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Zwischen Ewig und Jetzt

Zwischen Ewig und Jetzt

Titel: Zwischen Ewig und Jetzt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Lucas
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Gästezimmer daraus gemacht, kaum dass er durch die Tür war. Wird Zeit, dass er sich mal eine eigene Wohnung sucht. Was steht ihr da im Flur rum? Schmeißt eure Taschen und Jacken in die Garderobe. Die anderen sind schon da.«
     
    Die anderen sind natürlich Maximilian, Fred und Konrad. Alle drei sitzen im Wohnzimmer, das ebenfalls eher den Ausdruck »Halle« verdient hätte: Um einen Kamin in der Mitte des Raums gruppieren sich mehrere Sofalandschaften und Sessel, vor einer großen Glasscheibe zur Terrasse hin steht ein Sekretär mit einem superflachen Laptop, die gegenüberliegende Wand bedecken Bücherregale. Ich kann keinen Fernseher erkennen, bin mir aber sicher, dass er ebenfalls flach und sündhaft teuer irgendwo verborgen sein muss.
    »Also«, sagt Anni und lässt sich aufs Sofa neben Konrad fallen. »Erik ist weg. Wir haben den ganzen Abend für uns.«
    »Und ich«, sagt Konrad und zeigt auf den niedrigen Glastisch, auf dem sein Bier steht und einige DVD s liegen, »habe ein paar Filme mit. Echt guter Horror.«
    »Horror? Hat er Horror gesagt?« Fred streift die Schuhe ab und schmiegt sich an Maximilian. »Ich dachte, wir gucken was Romantisches.«
    »No way«, sagt Konrad. »Ich sehe euch nicht den ganzen Abend beim Knutschen zu und gucke dann auch noch so’n Scheiß.«
    »Musst du auch nicht«, erwidert Anni, lässt sich lasziv neben ihm fallen und schlägt die langen Beine übereinander. Was insofern bemerkenswert ist, weil sie einen kurzen, wirklich kurzen Rock trägt. Mit Reißverschluss vorne, der zu beiden Seiten aufzuziehen geht. Joop, würde ich schätzen.
    Ich drehe Felix Kopf weg von Annis endlosen Beinen in meine Richtung. »Und du? Lust auf Geister, die einen verfolgen und beschimpfen?«
    Felix zwinkert mir zu. »Die gibt’s doch nur im Film.«
    »Geister habe ich eh nicht. Nur
Nightmare on Elm Street
, alle neun Teile.« Konrad sortiert seine DVD s.
    »Elm-was? Und da machen keine Geister mit?«, will Fred wissen.
    »Oh du Unwissende«, stöhnt Maximilian und tätschelt ihr den Kopf. »Da gibt es Freddy. Das ist ein Klassiker. Und der genügt vollauf.«
    »Also ich weiß nicht.« Ich stoße Felix unauffällig in die Rippen. In meinem Leben gibt es genug Unheimliches, finde ich, und schon die
Rocky Horror Picture Show
wäre mir im Moment gruselig genug.
    »Äh, okay, hast du noch was anderes als den fiesen Freddy?«, fragt Felix für mich.
    »Nein«, erwidert Konrad nur und streicht sich über das natürlich unrasierte Kinn. Er ist komplett schwarz angezogen und könnte selbst gut und gerne in einem Horrorfilm mitspielen.
    Anni zieht die Beine unter sich. »Das nennst du eine Auswahl?«
    »Ihr habt die Auswahl von Teil eins bis Teil neun. Also?«
    Felix lächelt mir entschuldigend zu und zuckt mit den Schultern. »Immer noch besser als
Halloween
.« 
    »
Halloween
?«, fragt Fred.
    Maximilian verdreht die Augen. »Noch ein Klassiker. Was hast du eigentlich in deiner Jugend gesehen?«
    »In meiner Jugend?
Biene Maja
«, lacht Fred und drückt sich an ihn.
    »Freddy ist besser als Michael Myers«, mischt Konrad sich ein.
    Maximilian nickt. »Der ist schließlich schon tot.«
    »Und braucht auch nicht so eine bescheuerte Maske«, ergänzt Felix.
    Alle drei Jungen grinsen sich an.
    Sieht ganz so aus, als hätten wir da was verpasst.
    »Dann fangen wir doch ganz vorne an. Teil eins«, entscheidet Anni. »Der wird noch nicht so schlimm sein.«
    Konrad verkneift sich ein Lächeln. »Gute Wahl. Ich habe die ungeschnittene Version. Da dauert der erste Mord sieben Sekunden länger.«
    Na super.
    »Wenigstens passt das Wetter«, murmelt Fred. Und tatsächlich: Der Wind rüttelt an der Fensterscheibe, im Licht der Außenbeleuchtung sieht man die sturmgepeitschten Bäume im Garten. Als würde selbst die Natur nur allzu gern in einem Horrorstreifen mitspielen.
    Ich frage mich, wo die Stimme gerade ist. Um mich herum, wahrscheinlich, zumindest ist das die Theorie. Das ist zwar unheimlich, solange ich nichts davon merke, aber auch leicht zu verdrängen. Andererseits bin ich nervös, schreckhaft, halte ständig Ausschau nach einem Anzeichen dafür, dass sie mehr tut, als mich nur zu beschimpfen. Die perfekte Voraussetzung für einen zünftigen Gruselabend.
    Auf Knopfdruck zaubert Anni den Fernseher hervor: Ein großer Flachbildschirm wird von oben herabgelassen und versperrt die Sicht auf den Kamin. Selbst Konrad pfeift anerkennend durch die Zähne, und Maximilian lobt: »Kinofeeling!«
    »Wer etwas essen

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