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Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition)

Titel: Zwischen uns die halbe Welt: Sommerflirt 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simone Elkeles
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hinüberrenne, schreit Mr Obermeyer mich an: »Nimm deinen Hund von ihr weg!«
    Ich schlucke mühsam. »Was … was soll ich denn tun?«
    Im meiner Panik fällt mein Blick auf Mitch, der die ganze obszöne Szene lachend beobachtet. Die meisten anderen Leute schauen entsetzt, weil jeder weiß, dass man seinen Hund besser von Princess und Mr Obermeyer fernhalten sollte.
    Ich schreie Köter an, dass er von Princess ablassen soll. »Köter, komm her! Leckerli! Nein! Geh da weg! Lass sie in Ruhe! DIE ! « Ja, nicht mal das letzte Wort, das Avi mir gerade erst beigebracht hat, nützt was.
    Ich würde auch am liebsten auf der Stelle STERBEN .
    » Tu etwas , außer Befehle brüllen, auf die dein Hund sowieso nicht reagiert«, schreit Mr Obermeyer. »Schnell!«
    Ich gehe einen Schritt auf die zwei Hunde in ihrem Liebestanz zu. »Geh von Princess runter«, knurre ich durch zusammengebissene Zähne. »Sie ist nicht dein Typ.«
    Köter hört anscheinend auch nur das, was er hören will.
    Als ich noch näher komme, wird mir mulmig. Ich gehöre nicht zu denen, die alles Natürliche ganz natürlich finden. Zwei Hunde in aller Öffentlichkeit mitten in einem sehr intimen Moment zu stören, liegt mir nicht und wird mir auch niemals liegen.
    Ich hole tief Luft und wappne mich für die Demütigung, dann trete ich hinter Köter, lege ihm meine Arme um den Bauch. Und zerre. Und zerre. Aber Köter will einfach nicht von ihr ablassen. Verdammt.
    Sobald ich meinen Griff lockere und aufgebe, hoppst Köter von Princess runter, als wäre nichts gewesen.
    Mr Obermeyer rennt zu seiner Hündin. »Er hat ihren Schoß befleckt.«
    »Mr Obermeyer, es ist nur ein Hund.«
    Der alte Mann blinzelt schockiert, und ich habe das Gefühl, er ist gerade noch etwas bleicher geworden, falls das überhaupt geht. »Princess ist Bundesstaat-Champion in Gehorsamkeit.«
    »Wie man sieht«, murmle ich.
    Mr Obermeyer lässt den Blick über die Menschentraube schweifen, von der wir umringt sind. »Kann jemand die Polizei rufen?!«
    Ich sehe mich schon, wie ich in Handschellen abgeführt werde, weil mein Hund einen preisgekrönten Pudel namens Princess besprungen hat. »Mr Obermeyer … bitte.«
    »Wer kommt für die Tierarztkosten dieses Fiaskos auf? Sie ist läufig und sollte von einem Zuchtrüden gedeckt werden. Jetzt wird sie einen Wurf Promenadenmischung bekommen statt Rassehunde. Und alles nur, weil du dein Tier nicht im Griff hast.«
    Der alte Mann sieht aus, als stünde er kurz vor dem Herzinfarkt, und seine Falten drohen sich noch tiefer in seine wächserne Haut zu graben. »Tut mir leid«, sage ich, während ich denke, dass mein Köter hier der einzige nicht kastrierte Rüde weit und breit ist.
    Mr Obermeyer ringt die Hände. »Tut dir leid?«, sagt er. »Was ändert ein ›Tut mir leid‹ bitte schön an der Situation?«
    Nichts. »Ich weiß nicht.«
    »Wenn er nicht reinrassig ist, musst du ihn kastrieren lassen.« Mr Obermeyer presst die Lippen zusammen und marschiert mit Princess davon, die neben ihm her trippelt.
    Es ist mir egal, dass Köter kein Rassehund ist. Er gehört mir. Und er ist ein Geschenk von Avi, was ihn noch wertvoller macht als jeden Rassehund.
    Oh nein! Avi.
    Ich renne hinüber zu Köter, hänge die Leine ein und mache mich auf den Heimweg, wobei ich darauf achte, ausreichend Sicherheitsabstand zu Mr Obermeyer und seiner Hündin zu halten. Ich warte, bis sie in ihrer Wohnung sind, bevor ich mich mit meinem Rüden zu den Aufzügen wage.
    Ich finde Avi auf der Couch, die Ellbogen auf die Knie gestützt und die Finger ineinander verschlungen.
    »Entschuldige, dass es so lange gedauert hat«, sage ich, löse die Leine und hänge sie zurück an den Haken. »Im Hundepark gab es ein bisschen Aufregung.« Ich werfe einen Blick auf Köter, der sich am Boden auf dem Rücken ausgestreckt hat und entspannter und zufriedener denn je wirkt.
    Wie soll ich Dad das mit Princess und Köter beibringen?
    »Ich dachte schon, du hättest mich vergessen«, sagt Avi, und sein Mundwinkel zuckt nach oben. »Je länger ich hier bin, Amy, umso deutlicher wird mir bewusst, dass das eine schlechte Idee war.«
    Ich gehe um das Sofa herum und setze mich neben ihn. »Sag so was nicht. Es ist im Moment nur alles ein bisschen viel.«
    Seine Mitternachtsaugen sind so ganz anders als die von Nathan. Sie sind nachdenklich, wie die meines Vaters. Allein ein Blick in diese Augen verrät mir, dass er eine Menge durchgemacht hat. Er macht sich Sorgen, will es sich jedoch nicht

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