Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen Olivenhainen (German Edition)

Zwischen Olivenhainen (German Edition)

Titel: Zwischen Olivenhainen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Wirthl
Vom Netzwerk:
Sorgen“, sagte er. Leslie zog eine Schnute.
    „Er sieht aus wie ein Auftragskiller“, knurrte sie. „Kann nicht Roberto mit? Oder noch besser: gar niemand? Schließlich brauche ich keinen Babysitter!“ Raffaello seufzte.
    „Nein, brauchst du nicht“, sagte er. „Aber ich werde dir die gegebenen Umstände nicht noch einmal erklären. Serafina kann perfekt mit jeder Art von Waffe umgehen, aber …“
    „… Sie ist eine Frau“, sagte Leslie trocken.
    „ Sì .“
    „Ich wette, sie hat schon mehr Leute umgelegt als du.“
    „Darum geht es nicht“, sagte er plötzlich sehr ernst. Und mit einem Mal wurde Leslie neugierig. Sie blickte hinauf zum Mond, und dann fragte sie es einfach.
    „Wie viele … hast du denn … naja, ähm, du weißt schon! Ähm … umgelegt?“ Er seufzte.
    „Was für eine wunderbare Nacht“, sagte er. „Vollmond. Du an meiner Seite.“ Aha. Natürlich. Sie hätte das nicht fragen sollen. Und er würde ihr auch keine Antwort darauf geben. Wenigstens fragte er sie nicht, ob sie Tomaten mochte.
    „Ich habe auch nicht erwartet, dass du es mir verrätst“, sagte sie und lehnte sich gegen seine Schulter. „Gosetti hat von drei gesprochen …“ Sie spürte, wie sich die Muskeln in seiner Schulter unter ihrer Wange verhärteten. Aber sie bereute nicht, dass sie das eben gesagt hatte.
    „Schon gut, ich hör ja auf“, sagte sie. „Ich hab’ auch keine Lust auf deine ewigen eiskalten Blicke und Ausweichmanöver.“ Er entspannte sich.
    „Auf was dann?“, fragte er, und bevor sie sich wegdrehen konnte, hatte er sie erneut in die Arme geschlossen und küsste sie. Dieses Mal ließ er ihr zwischendurch Zeit zum Luft holen.
    „Lass uns lieber reingehen“, sagte er leise.
    „Aber hier draußen ist es so –“. Weiter kam sie nicht. Er hob sie einfach hoch und warf sie sich über die Schulter.
    „Hast du sie noch alle?!“, kreischte sie und zappelte wild in der Luft herum. „Lass mich runter! Aber dalli!“ Aber er lachte nur und trat mit ihr in sein Zimmer, das nur noch vom Mondlicht erhellt wurde. Es schien ihn überhaupt nicht viel Kraft zu kosten, sie zu tragen.
    „Lass mich runter!“
    „Gleich“, sagte er nur gelassen.
    „Jetzt!“ Sie strampelte mit den Beinen.
    „Das ist unbequem!“, versuchte sie es erneut. Da ließ er sie fallen. Einfach so. Mit einem erschrockenen Aufschrei landete sie auf dem breiten Himmelbett, das in der Mitte des Raumes stand.
    „Ich hab’ mich nur revanchiert“, behauptete er grinsend und beugte sich über sie, „für deine Aktion vorhin.“ Dann küsste er sie, aber sie schob ihn ein Stück von sich weg.
    „Wenn du mich noch mal sitzen lässt, kill ich dich“, knurrte sie. Aber er grinste nur und schnitt ihr das Wort mit einem Kuss ab.
    Ein schrilles Klingeln riss Leslie mitten in der Nacht aus dem Schlaf. Sie fuhr hoch und blickte sich um. Raffaello lag neben ihr, verzog das Gesicht, während er nach seinem Handy tastete, das auf dem Nachtschrank lag.
    „ Sì ?“ Er bemühte sich sichtlich, nicht zu müde zu klingen.
    „Wer ist das?“, raunte Leslie, aber er legte ihr nur eine Hand auf den Mund und schien dem Anrufer plötzlich hellwach und konzentriert zuzuhören. Dann grummelte er etwas auf Italienisch, fluchte ziemlich laut, sprach weiter – und es klang, als erteile er Befehle – und legte schließlich mit einem „ Arrivederci “ auf. Er ließ sich mit gequältem Gesicht zurück in die Kissen fallen und starrte einfach nur an die Decke. Er sah entsetzlich aus. Eine seltsame Mischung aus Verzweiflung, Ratlosigkeit und Wut. Vorsichtig beugte sich Leslie zu ihm herüber.
    „Wer war das?“, fragte sie.
    „Mario“, sagte Raffaello mit matter Stimme.
    „Was hat er gesagt? Du siehst echt … beschissen aus.“ Er schloss für Sekunden die Augen.
    „Die Situation ist beschissen“, sagte er tonlos. Wahrscheinlich war er zu müde, um sich daran zu erinnern, dass er sie von seinen mafiösen Angelegenheiten ausschließen wollte. Das musste sie ausnutzen.
    „Was ist denn passiert?“, fragte sie leise und rückte ein Stück näher an ihn heran. Beobachtete ihn ganz genau.
    „Nur ein paar Probleme“, behauptete er. „Ich habe Mario gesagt, er soll sich darum kümmern Nichts Ernstes.“ Aber das glaubte sie ihm nicht. Ganz sicher nicht. Mario hätte ihn nicht mitten in der Nacht angerufen, wenn es nichts Ernstes gewesen wäre. Und Raffaello hätte nicht so beunruhigt ausgesehen.
    „Du weißt, dass ich dir das nicht

Weitere Kostenlose Bücher