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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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dass er mir gehört. Mitch, der meint, es würde seiner Coolness einen Abbruch tun, wenn er bei minus vier Grad eine Jacke tragen würde, hat mein Riesenvieh schon entdeckt und winkt mir zu.
    »Er hat mich gesehen«, sage ich zu Jess.
    »Shit«, murmelt sie in meinen Rücken.
    Jetzt reicht’s mir aber. »Er kann dich nicht fragen, wenn du nicht mit ihm sprichst.« In der Annahme, dass Jess mir schon folgen wird, steuere ich auf Mitch zu. »Hi«, sage ich zu Mitch und Roxanne. Erst jetzt drehe ich mich um und merke, dass Jess nicht da ist.
    Mitch hebt lässig die Hand. »Hey, Amy.«
    Roxanne, die dick in einen Schal, Lederhandschuhe und einen neuen Wintermantel eingemummelt ist, der, wie man munkelt, fünfhundert Dollar gekostet haben soll, lässt sich weder zu einem Hey, einem Hallo, noch einem Hi herab. Stattdessen sagt sie: »Dein Hund poppt Zeus.«
    Ich sehe zu Köter. Sie hat nicht übertrieben. Köter bespringt Mitchs schwarzen Labrador, als gäbe es kein Morgen. »Er zeigt Zeus, wer hier das Alpha-Tier ist«, sage ich sachlich.
    Roxanne wirft Mitch einen angewiderten Blick zu. Mitch lacht.
    Köter lässt von Zeus ab und produziert einen riesigen, dampfenden Haufen. Ehe ich einen Hund hatte, hätte ich mir beim besten Willen nicht vorstellen können, dass es mir nichts ausmachen würde, einen Berg dampfende, warme Hundekacke aufzusammeln – mit nichts als einer Plastiktüte, die mich davon trennt …
    »Wo will Jess denn hin?«, fragt Mitch.
    Ich lasse den Blick über den Hundepark schweifen und entdecke Jessicas Rücken, der sich immer mehr entfernt. Sie verlässt den Park. »Komm, Köter!«, befehle ich und renne zum Ausgang. Köter ist damit beschäftigt, das Hinterteil eines Boxers zu beschnüffeln. Verflixt! Ich öffne das Tor und rufe: »Köter, Leckerli!«, und da kommt er schneller angerannt als jedes Pferd beim Kentucky Derby.
    In einer Hand halte ich die warme Kacktüte, in der anderen Köters Leine. Das Problem ist nur, dass Köter, statt neben mir stehen zu bleiben, an mir vorbeirauscht, durch das offene Tor rast – mitten auf die Straße, wo jede Menge los ist.
    »Köter, komm sofort zurück!«, schreie ich, so laut ich kann. Wenn ich das Biest in die Finger kriege, mache ich Hackfleisch aus ihm.
    Falls ihr glaubt, mein Hund gehorcht mir: weit gefehlt. Schnell wie der Blitz rast er weiter, und ich kann förmlich hören, wie er dazu »Born Free« singt, wie sie es vor Kurzem mal in einer Tiershow eingespielt haben.
    Ich renne ungefähr zwei Blocks weit, was hier mitten in der City einiges weiter ist als in den Vororten, und meine Brüste wabbeln dabei wild auf und ab – kein schöner Anblick, egal ob für Mann oder Frau. Ich keuche und habe bald das Gefühl, als würde ich keine Luft mehr kriegen, ja, als würde meine Lunge regelrecht zusammenschrumpfen. Verschwommen nehme ich noch einen weißen flauschigen Fellfleck und einen wedelnden Schwanz wahr, aber beides rückt in immer weitere Ferne.
    Ich verfluche den geschmolzenen Schnee, der den Gehsteig in eine Eisbahn verwandelt hat. Mit meinen Stiefeln, für die ich mich eher aus ästhetischen Gründen und weniger zwecks der besseren Bodenhaftung entschieden habe, rutsche und schlittere ich umher, während ich mich bemühe, den Barrikaden, die sie vor den meisten Gebäuden aufgestellt haben, so gut es geht auszuweichen. Wer in Chicago lebt oder arbeitet, weiß, dass es ein Wagnis ist, sich im Winter als Fußgänger auf der Straße aufzuhalten, wenn das Eis hoch oben auf den Dächern der Wolkenkratzer abschmilzt. Immer wieder fallen große Brocken hinunter. Einmal hab ich so einen herabstürzenden Eisbatzen abbekommen. Zum Glück hatte ich den Kopf gesenkt, sodass ich mit einer fetten Beule und einem fiesen Bluterguss am Kopf davongekommen bin. Wenn ich nach oben gesehen hätte … na, sagen wir einfach, ich hätte entweder das Zeitliche gesegnet oder eine gebrochene Nase gehabt. Also konzentriere ich mich seitdem immer darauf, schön geradeaus zu schauen, und ignoriere ansonsten das Geräusch von herabfallendem Eis genauso wie die Warnschilder.
    »Köter!«, schreie ich. Doch in meinem Stadium verminderter Lungenkapazität kommt nur ein Quieken heraus.
    Ich bin kurz davor aufzugeben, als ich sehe, dass Köter stehen bleibt. Dem Herrn sei Dank. Ich schlittere auf denjenigen zu, der ihn aufgehalten hat. Ein Typ in einem dämlichen Button-Down-Karohemd und einer nicht minder dämlichen Cordhose kniet am Boden und hält Köter am Halsband fest. »Ist

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