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Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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aber genau diese Farbe”, beharrte sie. „Ich habe gründliche Nachforschungen angestellt. Die, die du dir jetzt ausgesucht hast, ist viel zu modern für das neunzehnte Jahrhundert.”
    „Kann schon sein. Dafür wird sie wenigstens den Leuten nicht den Appetit verderben. Mach dir nicht ins Höschen, Darling.” Als sie auf seine dreiste Bemerkung hin empört schnaubte, grinste er unverschämt, lachte laut auf und drehte sich zu ihr um. „Hör zu, du hast wirklich verdammt gute Arbeit geleistet. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich das in dieser Ausführlichkeit nicht erwartet hätte. Und vor allem nicht so schnell. Du hast wirklich ein gutes Händchen für diese Dinge.”
    Sie dachte gar nicht daran, sich durch seine schönen Worte beschwichtigen zu lassen. Hier ging es um ihre Berufsehre. „Ich habe nur das getan, wofür du mich engagiert hast. Du willst doch das Haus im Stil des neunzehnten Jahrhunderts einrichten.”
    „Genau. Und deshalb kann ich auch die Änderungen vornehmen, die ich vorzunehmen wünsche. Ich bin eben nun mal der Meinung, dass wir uns auch ein bisschen an die Geschmacksmaßstäbe der Menschen von heute halten müssen. Ich habe auch schon einen Blick auf das Schlafzimmer oben geworfen, Regan. Also, ehrlich gesagt, für meinen Geschmack ist es einfach etwas zu weiblich eingerichtet.”
    „Darum geht es im Moment doch gar nicht”, schnitt sie ihm das Wort ab.
    „Und so ordentlich, dass ein Mann überhaupt nicht wagt, seinen Fuß über die Schwelle zu setzen”, fuhr Rafe ungerührt fort. „Aber Sinn für Stil hast du, das muss man dir lassen. Das sollte man nutzen.”
    „Mir scheint es eher, als würden wir hier über deinen ganz persönlichen Geschmack diskutieren. Willst du es nun originalgetreu haben oder nicht?
    Wenn du die Richtlinien ändern willst, dann sag es doch klar heraus.”
    „Bist du immer so stur oder nur bei mir?”
    Sie überhörte seine unverschämte Frage. „Du hast Genauigkeit verlangt.
    Woher soll ich wissen, dass du mittendrin plötzlich umschwenkst?”
    Während er noch überlegte, nahm Rafe die Farbprobe zur Hand, die den Stein ins Rollen gebracht hatte. „Nur eine Frage. Und ich will, dass du sie ganz ehrlich beantwortest. Gefällt dir diese Farbe?”
    „Das ist doch überhaupt nicht der Punkt.”
    „Eine einfache Frage. Gefällt sie dir?”
    Pfeifend stieß sie den Atem aus. „Natürlich nicht. Sie ist grässlich.”
    „Na siehst du. Wenn sie dir auch nicht gefällt, muss man die Dinge eben etwas lockerer sehen und die Richtlinien außer Kraft setzen.”
    „Dann kann ich wirklich keine Verantwortung mehr übernehmen.”
    „Aber dafür bezahle ich dich ja.” Damit war für ihn die Angelegenheit erledigt, er drehte sich um und blickte wieder auf den Bildschirm. „Was ist mit diesem Zweiersofa hier?”
    Ihr Herz sank ihr fast bis in die Kniekehlen. Sie hatte die Couch vor zwei Wochen bei einer Auktion für seinen Salon erstanden. Wenn er sie jetzt nicht haben wollte, würde sie in die roten Zahlen kommen, denn sie war sündhaft teuer gewesen, und einen anderen Kunden würde sie dafür bestimmt nicht so schnell finden. „Ich habe sie hier im Laden, du kannst sie dir ansehen”, gab sie zurück und wunderte sich, dass ihre Stimme trotz alledem kühl und professionell klang.
    „Gut, dann lass uns einen Blick darauf werfen. Und den Kaminschirm und diese Tische hier möchte ich mir auch ansehen.”
    „Du bist der Boss”, murmelte sie und ging ihm voran nach draußen.
    Als sie vor dem Zweiersofa stehen blieb, waren ihre Nerven zum Zerreißen angespannt. Es war ein wunderbares Stück, daher eben auch der dem entsprechende Preis. Doch als sie sich nun ihren Kunden in seinem zerrissenen Hemd und den abgestoßenen Stiefeln von der Seite betrachtete, konnte sie nicht umhin, über sich selbst den Kopf zu schütteln.
    Wie war sie nur auf die Idee gekommen, Rafe MacKade könnte an einem so eleganten, fein gearbeiteten, ausgesprochen feminin wirkenden Möbelstück interessiert sein?
    „Ah, es ist Walnuss …”, begann sie zögernd und fuhr mit einer eiskalten Hand über die geschwungene Lehne. „Um 1850. Natürlich ist es in der Zwischenzeit neu bezogen und aufgepolstert worden, aber das Material ist originalgetreu. Die Verarbeitung ist erstklassig, und man sitzt erstaunlich gut darauf.”
    Er murmelte etwas vor sich hin und kniete sich auf den Boden, um einen Blick auf die Unterseite der Couch zu werfen. „Ziemlich kostspieliges kleines Ding.”
    „Es ist

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