Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ireland Stone
Vom Netzwerk:
aufzumachen, okay? Und jetzt kommt der Teil, den du dir merken musst. Als er das Geld in die Tüte gestopft und deswegen nicht auf dich geachtet hat, bist du schnell aufgesprungen und durch die Hintertür auf die Straße gelaufen, verstanden? Ich bin dort zufälligerweise vorbeigekommen, habe dich gesehen und bin stehen geblieben, um dir zu helfen. Wir standen gerade an der Straßenecke, als wir die Streifenwagen kommen sahen.« Er hebt mein Kinn mit dem Zeigefinger an. » Kannst du dir das merken, Anna?«
    Ich nicke wie betäubt.
    » Mach dir keine Sorgen. Ich werde das Reden übernehmen, und wenn sie dich fragen, bleibst du einfach bei dieser Geschichte.«
    Wieder bin ich zu nichts anderem in der Lage, als stumm zu nicken.
    Wir bezahlen, gehen durch das Schneetreiben auf die Streifenwagen zu, die mit Blaulicht vor dem Geschäft parken, und betreten dann den Laden. Bennett beschreibt den Beamten, was passiert ist, während ich stumm danebenstehe. Einer der Polizisten notiert sich die Einzelheiten des Überfalls und meiner Flucht durch die Hintertür in einem schwarzen Notizbuch. Ich nicke zu allem, was Bennett sagt, obwohl ich nur zu gut weiß, dass es gelogen ist, weil ich ganz bestimmt nicht zur Hintertür hinausgelaufen bin.
    Wie ist er unbemerkt in den Laden gekommen? Warum saßen wir auf einmal draußen im Park?
    Ein paar Minuten später liest sich der Polizist seine Notizen noch einmal durch und klappt das Büchlein zu. » Warten Sie hier«, sagt er. » Ich bin gleich wieder da.«
    » Darf ich noch etwas fragen?« Ich bin selbst überrascht, meine Stimme zu hören. Er bleibt stehen und dreht sich zu mir um. » Haben Sie ihn gefasst?«
    » Ja. Wir haben ihn. Machen Sie sich keine Sorgen, der Kerl wird erst mal für eine Weile hinter Gitter wandern.« Er will sich wieder umdrehen, aber ich habe noch eine Frage.
    » Wie kommt es eigentlich, dass Sie so schnell hier waren?«
    Bennett legt mir einen Arm um die Schulter und drückt mich kurz an sich, während der Polizist in seinem Notizbuch blättert. » Wir haben einen Anruf erhalten, in dem uns mitgeteilt wurde, dass Ihr Laden gerade überfallen wird.« Er lächelt. » Wahrscheinlich hat einer der Nachbarn das Ganze vom Fenster aus beobachtet. Sie scheinen einen Schutzengel zu haben.«
    » Anna!« Meine Eltern kommen in den Laden gestürzt. Bennett lässt seinen Arm sinken und tritt zur Seite, um ihnen Platz zu machen. » Um Gottes willen, Anna…« Meine Mutter nimmt mich in die Arme, streicht mir über die Haare und küsst mich immer wieder auf die Stirn. » Es tut mir so leid, dass du so etwas erleben musstest«, flüstert Dad.
    Der Beamte räuspert sich. » Entschuldigen Sie, dass ich Sie unterbreche, aber ich muss Sie und Ihre Tochter bitten, mit aufs Revier zu kommen, um Anzeige zu erstatten.«
    Ich will jetzt nicht zur Polizei– ich will endlich mit Bennett reden und wissen, was da gerade eben passiert ist–, trotzdem nicke ich. » Okay. Aber vorher muss ich kurz noch mit ihm sprechen, ja?« Ich deute auf Bennett. Meine Eltern mustern ihn neugierig.
    » Guten Abend.« Er schüttelt meinem Vater und meiner Mutter die Hand. » Bennett. Bennett Cooper.«
    » Bennett ist… ein Freund aus der Schule. Als ich aus dem Laden gerannt bin, ist er gerade vorbeigekommen und hat mir geholfen.«
    Meine Mutter lächelt. » Was für ein glücklicher Zufall, dass du gerade in der Nähe warst.« Ihr Blick wandert neugierig zwischen ihm und mir hin und her, als hätte sie den Verdacht, dass es gar kein Zufall war.
    Ich gehe mit Bennett ein paar Meter weiter in den Gang, in dem die Selbsthilferatgeber stehen. Endlich sind wir wieder allein– wenn auch nur für ein paar Minuten. » Ich nehme an, das, was passiert ist, hat etwas mit deinem großen Geheimnis zu tun?« Ich sehe ihn erwartungsvoll an.
    » Ja«, sagt er und lacht leise. » Könnte man so sagen.« Er greift nach meinen Händen. » Ich muss dir eine Menge erzählen.«
    » Das scheint mir auch so.«
    » Bist du sicher, dass du es hören willst?«
    » Ganz sicher.«
    » Meinst du, deine Eltern würden dir erlauben, morgen zu Hause zu bleiben, statt in die Schule zu gehen?«
    Ich werfe einen Blick auf meine Armbanduhr. Es ist erst halb neun, obwohl es sich anfühlt, als wäre es bereits Mitternacht. Aber bis wir von der Polizei nach Hause kommen, wird es wahrscheinlich tatsächlich so spät sein. » Ich glaube schon.«
    » Okay. Dann komme ich gegen zehn bei dir vorbei und wir gehen irgendwohin, wo wir in Ruhe

Weitere Kostenlose Bücher