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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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Dieser große Smaragd wurde >der Moment der Wahrheit< genannt und war dafür berühmt, seinem Träger Glück zu bringen. Dieser Schmuck war das erste, was ihre Mutter sich gekauft hatte, als sie ihr Geld von ihrem Schwiegervater bekommen hatte. Claire war sich sicher, daß der Schmuck verkauft werden würde, sobald sie verheiratet war, und der Erlös für ein neues Dach für Bramley verwendet werden mußte. Smaragde, die sich in Blei verwandelten.
    »War Nyssa allein?« fragte Claire und tat so, als wäre ihre Frage nicht von Belang.
    Brat schwieg einen Moment. »Trevelyan ist immer bei ihr.«
    »Er schreibt nicht?«
    »Nein. Ich habe ihn kein Wort mehr schreiben sehen seit. . . seit der Nacht, in der Nyssa für die Bauern tanzte. Seit dem Abend, als Harry zurückkam.«
    Claire nickte und versuchte, ein geschäftiges Gesicht zu machen, während sie ihre Schmuckkassette in den Schrank stellte. Trevelyan hatte nicht lange gebraucht, seine Liebe zu Claire zu überwinden und sich der schönen kleinen Perle des Mondes zuzuwenden.
    Claire stand auf und drehte sich zu ihrer Schwester um. »Wie sehe ich aus?«
    Brat lächelte. »Schön. Ich glaube, du bist viel hübscher als Nyssa.«
    Claire lachte bei dieser Bemerkung und streckte die Arme nach ihrer Schwester aus. »Was für eine liebenswürdige Lügnerin du doch bist. Nun schau, ob du Cammy oder jemand anderen finden kannst. Ich muß zu Harry hinunter.«
    »Ich wette, Vellie würde dich gern in diesem Kleid sehen. Und dein Haar ist so schön. Hat er deine Smaragde schon einmal gesehen? Vielleicht würde er sie gern zeichnen und in seinen Büchern verewigen. Vielleicht solltest du sie ihm zeigen ...«
    »Nein«, sagte Claire schnell und küßte Brat auf die Stirn.
    Harry erwartete sie am Fuß der Treppe. Seit seiner Rückkehr aus Edinburgh vor zwei Tagen hatte Claire den Eindruck, daß er Angst hatte, sie aus den Augen zu lassen. Soweit sie das beurteilen konnte, war er nicht eifersüchtig auf die Zeit, die sie mit Trevelyan verbracht hatte, und sie hatte oft das Gefühl, als wäre er lieber draußen mit ihrem Vater und den anderen Männern auf der Jagd, aber er blieb bei ihr. Wenn Claire sich nicht so elend gefühlt hätte, hätte sie ihm ein paar Fragen gestellt. Aber in ihrem gegenwärtigen Zustand war ihr eigentlich alles egal.
    »Du siehst schön aus«, sagte Harry leise und betrachtete sie von Kopf bis Fuß.
    Claire lächelte ein wenig und dachte, daß Harry ein bißchen zu klein war, ein bißchen zu blond, seine Augen zu hell waren und sein Haar nicht die richtige Länge hatte. Mit anderen Worten - warum war er nicht Trevelyan?
    Harry bot ihr seinen Arm. »Ich möchte dir etwas zeigen«, sagte er und führte sie zur Hinterfront des Hauses, vorbei am Speisezimmer, vorbei an dem Goldenen Salon. Er führte sie in den Ballsaal - einen Raum, den Claire bisher nur einmal gesehen hatte. Sie war damals entsetzt gewesen über den Zustand dieses Raumes, der offenbar seit Jahren nicht mehr benutzt worden war. Die Stühle an den Wänden waren schmutzig und die Polster zerrissen. Und von der Decke hingen Spinnweben.
    Aber nun, im Licht des frühen Abends, konnte sie den Schmutz oder die abgenutzten Stühle nicht sehen; denn der Saal war von Hunderten von Kerzen erleuchtet und alles schimmerte in einem goldenen Licht. In einer Ecke des Raumes saßen sechs Männer mit Violinen.
    Als Harry sie in den Saal führte, nickte er den Männern zu, und sie begannen einen Walzer zu spielen. Sie waren kein sehr gutes Orchester - tatsächlich war es ziemlich grauenvoll. Claire lächelte Harry an, als er die Arme öffnete, um sie auf die Tanzfläche zu führen.
    Als einer der Männer eine besonders schrille falsche Note kratzte, verzog Claire amüsiert das Gesicht. Harry beugte sich vor und küßte sie sacht auf die Wange. »Sie waren die besten, die ich in so kurzer Zeit auftreiben konnte.«
    Harry war ein guter Tänzer, und sie wirbelten im Saal herum.
    »Ich werde versuchen, dir ein guter Ehemann zu sein«, sagte Harry.
    Claire konnte die Stimme eines anderen Mannes hören, der sagte, daß er vermutlich der miserabelste Ehemann der Welt sein würde.
    Sie tanzten, bis Claire fast schwindlig wurde, aber sie lächelte ununterbrochen, und Harry lachte.
    Es war kurz vor Sonnenuntergang, und die Fenster des Ballsaals erglühten in einem roten Licht, als Claire in Harrys Armen aufblickte und Trevelyan in der Saaltür stehen sah. Auf einmal hüpfte ihr Herz vor Freude. Er war zu ihr gekommen!
    Doch

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