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Zwischen Mond und Versprechen

Zwischen Mond und Versprechen

Titel: Zwischen Mond und Versprechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Delany
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    » Ja « , rief ich ihm matt hinterher. Ich lehnte mich in meinen Sitz zurück und hielt aus dem Fenster nach ihm Ausschau. Ich war neugierig, in welche Straße er einbiegen würde, in welchem Haus er wohnte… Aber er war schon verschwunden.
    » Siehst du, er mag dich « , sagte Stella von der anderen Sitzreihe herüber.
    Ich nickte mit zusammengepressten Lippen. Ich fing an, Pietr wirklich zu mögen, und Derek– hatte er mich wirklich nur zappeln lassen, um Jenny eifersüchtig zu machen? Vielleicht. Trotzdem ärgerte mich, dass ich bei den Psychospielchen der beliebten Clique den Idioten spielen durfte. Ich machte es mir in meinem Sitz gemütlich und faltete Sarahs Briefchen auseinander.
    OMG . Ist Pietr nicht wirklich so heiß, wie er aussieht?
    Ich überflog den Text. Ja, er war eindeutig von Sarah, aber sie schrieb– oder dachte– sonst nie so. Ich las ihn noch einmal durch.
    OMG . Ist Pietr nicht wirklich so heiß, wie er aussieht? Er ist ein richtiger Rebell. Ich habe ihm gesagt, dass er rechtzeitig zum Unterricht kommen muss, aber er hat mich total ignoriert, um dir zu helfen. Wenn du das liest, hat er es also geschafft. JUHU ! Dann ist er doch noch pünktlich zum Unterricht gekommen. Er ist sogar ziemlich clever. Ich glaube, ich fange ernsthaft an, für ihn zu schwärmen! OMG – wir müssen uns heute Abend auf der Feier treffen. Ich glaube, er kommt auch.
    Ich stöhnte. Jetzt waren es schon zwei, die wollten, dass ich auf die Homecoming-Feier gehe, Mrs Harnek und Sarah. Aber was würde ich dort vorfinden? Jenny in Dereks Armen? Uhh! Ich konnte unmöglich hingehen, trotzdem war die Vorstellung, dass Pietr auch dort sein könnte, seltsam verlockend.
    Der Bus hielt abrupt. Vor mir lag die lange Zufahrt zu unserem Haus. Ich warf mir den Rucksack über die Schulter, steckte Sarahs Brief ein, schlängelte mich durch den Bus und stieg aus. Ich nahm mir vor, Sarah sofort anzurufen.
    Aber offenbar war sofort nicht früh genug für Sarah, das Auto ihrer Mutter parkte nämlich an der Einfahrt zu unserem Haus. » Hallo, Mrs Luxom. « Ich winkte ihr durch das Fahrerfenster zu. Sie winkte zurück, irgendwie erschrocken. Mir fiel auf, dass das Auto leer war, allerdings lagen zwei Taschen auf dem Rücksitz– Amys Handtasche und Sarahs Schulrucksack.
    Aha, ein Überfall. Was erwartete mich zu Hause? Eine schonungslose Intervention durch Freundinnen und Vater? Eigentlich reichten mir die Auseinandersetzungen in der Schule, ich wollte mich nicht noch in meinem eigenen Haus verteidigen müssen.
    Aber wenn ich mich drinnen mit ihnen aussprechen sollte, was sicherlich dauern würde, warum wartete Sarahs Mom dann mit laufendem Motor?
    Ich machte die Haustür auf, trat in den Windfang und hing meinen Rucksack an den dafür vorgesehenen Haken.
    » Hallo, Jessie « , rief mein Vater von der Küche.
    » Hallo. «
    Sarah und Amy saßen an dem kleinen Tisch am Fenster. Mom hatte dazu immer Frühstücksecke gesagt. Dad nannte sie die billigen Plätze. Sarah legte ihren Dickens beiseite, um sich auf das Gespräch mit mir zu konzentrieren. Sie war auf den letzten Seiten des Buches angelangt. Schon.
    » Sarah und Amy haben mir gerade erzählt, dass ihr heute Abend alle auf die Schulfeier geht « , erklärte Dad. Er deutete auf die Dose, die auf dem Tisch stand. » Bedient euch, Mädchen. Das ist die neueste Schokokreation unserer Fabrik– die Starlight Line. «
    Sarah erwidert, dass Schokolade ihren Teint verderben würde, während Amy beherzt zulangte.
    » Sie haben wirklich den besten Job von allen, Mr G. « , schmatzte Amy. » Mein Dad bringt höchstens einmal ein paar verbeulte Champignondosen mit. «
    Dad lächelte. » Dann machen wir vielleicht einen Tauschhandel, Amy. Jessie kann Schokolade nicht mehr sehen… «
    » Und mir geht es so mit Champignons « , sagte Amy grinsend. Sie knabberte an einer Praline in Jupiterform. » Allerdings glaube ich nicht, dass der Handel gerecht wäre– Champignondosen gegen Pralinen. «
    » Champignons wären hier sehr willkommen, wirklich « , sagte ich.
    » Wie Jessie zu sagen pflegt, man kann Pizza nicht mit Schokolade belegen « , ergänzte Dad.
    Sarah war der Verführung doch erlegen und knabberte an einem weißen Schokomond. » Ach, Jessie, du musst eben erfinderischer sein. Ich glaube, es gibt nichts, was man mit dieser Schokolade nicht aufbessern könnte. «
    Dad rührte in einer Kaffeetasse.
    » Nachtschicht, Dad? «
    » Hm. Es gibt nichts Schöneres an einem Freitagabend. «
    »

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