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Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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überkommen wie ein Schock. Und genau das war ungewöhnlich. So kannte ich mich nicht. Das bekam ich nicht gebacken. Es musste schon eine andere Macht am Werk gewesen sein, die mich in dieses Tief hineingerissen hatte.
    Bestimmt.
    Die Stadt, die so leer und düster war und auf mich wie ein Friedhof gewirkt hatte. Ein Schauer überkam mich, als ich daran dachte, und mir schoss auch ein Vergleich durch den Kopf. Ich hatte das Gefühl gehabt, genau auf der Grenze zwischen dem Diesseits und dem Jenseits zu stehen. Meine Sicht war klar gewesen. Was ich gesehen hatte, das stimmte auch, aber es war eine Stadt ohne Leben gewesen. Als hätte irgendein Gas alle Bewohner dahingerafft.
    Bis auf zwei!
    Zum einen Dagmar Hansen, und zum zweiten diesen Schwertkämpfer, der mit seiner Waffe nach mir geschlagen hatte, ohne mich zu erwischen, da ich im genau richtigen Augenblick aufgewacht war.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Da dachte ich an zahlreiche Dinge. Ich konnte mich auch mit dem Begriff der Vorwarnung anfreunden. Eine mir freundlich gesinnte Macht hatte mir gezeigt, wo mich mein Weg möglicherweise hinführen würde. Zusammen mit Dagmar Hansen und mit einem Mann, der mir ebenfalls nicht unbekannt war. Ich hatte schon mit ihm zu tun gehabt, und meine Erinnerungen waren nicht negativ, wie ich im Nachhinein feststellen musste.
    Der Mann...
    Ein Kämpfer, den ich mir auch mit nacktem Oberkörper und Lendenschurz hätte vorstellen können. Dunkle Haare, eine weit geschnittene Hose, ein Hemd, ein scharf geschnittenes Gesicht...
    Bei mir fiel das Geldstück.
    Ich wusste, mit wem ich es zu tun hatte. Plötzlich öffneten sich die Tore, und die Erinnerung überschwemmte mich wie eine gewaltige Woge.
    Das war Eric La Salle gewesen!
    Genau er. Der Mann, der schon mal in Atlantis gelebt hatte und wiedergeboren war. In Atlantis war er ein mächtiger Kämpfer gewesen, in der Jetztzeit hatte er als Leibwächter gearbeitet, bis eines Tages die Erinnerung an Atlantis zurückgekehrt war und er zudem noch eine Partnerin fand, der das gleiche Schicksal widerfahren war.
    Sie hieß Purdy Prentiss und arbeitete in London als Staatsanwältin. Von ihrem ersten Leben wussten nur wenige. Ich gehörte dazu und meine Freunde ebenfalls. Sie und Eric hatten sich gefunden, lebten in einer Partnerschaft, wollten jedoch mit der Vergangenheit nichts mehr zu tun haben. Nur konnten sie die nicht abschütteln, denn sie gehört nun mal zu einem Menschen.
    Es war verzwickt.
    Ich hatte beide im Traum gesehen, und für mich stand fest, dass dieser Traum etwas zu bedeuten hatte. Da braute sich was zusammen, das erst noch am Beginn stand.
    Es war spät in der Nacht oder früh am Morgen, aber ich wollte trotzdem etwas Klarheit haben. Dabei konzentrierte ich mich auf Dagmar Hansen und Eric La Salle.
    Dagmar hatte ebenfalls ein besonderes Schicksal hinter sich. Sie war eine Psychonautin. Sie war die Frau mit dem dritten Auge, das allerdings nur in extremen Situationen entstand und sich dann als Abdruck auf ihrer Stirn zeigte.
    Sie gehörte einer uralten Rasse an, deren Geist sich damals durch das dritte Auge geöffnet hatte, um so das Wissen der Welt zu erfahren. Es war ihr vererbt worden, und auch von den Psychonauten lebten nur sehr wenige auf dieser Welt und in dieser Zeit. Die anderen waren verschwunden und untergetaucht im Taumel der Geschichte.
    Sie und La Salle. Dazu diese Totenstadt. Was hatte das zu bedeuten? Worauf wollte man mich hin-weisen?
    Während dieser Gedanken wanderte ich durch mein Wohnzimmer und versuchte, Klarheit zu bekommen. Es war schwer, denn ich sah keinen Zusammenhang zwischen mir und den Personen in meinem Traum.
    Aber ich wollte mehr wissen. Auch wenn es spät war, ich griff trotzdem zum Telefon, um Purdy Prentiss oder Eric La Salle anzurufen. Sie würden meine Gründe verstehen.
    Die Nummer hatte ich mir notiert, und ich verdrängte mein schlechtes Gewissen, als ich wählte und es klingeln ließ.
    Nicht alle Menschen schlafen um diese Zeit. Das erlebte ich, als schon nach dem zweiten Klingeln abgehoben wurde. Es beruhigte mich irgendwie, die Stimme der Staatsanwältin zu hören, auch wenn sie sich nicht mit ihrem Namen, sondern nur mit »Hallo« gemeldet hatte.
    Dafür sagte ich meinen Namen.
    »John...!«
    »Du hast dich nicht verhört.«
    »Wenn das keine Überraschung ist!« Sie stockte einen Moment. »Hoffentlich keine böse.«
    Ich gab meiner Stimme einen etwas anderen Klang. »So genau kann man das nicht sagen.«
    »Hoppla, das klingt

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