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Zwischen Himmel und Liebe

Zwischen Himmel und Liebe

Titel: Zwischen Himmel und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cecelia Ahern
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dir reden sollte. Dinge, die ich schon längst mit dir hätte besprechen sollen, aber …« Sie verschränkte die Hände ineinander und gab sich alle Mühe, die richtigen Worte zu finden. Als sie noch ein Kind war, hatte sie sich immer gewünscht, dass die Erwachsenen ihr erklären würden, was passiert war, wo ihre Mutter hingegangen war und warum. Eine einfache Erklärung hätte ihr viele Jahre zermürbender Grübeleien erspart.
    Luke sah sie mit seinen großen blauen Augen unter langen Wimpern an. Seine Pausbacken waren rosig, und seine Oberlippe glänzte feucht, weil ihm ein bisschen die Nase lief. Elizabeth lachte, fuhr ihm durchs Haar und ließ die Hand auf seinem warmen kleinen Nacken liegen.
    »Aber ich wusste nicht, wie ich sie dir erklären sollte«, fuhr sie fort.
    »Ist es wegen meiner Mom?«, fragte Luke und schaukelte unter dem Tisch mit den Beinen.
    »Ja«, nickte Elizabeth. »Sie hat uns eine ganze Weile nicht besucht, was dir wahrscheinlich aufgefallen ist.«
    »Sie ist auf einer Abenteuerreise«, verkündete Luke.
    »Na ja, ich weiß nicht, ob man es so nennen kann, Luke«, seufzte Elizabeth. »Ich weiß nicht, wo sie ist, Schätzchen. Sie hat es keinem gesagt, bevor sie weggegangen ist.«
    »Doch, mir hat sie es gesagt«, piepste er.
    »Was?« Elizabeth sah ihn mit großen Augen an, und ihr Herz schlug schneller.
    »Ehe sie losgezogen ist, hat sie mich besucht und mir gesagt, dass sie weg will, aber noch nicht weiß, für wie lange. Und da hab ich gesagt, das ist ja wie bei einem Abenteuer, und sie hat gelacht und gesagt, ja, genau.«
    »Hat sie dir auch erklärt, warum?«, flüsterte Elizabeth, überrascht, dass Saoirse doch genug Einfühlungsvermögen gehabt hatte, sich wenigstens von ihrem Sohn zu verabschieden.
    »Mhmm«, nickte er und wippte schneller mit den Füßen. »Sie hat gesagt, so ist es für sie und für dich und für Granddad und für mich am besten, weil sie dauernd was falsch macht und alle wütend werden. Sie hat gesagt, jetzt tut sie endlich das, was du ihr schon immer gesagt hast, nämlich wegfliegen.«
    Einen Augenblick hielt Elizabeth den Atem an und erinnerte sich, wie sie ihrer kleinen Schwester immer erzählt hatte, sie könne einfach wegfliegen, wenn es daheim unerträglich wurde. Sie dachte daran, wie sie zu der sechsjährigen Saoirse zurückgeblickt hatte, als sie zum College fuhr, und ihr immer wieder gesagt hatte, sie solle aus ihrem Käfig ausbrechen. Auf einmal hatte sie einen dicken Kloß im Hals.
    »Was hast du dazu gesagt?«, brachte Elizabeth schließlich heraus, fuhr mit der Hand durch Lukes babyweiches Haar und spürte zum ersten Mal in ihrem Leben den überwältigenden Wunsch, ihn zu beschützen.
    »Ich hab ihr gesagt, dass sie wahrscheinlich Recht hat«, antwortete Luke nüchtern. »Sie hat gemeint, ich bin jetzt ein großer Junge und muss für dich und Granddad sorgen.«
    Tränen rollten Elizabeth über die Wangen. »Das hat sie gesagt?«, schniefte sie.
    Luke wischte ihr vorsichtig die Tränen ab.
    »Mach dir deswegen bloß keine Gedanken.« Sie küsste seine weiche Hand und nahm ihn in den Arm. »Es ist nämlich mein Job, für dich zu sorgen, okay?«
    Seine Antwort klang gedämpft, weil sie seinen Kopf fest an ihre Brust gedrückt hielt. Schnell gab sie ihn wieder frei, damit er Luft holen konnte.
    »Edith kommt bald wieder nach Hause«, meinte er aufgeregt, nachdem er tief eingeatmet hatte. »Ich bin so gespannt, was sie mir mitbringt.«
    Elizabeth lächelte, versuchte sich zusammenzunehmen und räusperte sich. »Wir können sie mit Ivan bekannt machen. Glaubst du, sie mag ihn?«
    Luke verzog das Gesicht. »Ich glaube nicht, dass sie ihn sehen kann.«
    »Wir können ihn aber nicht immer nur für uns behalten, weißt du, Luke«, lachte Elizabeth.
    »Und vielleicht ist Ivan gar nicht mehr hier, wenn sie zurückkommt«, fügte Luke hinzu.
    Elizabeths Herz klopfte laut. »Wie meinst du das? Hat er irgendwas zu dir gesagt?«
    Luke schüttelte den Kopf.
    Elizabeth seufzte. »Ach, Luke, nur weil du dich so gut mit Ivan verstehst, bedeutet das noch lange nicht, dass er dich verlässt, weißt du. Ich möchte mich nicht mehr vor der Zukunft fürchten. Das hab ich immer getan. Immer hab ich geglaubt, alle, die ich liebe, gehen irgendwann weg.«
    »
Ich
geh aber nicht weg«, verkündete Luke.
    »Und ich verspreche dir, dass ich auch hier bleibe«, sagte sie und küsste ihn auf den Kopf. Dann räusperte sie sich wieder. »Die Sachen, die du mit Edith zusammen machst,

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