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Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Zwischen Sehnsucht und Verlangen

Titel: Zwischen Sehnsucht und Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Shane beim Kragen und zerrte ihn die Halle hinunter, weg von der offen stehenden Salontür. „Augen geradeaus, MacKade.” In der Küche schnappte er sich eine Thermoskanne, die auf dem Tisch stand, füllte sie mit heißem Kaffee und drückte sie Shane in die Hand. „So. Und jetzt mach die Biege.”
    „Bin schon weg.” Shane schraubte den Verschluss der Kanne wieder ab, setzte sie an und nahm einen großen Schluck. „Ah das tut gut.”
    Genießerisch leckte er sich die Lippen. „Der Wind ist die Hölle. Hör zu, ich hatte nicht die Absicht, dein nettes Tete-ä-Tete zu stören”, begann er, unterbrach sich jedoch rasch, als er an Rafes Augen erkannte, dass er den falschen Tonfall gewählt hatte. „He, ist es womöglich etwas Ernstes?”
    „Kümmere dich verdammt noch mal um deine eigenen Angelegenheiten.”
    Shane pfiff durch die Zähne und verschloss die Thermoskanne. „Da gehörst du auch dazu. Regan ist eine tolle Frau, Rafe. Und das meine ich jetzt ganz ernst.”
    „Na und?”, erkundigte sich Rafe mit drohendem Unterton.
    „Nichts und.” Shane scharrte mit den Füßen. „Es ist nur … Sie hat mir schon immer gut gefallen. Ich habe sogar schon mal daran gedacht …”
    Plötzlich wurde ihm klar, dass es ratsam war, den Satz nicht zu beenden.
    Um seine Unsicherheit zu überspielen, kramte er angelegentlich seine Handschuhe aus der Tasche und begann eine fröhliche Melodie zu pfeifen.
    „An was gedacht?”, bohrte Rafe mit finsterem Blick.
    Zur Vorsicht gemahnt, ließ Shane seine Zunge über die obere Zahnreihe gleiten. Er wollte seine Zähne wirklich gern alle behalten. „Na ja, es ist schon so, wie du vermutest. Herrgott noch mal, Rafe, schau sie dir doch an.
    Jeder Mann würde das Gleiche denken.” Geschickt schlüpfte er unter Rafes Hand, die sich blitzschnell nach ihm ausstreckte, durch. „Aber mehr als daran gedacht habe ich nicht. Und Fantasien sind schließlich nicht strafbar, oder?” Er hob beschwichtigend beide Hände. „Ich wollte damit doch nur zum Ausdruck bringen, dass du den Jackpot geknackt hast, Bruderherz.”
    Rafes Verärgerung legte sich langsam, während er nach seiner Kaffeetasse griff. „Wir schlafen miteinander. Das ist alles.”
    „Na ja, irgendwo muss man ja anfangen.”
    „Sie ist anders als andere Frauen, Shane.” Was er vor sich selbst nicht hätte zugeben können, kam ihm seltsamerweise im Gespräch mit seinem Bruder ganz leicht über die Lippen. „Ich weiß zwar nicht, warum, aber irgendwie ist sie anders. Sie bedeutet mir ziemlich viel.”
    „Irgendwann erwischt’s jeden.” Shane klopfte Rafe lachend auf die Schulter. „Sogar dich.”
    „Ich habe nicht gesagt, dass es mich erwischt hat”, brummte Rafe unwillig.
    „Brauchst du auch gar nicht. Schließlich hab ich Augen im Kopf. So – ich hau jetzt ab. Die Arbeit ruft.” Fröhlich pfeifend wandte er sich um und ging aus der Küche, die Halle hinunter. Vor der offenen Salontür blieb er grinsend stehen und sah sich nach Rafe um.
    „Ich warne dich”, rief Rafe.
    „Schon passiert. Wie gesagt, die Beine sind große Klasse. Bis dann, Regan.”
    In dem Moment, in dem Regan das Geräusch der zuschlagenden Haustür vernahm, ließ sie den Kopf auf die Knie sinken und presste das Gesicht in den Schoß.
    Als Rafe in den Salon kam, zuckte er bei ihrem Anblick zusammen. Ihre Schultern bebten. „Tut mir leid, Darling. Ich hätte die Haustür zuschließen sollen.” Schuldbewusst ließ er sich neben ihr auf dem Sofa nieder und begann sie zu streicheln. „Komm, so schlimm ist es doch auch wieder nicht, Regan. Shane wird sich schon nichts dabei denken. Reg dich nicht auf.”
    Sie gab einen erstickten Laut von sich, und als sie das Gesicht hob, war es tränenüberströmt. Sie konnte nun nicht mehr an sich halten und krümmte sich vor Lachen, das von ihren Lippen perlte wie köstlichster Champagner. „Kannst du dir vorstellen, wie wir drei da in der Halle ausgesehen haben?”, japste sie und hielt sich den Bauch vor Lachen. „Wir beide fast nackt und Shane, der aussah wie ein wandelnder Schneemann?”
    „Du fandest es also lustig?”
    „Lustig? Es war eine umwerfend komische Situation.” Entkräftet vor Lachen, ließ sie sich an seine Brust sinken und wischte sich die Tränen aus den Augen. „Die MacKade-Brüder! Himmel, worauf habe ich mich da nur eingelassen?”
    Nun lachte auch er und zog sie übermütig auf seinen Schoß. „Gib mir mein Hemd zurück, Darling, dann werde ich dir zeigen, worauf du dich

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