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Zwischen Olivenhainen (German Edition)

Zwischen Olivenhainen (German Edition)

Titel: Zwischen Olivenhainen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Wirthl
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abkaufe, oder?“, sagte sie. Er drehte sich zu ihr um. Und lächelte müde.
    „Ich weiß“, sagte er und schloss die Augen. „ Buona notte , Leslie.“ Sie betrachtete ihn noch eine ganze Weile, während er schlief, und zerbrach sich den Kopf darüber, was Mario gesagt hatte. Auf jeden Fall war es etwas gewesen, das ihm nicht in den Kram passte.
    Als sie am nächsten Morgen die Augen aufschlug, stand Raffaello am Kleiderschrank vor dem Spiegel und band sich gerade eine Krawatte um den Hals. Er trug den schwarzen Anzug, den sie nicht leiden konnte, und sah trotzdem unverschämt gut aus darin. Seine Sonnenbrille lag auf dem Nachtschrank. Sein Haar war mit Gel zurechtgemacht. Wenigstens er war noch da. Vorsichtig beugte sich Leslie über das Bett, griff nach seiner Sonnenbrille und setzte sie sich auf die Nase.
    „Musst du so früh weg?“, fragte sie und Raffaello drehte sich überrascht zu ihr um.
    „Leslie! Du bist ja wach, na endlich.“ Er kam auf sie zu und setzte sich neben sie. Nahm ihr die Sonnenbrille ab und lächelte erfreut.
    „Ich dachte schon, ich müsste dich wieder mit einem Zettel zurücklassen“, sagte er. „Aber wahrscheinlich hätte ich dich geweckt – schließlich hast du gedroht, mich zu killen.“ Er grinste und küsste sie auf den Mund, bevor er aufstand und sein Handy vom Nachtschrank nahm.
    „Ich denke, du solltest dich anziehen – Serafina sucht dich schon eine ganze Weile“, sagte er und grinste.
    „Und du musst zu irgendeiner Besprechung, nehme ich an?“, sagte Leslie und musterte ihn von oben bis unten. Himmel, hätte er doch wenigstens sein Haar so unordentlich gelassen, wie es sonst war. Der Raffaello, der da vor ihr stand, wirkte zu mafiös. Zu erwachsen. Zu machomäßig. Plötzlich wünschte sie, er hätte noch neben ihr gelegen, als sie aufgewacht war. Sie hätten zusammen frühstücken können. Vielleicht. Aber er musste weg. Er nickte.
    „ Sì , tut mir wirklich leid, Leslie“, sagte er und für einen kurzen Moment sah er so aus, als meinte er das ernst. Vielleicht tat er das auch.
    „Hat es etwas mit Marios Anruf letzte Nacht zu tun?“, fragte sie.
    „ Sì .“
    „Um was ging es denn jetzt?“ Ach ja, das durfte sie ja gar nicht fragen. Schon klar.
    „Leslie, das habe ich dir doch bereits –“.
    „Jaja, ich weiß! Aber jetzt mal im Ernst, Raffaello.“ Himmel, klang das gut, seinen Namen auszusprechen – „Du hast mich entführen lassen, hast deine Geheimnisse, deine Geschäfte regelst du genau um mich herum – glaubst du, da bin ich nicht neugierig? Denkst du, ich werde mich ewig mit deinen Ausreden zufriedengeben?“ ‚Ewig‘ klang irgendwie falsch. Er seufzte.
    „Nein“, sagte er. „Das glaube ich nicht. Und genau davor habe ich Angst. Du solltest nicht nachforschen. Wie deine Freundin …“
    „Was?!“
Er wurde plötzlich sehr ernst. Vielleicht hatte er sich verplappert, vielleicht auch nicht.
    „Das mit deiner Freundin gefällt mir nicht“, sagte er.
    „Wie meinst du das?“, entgegnete Leslie erschrocken. Was war denn jetzt schon wieder passiert? Anne hatte doch hoffentlich nichts angestellt, das ihr Ärger mit Raffaello einhandeln würde. Sie musterte ihn aufmerksam. Er legte die Stirn in Falten und hob die Schultern.
    „Sie hat Kontakt zu Gosetti, wenn ich mich nicht irre?“, sagte er und Leslie nickte widerwillig. Was blieb ihr auch anderes übrig? Er wusste es längst.
    „Sie forscht nach“, fuhr Raffaello fort. „Sie fragt ihm Löcher in den Bauch.“
    „Aber –“
    „Glaub nicht, ich würde es nicht ernst nehmen, dass sie dich immer wieder vor mir warnt, Leslie. Sie steckt ihre Nase ein wenig zu tief da rein, wenn du mich fragst …“ Was faselte er da?
    „Und was ist mit mir?“, fragte sie. „Ich stecke doch auch da drin! Sogar mehr als Anne! Warum beschwerst du dich nicht über mich?“
    „Das ist etwas Anderes …“, sagte er nur knapp. Plötzlich überkam sie Wut. Sie wollte nicht erneut einen Streit mit ihm anfangen, aber dann rutschte es ihr einfach heraus.
    „Und was willst du tun?“, fragte sie, bemüht, lockerer zu klingen, als sie sich fühlte. „Willst du sie umbringen lassen?“ Raffaello lachte amüsiert auf, fast ungläubig, und fuhr sich mit einer Hand durch das pechschwarze Haar. Aber dann wurde sein Blick todernst.
    „Glaub mir, wenn ich dir das antun wollte, hätte ich es längst getan“, sagte er.
    „Was?!“
    „War ein Scherz.“ Doch seine Stimme klang eine Spur zu ernst. Das

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