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Zwischen Leidenschaft und Liebe

Titel: Zwischen Leidenschaft und Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jude Deveraux
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erbost und trat an die Seite des Betts, der er das Gesicht zugewandt hatte. »Ich liebe alles an ihm. Er sieht jedenfalls besser aus als du - mit deinen schwarzen Augen und deinem narbenbedeckten Körper. Ich möchte wetten, daß Harry keine einzige Narbe hat.«
    Trevelyan lächelte sie noch immer allwissend an. »Aber du kennst meinen Körper und seinen nicht«, sagte er so leise, daß sie ihn kaum verstehen konnte.
    »Du bist abscheulich!«
    Sie wandte sich wieder zum Gehen, aber er hielt sie am Handgelenk fest.
    »Ich entschuldige mich«, sagte er. »Ich entschuldige mich dafür, daß ich versucht habe, mit einer schönen Frau zu schlafen, die in meinem Bett lag. Das war in der Tat abscheulich von mir. Ich entschuldige mich dafür, daß ich Harry beneide, dem alles, was er sich wünscht, in den Schoß zu fallen scheint.
    Du hast recht: Das ist verdammenswert an mir. In Zukunft werde ich versuchen, mich besser zu beherrschen.«
    Sie funkelte ihn wütend an: »Das ist keine ehrliche Entschuldigung.«
    »Aber das kann sie auch gar nicht sein, nicht wahr? Du kannst mich zwar verdammen, aber wie soll ich etwas bereuen, was ich am liebsten noch einmal tun würde?«
    Claire mußte lachen. »Du bist wirklich abscheulich.« Sie wollte ihm ihre Hand entziehen, aber er ließ es nicht zu.
    »Bleib bei mir. Rede mit mir«, bat er, und eine flüchtige Sekunde erkannte sie Aufrichtigkeit in seinen Augen und eine Bitte, die ehrlich gemeint war.
    »Worüber?« In dem Moment, in dem sie das sagte, wußte sie, daß sie verloren war. Sie selbst hatte den Wunsch, bei ihm zu bleiben, aus ihrer Stimme herausgehört. »Ich muß ...«, setzte sie wieder an.
    »Warum willst du eine Herzogin sein?« fragte er.
    »Was für eine komische Frage.« Sie zog nun heftiger an ihrer Hand und befreite sie aus seinem Griff. »Vielleicht sollten wir jede Frau auf der Welt mal fragen, ob sie eine Herzogin werden will, und ich möchte die Frau sehen, die das verneinen würde.«
    »Selbst die Königinnen und Prinzessinnen nicht?«
    »Ich denke, die Königinnen und Prinzessinnen würden besonders gern Herzoginnen sein. Prestige ohne jede Verantwortung.«
    »Und das wünschst du dir - Prestige?«
    »Ich wünsche mir Harry. Jetzt muß ich aber wirklich gehen.«
    »Nein, nicht, bleib noch und . .. erzähl mir eine Geschichte.«
    »Du meinst ein Märchen?«
    »Nein, eine wahre Geschichte. Erzähl mir von . . .« Er suchte nach einem Thema. Nach irgend etwas, das sie zum Bleiben veranlaßte und sie in seiner Nähe festhielt. Sie gab ihm das Gefühl, als ob er wirklich geheilt werden könne - geheilt von all den Wunden, die ihm in seinem Leben zugefügt worden waren, nicht nur von einem Malariaanfall.
    »Erzähl mir von deinen Eltern.«
    Sie schwieg einen Moment. »Ich erzähle dir eine Liebesgeschichte - eine wahre Liebesgeschichte. Meine Mutter war einmal eine sehr schöne Frau.«
    »So schön wie deine kleine Schwester?« Seine Blicke wanderten zu ihrem Busen, und seine Stimme wurde leise und verführerisch: »So schön wie du?«
    »Möchtest du die Geschichte hören oder nicht?« schnaubte sie, drehte dann aber das Gesicht, das blutrot angelaufen war, zur Seite.
    Er lächelte und lehnte sich in die Kissen zurück, offensichtlich geschmeichelt, daß seine Worte eine solche Wirkung zeigten. »Natürlich.«
    »Du mußt mir bei deinem Leben schwören, daß du niemandem verrätst, was ich dir jetzt erzähle. Meine Mutter würde mich umbringen, wenn sie davon erführe. Tatsächlich brächte sie mich schon um, wenn sie wüßte, was ich von ihr weiß.«
    »Ich schwöre«, sagte er und bemühte sich, ein ernstes Gesicht dabei zu machen.
    »Meine Mutter erzählt den Leuten zu gern, daß sie aus einer alten angesehenen Familie in Virginia stammt, aber in Wahrheit hat sie ihre Kindheit in einer Holzhütte in den Smoky Mountains verbracht. Sie wuchs ohne Schulbildung auf und war bettelarm.«
    »Aber sie war schön?«
    »Sehr schön. Mit siebzehn verließ sie ihr Elternhaus und ging nach New York. Ich weiß nicht, woher sie das Geld für die Reise nahm. Brat behauptet, ihr Vater hätte am Tag zuvor ein paar Schweine verkauft und meine Mutter hätte, als ihre Eltern schliefen, das Geld gestohlen und sei nach New York gefahren. Aber ich bin bei den Geschichten, die mir meine Schwester erzählt, immer etwas skeptisch.
    Auf jeden Fall verschaffte sich meine Mutter das Geld für die Reise und tauchte in einem teuren Kostüm in New York auf, wo sie einen Job in der

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