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Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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ihr hinüber, nahm ihre Hand, die sie zur Faust geballt hatte, öffnete sie behutsam und drückte ihr einen Kuss auf die Handfläche. „Na so was. Wie konnte ich mich bloß so in dir irren?”
    „Ich hab doch gesagt, dass ich nicht stolz darauf bin.” Ein kleines Lächeln huschte über ihr Gesicht. „Aber damit würden wir Cassie nicht helfen. Man muss alle Gewalttätigkeiten von ihr fernhalten, auch wenn es in diesem Fall nur gerecht wäre, dass Joe mal so richtig Prügel bezieht.”
    „Ich kenne sie, seit sie ein Kind war.” Rafe blickte auf die Tasse, die Regan ihm hinhielt, und schüttelte den Kopf. Der Tee duftete wie eine Wiese im Frühling, und bestimmt schmeckte er auch so. „Sie war schon immer so zerbrechlich, hübsch und scheu. Und so unheimlich lieb.” Auf Regans neugierigen Blick hin schüttelte er wieder den Kopf.
    „Nein, es ist nicht, wie du jetzt vielleicht denkst. Ich hatte niemals irgendwelche Absichten. Liebe Frauen sind nicht mein Revier.”
    „Danke.”
    „Keine Ursache.” Er fuhr ihr mit den Fingern durchs Haar. „Ist dir klar, dass du eine Menge auf dich nimmst, wenn du sie mit den Kindern bei dir wohnen lässt? Sie könnten bei uns auf der Farm unterkommen, wir haben viel Platz.”
    „Sie braucht jetzt eine Frau, Rafe, keinen Männerhaufen – egal, wie gut es gemeint ist. Meinst du, dass sich Devin der Sache auch richtig annimmt?”
    „Darauf kannst du dich hundertprozentig verlassen.”
    Zufrieden mit seiner Antwort, nahm sie ihre Tasse und ging hinüber zum Tisch. „Gut. Und du solltest es auch.” Sie betrachtete die Angelegenheit nun für abgeschlossen und sah ihn über den Rand ihrer Tasse hinweg an.
    „Warum bist du eigentlich hier?”
    „Weil ich das Bedürfnis hatte, dich zu sehen.” Er lächelte. „Und ich dachte mir, wir könnten vielleicht die Tapeten und die Möbel für den Salon zusammenstellen. Ich würde gern als Erstes einen Raum ganz fertig machen, um ein Gefühl für den Rest zu bekommen.”
    „Gute Idee. Ich …” Sie unterbrach sich, weil aus dem Laden Schritte und Stimmen herüberdrangen. „Ich habe Kundschaft bekommen. Hier liegt alles, die Farbmuster und die Stoffproben und auch eine Liste der Möbel, die ich ins Auge gefasst habe.”
    „Ich habe auch ein paar Proben mitgebracht.”
    „Ah, das ist gut. Nun, dann …” Sie ging zu ihrem Schreibtisch und schaltete den Computer ein. „Ich habe hier Raum für Raum aufgelistet, ganz so, wie ich es mir vorstelle. Willst du vielleicht in der Zwischenzeit mal reinschauen? Verschiedene der Stücke, die ich vorschlage, habe ich auch hier. Du kannst sie dir ansehen, wenn du fertig bist.”
    „Okay.”
    Dreißig Minuten später kam Regan vergnügt und mit geröteten Wangen ins Büro zurück. Sie hatte drei wertvolle Möbelstücke an den Mann gebracht. Wie groß er aussieht, dachte sie, als ihr Blick auf Rafe fiel, der sich an ihrem zierlichen Chippendale-Sekretär, auf dem der Computer stand, häuslich eingerichtet hatte. So sehr … männlich.
    Seine Stiefel waren abgestoßen, und sein Hemd hatte an der Schulter einen kleinen Riss. In seinem Haar entdeckte sie Spuren von Gips oder Mauerstaub. Seine Ausstrahlung hatte etwas Animalisches, und plötzlich begehrte sie ihn mit jeder Faser ihres Herzens, ohne Sinn und Verstand. Es war ein Verlangen, das sich fernab von jeder zivilisierten Empfindung bewegte, es war einfach nichts als pure Lust.
    Himmel! Sie versuchte ihre Gefühle unter Kontrolle zu bringen, presste die Hand auf ihren flatternden Magen und holte dreimal nacheinander tief Luft.
    „Und? Wie findest du es?”
    „Du bist eine sehr tüchtige Frau, Regan, das muss man dir lassen”, gab Rafe, ohne sich umzudrehen, zurück. Er war gerade dabei, eine Liste auszudrucken.
    Mit weichen Knien ging sie zu ihm hinüber und sah ihm über die Schulter. „Ich bin mir sicher, dass wir noch längst nicht alles haben. Aber das werden wir erst dann sehen, wenn die Zimmer fertig sind.”
    „Ich habe bereits einiges ergänzt.”
    Überrascht richtete sie sich auf. „Ach, wirklich?”
    „Diese Farbe hier habe ich rausgenommen. Ich will sie nicht.” Brüsk tippte er mit dem Finger auf einen Farbchip und holte sich dann die Seite mit der Farbtabelle auf den Bildschirm. „Ich möchte lieber dieses Erbsengrün hier anstelle des – wie heißt die Farbe? Ach, ja. Tannengrün.”
    „Das ist aber die Originalfarbe.”
    „Sie ist schauerlich.”
    Sie war zwar ganz seiner Meinung, dennoch … „Damals hatte man

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