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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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»Jemand, mit dem ich seit langer Zeit befreundet bin, ist krank. Sehr krank. Er wird sterben, und ich bin sehr traurig, ihn zu verlieren«, erklärte sie.
    Alle gaben tröstende Laute von sich, Olivia hörte auf zu schaukeln, Bobby stoppte sein Skateboard, auf dem er hin und her gerollt war. Calendula hielt die Beine still, Tommy zog die Nase nicht mehr hoch, und ich brachte meinen Drehstuhl zum Stillstand. Das Thema war ernst, und wir redeten darüber, wie es ist, Menschen zu verlieren, die man liebt. Alle verstanden das, denn so etwas passiert besten Freunden dauernd, und jedes Mal war die Trauer wieder genauso stark.
    Ich konnte nichts zu der Unterhaltung beitragen. Jedes Gefühl, das ich je für Elizabeth gehegt hatte, schwoll in meiner Kehle wie ein pumpendes Herz, das von Sekunde zu Sekunde mehr Liebe bekommt und deshalb immer größer und stolzer wird. Der Kloß in meinem Hals hinderte mich am Sprechen. Genauso wie mein anschwellendes Herz es nicht zuließ, dass ich aufhörte, Elizabeth zu lieben.
    Als das Meeting zu Ende ging, schaute Opal zu mir. »Ivan, wie steht es bei Elizabeth?«
    Alle sahen mich an, und ich fand zum Glück ein winziges Loch in dem Kloß, durch das der Klang meiner Stimme gerade eben durchpasste. »Ich war gestern bei ihr und sehe sie erst morgen wieder, weil sie über etwas nachdenken soll.« Als ich an ihr Gesicht dachte, schlug mein Herz schneller und schwoll wieder an, und das kleine Loch in dem Kloß schloss sich.
    Ohne dass irgendjemand im Raum meine Situation genauer kannte, wussten alle, was das bedeutete: »Nicht mehr lange.«
    Opal sammelte hastig ihre Papiere ein und verließ das Meeting; vermutlich war es in ihrem Fall das Gleiche.
     
     
    Elizabeths Füße donnerten aufs Laufband, das in dem kleinen Fitnessraum mit Blick auf den Garten stand, während sie sehnsüchtig auf die Hügel hinausblickte, auf die Seen und Berge, die sich vor ihr erstreckten. Sie rannte noch schneller. Ihre Haare flatterten, auf ihrer Stirn glitzerten Schweißperlen, ihre Arme bewegten sich parallel zum Rhythmus der Beine, und wie jeden Tag stellte sie sich vor, dass sie über diese Hügel lief, übers Meer, immer weiter weg von hier. Als sie dreißig Minuten auf der Stelle gerannt war, hielt sie inne, verließ schwer atmend und schwach den Raum. Doch statt sich auszuruhen, begann sie unverzüglich zu putzen und zu schrubben, ohne darauf zu achten, dass das meiste bereits blitzte und blinkte.
    Nachdem sie das Haus von oben bis unten gereinigt, jede kleinste Spinnwebe entfernt und auch das dunkelste Eckchen aufgeräumt hatte, begann sie dieselbe Prozedur mit ihren Gedanken. Ihr ganzes Leben war sie davor weggelaufen, hatte sich geweigert, Licht in die dunklen Ecken ihrer Erinnerung vordringen zu lassen. Eine Menge Staub und Spinnweben hatten sich angesammelt, aber jetzt war sie bereit, sie wegzuschaffen. Etwas wollte aus der Dunkelheit hervorkriechen, und sie war fest entschlossen, ihm dabei zu helfen. Genug gerannt.
    So saß sie am Küchentisch und starrte hinaus in die wunderschöne Landschaft, auf die sanften Hügel, die Täler, die von Fuchsien und Bergfreesien gesäumten Seen. Inzwischen war es August und wurde schon früher dunkel, sodass der Himmel jetzt wirkte wie eine umgedrehte Schneekugel, aus der die Dämmerung herabrieselte.
    Elizabeth dachte lang und intensiv über nichts und alles nach, gab jedem Gedanken, der in ihrem Bewusstsein auftauchte, eine Chance, aus dem Schatten zu treten. Es war das gleiche nagende Gefühl, vor dem sie auch floh, wenn sie nachts im Bett lag und einzuschlafen versuchte, das gleiche Gefühl, mit dem sie kämpfte, wenn sie zwanghaft putzte. Aber jetzt saß sie am Tisch und hatte kapituliert, hielt die Hände hoch, hatte die Waffen gestreckt und ließ sich von ihren Gedanken gefangen nehmen. Viel zu lange war sie wie ein entflohener Sträfling vor ihnen davongelaufen.
    »Warum sitzt du hier im Dunkeln?«, erkundigte sich eine liebe Stimme.
    Sie lächelte. »Ich denke nur nach, Luke.«
    »Kann ich mich zu dir setzen?«, fragte er, und sie hasste sich, weil sie nein sagen wollte. »Ich sag auch nichts und fass nichts an, das verspreche ich«, fügte er hinzu.
    Es brach ihr fast das Herz. War sie denn wirklich so schlimm? Ja, sie wusste es.
    »Komm her und setz dich zu mir«, sagte sie lächelnd und zog einen Stuhl neben sich.
    Eine Weile saßen sie schweigend in der dunklen Küche. Schließlich sagte Elizabeth: »Luke, es gibt da ein paar Dinge, über die ich mit

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