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Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ireland Stone
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eine Reaktion erwarten. » Okay, meine Eltern wissen davon und meine Schwester auch, aber die haben es mehr oder weniger zufällig herausgefunden, sodass ich es ihnen erzählen musste.« Erst als ich nicke, redet er weiter. » Ich hatte nicht vor, jemals mit irgendjemandem darüber zu sprechen. Wenn das gestern Abend nicht passiert wäre, würde ich jetzt nicht hier sitzen.«
    Ich kann geradezu körperlich spüren, wie schwer es ihm fällt, darüber zu reden. » Ich schwöre dir, dass ich es keinem Menschen verraten werde.«
    » Danke«, murmelt er und schweigt einen Moment. » Es ist nur… Oh Mann, du hast keine Ahnung, was jetzt gleich kommt. Ich will dir keine Angst machen.«
    Ich lege beide Hände flach auf die Theke und sehe ihn ernst an. » Egal, was du mir gleich erzählst, ich werde ruhig zuhören und nicht hysterisch werden.« Er verengt die Augen, als hielte er es für klüger, keine leichtfertigen Versprechungen zu machen. » Jedenfalls werde ich mir größte Mühe geben, nicht hysterisch zu werden«, korrigiere ich mich.
    Bennett streicht sich seufzend die Haare hinter die Ohren. Wenn er wüsste, wie süß er aussieht, wenn er das macht. Ich muss mich wieder einmal zusammenreißen, um mich nicht in seinen tiefblauen Augen zu verlieren.
    » Hör zu, Anna. Das mit uns…«, er zeigt wieder auf sich und mich, wie er es vor ein paar Wochen vor unserem Haus getan hat, nachdem wir uns im Coffeehouse beinahe geküsst hätten, » …ist leider wirklich keine gute Idee.«
    » Das glaube ich dir sofort«, sage ich.
    Er lacht leise und schüttelt den Kopf, als könnte er selbst nicht glauben, was er da tut. Dann strafft er die Schultern. » Okay, ich mache dir einen Vorschlag. Wenn ich dir alles erzählt habe, entscheidest du selbst, was du davon hältst. Falls dir das alles zu kompliziert ist und du mich für einen seltsamen Freak hältst, kann ich das absolut verstehen. Dann tust du einfach so, als hättest du mich nie näher kennengelernt, und lebst so weiter, wie du es bisher getan hast.«
    » Oder?«
    » Oder… du findest es interessant und vielleicht sogar ein bisschen spannend. Und lässt dich auf mich ein, obwohl ich ein seltsamer Freak bin.«
    » Du bist kein Freak. Außerdem habe ich schon hautnah miterlebt, was für unglaubliche Fähigkeiten du hast. Wenn mir das keine Angst gemacht hat, wüsste ich nicht, was du sonst noch tun oder sagen könntest, das etwas an meinen Gefühlen für dich ändern würde.« Oops. Ich spüre, wie ich rot werde. Von meinen Gefühlen für ihn hatte ich eigentlich gar nicht sprechen wollen. Ich werfe ihm einen unsicheren Blick zu, aber er macht nicht den Eindruck, als wäre ihm das, was ich gesagt habe, unangenehm, sondern scheint sich sogar darüber zu freuen.
    » Und wenn ich dir sage, dass du nur einen kleinen Ausschnitt von dem erlebt hast, was ich kann?«, fragt er.
    Ich lache nervös. » Du hast noch mehr solche Tricks auf Lager?«
    » Kann man so sagen.« Er betrachtet mich nachdenklich, dann steht er auf, geht mit seinem Becher zur Kaffeemaschine und füllt ihn. » Wo stehen bei euch die Gläser?«, fragt er sachlich wie ein Verkäufer, der mir gleich ein wundersames neues Reinigungsmittel vorführen will.
    » Im Schrank rechts von der Spüle.«
    Bennett nimmt zwei hohe Gläser heraus und füllt sie mit kaltem Leitungswasser. Danach stellt er alles auf die Theke und setzt sich wieder.
    » Also gut.« Er holt tief Luft. » Ich möchte, dass du ganz ruhig sitzen bleibst und zusiehst. Ich werde jetzt gleich verschwinden, aber du brauchst keine Angst zu bekommen, in einer Minute bin ich wieder zurück.« Er wirft einen Blick auf seine Uhr. » Bist du bereit?«
    » Ja.« Ich nicke und versuche mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen.
    Er sieht mich einen Moment lang lächelnd an. Danach schließt er die Augen und wird immer durchsichtiger, bis ich das Foto von meinen Eltern und mir sehe, das hinter ihm an der Wand hängt. In der nächsten Sekunde ist er weg. Ich gehe um die Theke herum zu seinem Hocker und streiche vorsichtig über die Sitzfläche.
    Kein Zweifel. Er ist vollständig verschwunden.
    Ich spüre, wie mein Herz immer schneller gegen die Rippen schlägt. Die Sekunden ticken vorbei, ohne dass ich den Hocker aus den Augen lasse. Es fühlt sich an wie eine Ewigkeit, nicht wie eine Minute.
    Und dann ist er plötzlich wieder da und sitzt in Fleisch und Blut vor mir. Genau an der Stelle, wo er vorher saß, so als wäre er nie weg gewesen. Wie ein Verdurstender

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