Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition)

Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition)

Titel: Zwischen Liebe und Begierde: Im Königreich der Oyesen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassia K. McKenzie
Vom Netzwerk:
reuevoll.
    Nesean legte sich eine Hand an die Wange, rieb sie mit schmerzverzogenem Gesicht. „Die habe ich wohl verdient“, murmelte er zerknirscht.
    „Du weißt ganz genau, dass ich mich nicht freiwillig mit dem König in Seidenlaken tummle“, sagte Jasurea leise und angespannt.
    Nesean schüttelte den Kopf. „Es tut mir Leid. Aber ich kann es nicht leugnen… Der Gedanke an dich und den König bringt mich fast um. Ich sitze hier unter der Erde mit gebundenen Händen. Ich habe Zeit, viel Zeit, um nachzudenken. Automatisch schweifen meine Gedanken zu dir und dem König. Ich male mir aus, wie ihr zusammen seid. Ich stelle mir vor, wie du unter ihm…“ Nesean brach ab, sein Gesicht schmerzverzerrt, so, als hätte Jasurea ihn erneut geschlagen. Es brach ihr fast das Herz, ihn so zu sehen. „Nesean“, flüsterte sie sanft.
    „Du kannst dir gar nicht vorstellen, was für Höllenqualen ich hier unten ausstehen muss. Gefangen zu sein ist nur eine davon.“
    Jasurea seufzte tief auf. Sie schlang ihre Arme um Nesean und zog ihn dicht an sich. Er vergrub den Kopf an ihrer Halsbeuge. „Das Schlimmste ist, dass ich für dein Schicksal verantwortlich bin. Ich habe dich geradewegs in die Arme des Königs getrieben.“
    Jasurea strich über Neseans Haar. „Was redest du da für einen Unsinn“, murmelte sie zärtlich.
    „Wärst du mir nicht begegnet“, fuhr Nesean fort, als hätte er Jasureas Einwand nicht gehört, „hätten sich unsere Blicke am Triumphzug nicht getroffen, hätten unsere Herzen nicht zueinander gefunden, dann hättest du nie einen Fuß in den verfluchten Palast setzen müssen.“
    Jasurea nahm Neseans Gesicht in die Hände. „Ich bereue nichts“, sagte sie schlicht. Ihre einfachen Worte ließen Neseans Augen feucht werden. Er senkte den Mund und küsste Jasurea mit verzweifelter Leidenschaft. Nach einem langen, innigen Kuss lösten sie sich schwer atmend voneinander. Sie blickten sich schweigend an, bis ihr Atem langsam gleichmäßiger wurde. Dann wandte Jasurea sich ab, um sich anzuziehen. Nesean tat es ihr gleich.
    Das schwache Licht der Gasleuchte tanzte flackernd durch den kleinen Raum und warf ihre Schatten an die Wand.
    „Ich möchte nur eines wissen“, setzte Nesean schließlich zögernd an.
    Jasurea seufzte leise auf. Sie wusste instinktiv, dass die Frage, die Nesean ihr gleich stellen würde, nur den König betreffen konnte. Obwohl Rabmaz abgereist war, weilte der König noch immer unter ihnen. Jasurea ertappte sich sogar dabei, wie sie sich suchend im Raum umblickte, als fürchtete sie, Rabmaz hätte seine Abreise nur vorgetäuscht, um sich dann in Neseans Zelle verstecken, so dass er Nesean und sie beobachten konnte. Nicht, dass der König das noch nie getan hätte. Doch er hatte sich damals nicht die Mühe gemacht, sich zu verstecken.
    „Ich möchte wissen, wie es für dich ist. Wie ist es mit dem König?“
    Als sie Neseans Worte hörte, verfinsterte sich Jasureas Blick sofort. Jasurea stemmte die Hände in die Hüften und sah Nesean drohend an. „Ich bin sicher, du hast auch schon mit anderen Frauen geschlafen.“
    „Jasurea…“
    „Was? Denkst du, er sieht unten anders aus als du?“
    Noch ehe Jasurea zu Ende gesprochen hatte, hörte sie die Frage des Königs wieder: „Das erste Mal in dir. Wie fühl ich mich an?“
    „Groß.“
    „Grösser als dein Prinz?“
    „Ja. Viel grösser.“
    Jasurea schluckte schwer. Sie spürte, wie sie errötete.
    „Du weißt genau, was ich meine!“, rief Nesean ärgerlich aus.
    Jasurea hob drohend den Zeigfinger. „Du willst also doch Details hören? Was zwischen mir und dem König geschieht… Das geht dich überhaupt nichts an!“
    Nesean und Jasurea maßen sich mit aufgebrachten, wütenden Blicken. Als Nesean erkannte, dass Jasurea ihm keine Antwort auf seine Frage geben würde, bat er: „Dann sag mir wenigstens eins, Jasurea.“ Nun wurde sein Blick flehend. „Sag mir, dass es dir mit mir besser gefällt. Sag mir, dass es zwischen dem König und dir nie so sein wird wie zwischen uns.“
    „Natürlich wird es das nicht“, knurrte Jasurea mit mühsam unterdrücktem Ärger. Plötzlich kam ihr die Zelle noch kleiner und beengender vor als sie ohnehin schon war. Jasurea verspürte das dringende Bedürfnis, sofort ins Sonnenlicht zu rennen. Hastig wandte sie sich von Nesean ab und trat zur Zellentür.
    „Solange du nur mit ihm schläfst… Irgendwie kann ich es ertragen. Aber was ist, wenn du dich in ihn verliebst?“
    Ungläubig

Weitere Kostenlose Bücher