.
    »Ins Bett oder schlafen?«, fragt er und klingt ein bisschen herausfordernd.
    »Ins Bett«, flüstere ich, ziehe sein Gesicht ganz nah vor meins, suche ein wenig fordernd nach seinem Mund und lasse meine Finger spielerisch über seinen Schritt wandern. Unsere Lippen treffen sich und er öffnet sie für mich, um meiner Zunge Raum zu geben. Ich taste mich vor, streiche über seine Unterlippe und ziehe mich noch einmal zurück, bevor er mir sanft entgegenkommt und wir uns endlich küssen. Und die Schmetterlinge in meinem Magen fühlen sich definitiv nach mehr als verknallt an.
    Seine Hände finden meinen Hintern, greifen begehrlich hinein und ziehen mich an ihn. Fahren unter mein Shirt und streicheln meinen Rücken. Erneut suche ich mit den Lippen nach seinem Mund und genieße dieses Gefühl, dass sich in meinem Körper ausbreitet und mich vollkommen erfüllt. Träge… zärtlich… und einfach nur gut.
    »Ben…« Ich schmiege mich an ihn und verbanne damit endgültig die letzten trüben Gedanken aus meinem Hirn. Willig hebe ich die Arme und lasse zu, dass er mir das Shirt über den Kopf zieht. Wir taumeln zum Bett, während ich, viel zu schnell, die Knöpfe seines Hemdes öffne und es ihm von den Schultern streife, noch ehe wir auf der Matratze zu liegen kommen. Irgendwie hab ich es verdammt eilig grade… ich hab ihn so sehr vermisst…
    »Gut?«, frage ich, aber es ist mehr rhetorisch, als ich mich über seinen definierten Bauch und seinen Nabel hinweg zu seinem Schritt küsse, denn sein leises Stöhnen und der harte Griff in meinem Haar sind Antwort genug. Mit der Nasenspitze fahre ich an seinem Reißverschluss nach oben und küsse die kleine Stelle zwischen Nabel und Hosenbund, während meine Finger den

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