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Zwischen Diesseits und Jenseits

Zwischen Diesseits und Jenseits

Titel: Zwischen Diesseits und Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Talismans, aber die half mir in diesem Fall auch nicht weiter.
    Dann schrie ich die Formel, die zu meinem Lebensretter werden sollte. »Terra pestem teneto – Salus hic maneto...«
    Die Worte waren gesprochen, und ich schleuderte mein Kreuz auf die Wand mit dem Showman zu...
    *War es richtig? War es falsch? Ich wusste es nicht. Ich hatte nur eine Hoffnung in mir, und ich war in der Lage, den Weg des Kreuzes zu verfolgen, denn noch in der Luft liegend hatte es sich in einen lichterfüllten Stern verwandelt.
    Dann erreichte ein Schrei meine Ohren, den ich nicht beschreiben konnte. Tierisch, monströs, angsterfüllt, wütend und voller Hass. Da trafen alle Eigenschaften zusammen. Dass ihn der Showman ausgestoßen hatte, war mir wohl klar, aber ich sah ihn nicht mehr, denn die Welt um mich herum war von einem grellen Licht erfüllt.
    Ich merkte auch, wie ich mich drehte und dabei zu einer Spirale wurde. Im Hintergrund hörte ich Father Ignatius schreien. Das grelle Licht kam immer näher, erwischte mich, und dann hatte ich das Gefühl, dass alles, was es hier gab, auf mich einstürzte und dabei mein Bewusstsein auslöschte...
    ***
    Jemand tippte mir auf die Schulter. »Schlafen kannst du später, John. Dann auch im Bett und nicht auf dem Rasen?«
    »Rasen?«, murmelte ich und merkte, dass ich noch völlig von der Rolle war.
    »Ja, da liegst du.«...
    »Hilf ihm doch hoch, Suko.«
    »Keine Sorge, der schafft es schon allein.«
    Die Antwort stachelte meinen Ehrgeiz an. Ich kam tatsächlich hoch und blieb auf dem Hosenboden sitzen. Die Sonne schien durch die Lücken zwischen den Bäumen, die im Park der Villa standen. Ich hörte das Singen der Vögel, nahm gern die Wärme entgegen und sah nichts mehr von der düsteren Welt, in der ich fast für immer geblieben wäre.
    Dafür schauten mich meine Freunde an. Suko hatte mein Kreuz in die Hand genommen. Er gab es mir jetzt zurück.
    »Bedanke dich bei ihm. Es hat nicht nur dir das Leben gerettet, denke ich.«
    Ich nickte und brauchte eine Weile, um sprechen zu können. »Ist der Showman vernichtet?«
    »Keine Ahnung, John, aber seine Welt gibt es nicht mehr.«
    »Doch«, sagte ich und deutete auf meine verschmierten Hosenbeine, wo der Schlamm noch festklebte, aber inzwischen so hart geworden war, dass ich ihn abreiben konnte. Er sank vor mir als Staub zu Boden, und ich nickte. »Jetzt ist auch meine letzte Erinnerung gelöscht.«
    Suko nickte. Aber Ignatius war nicht zufrieden. Er fragte mich: »Glaubst du, dass es den Showman auch erwischt hat?«
    Ich stand endgültig auf. »Das kann ich dir nicht sagen. Wir können es nur hoffen, und auch das ist verdammt vage. Kreaturen wie er und welche, die so alt sind, schaffen es leider immer wieder. Aber vorerst wird er genug haben, daran glaube ich fest...«
    ENDE

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