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Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ireland Stone
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tatsächlich für einen Augenblick vergessen habe, dass er letztes Jahr noch nicht auf der Welt war. » Ach ja, stimmt«, murmle ich und schmiege mich noch ein bisschen enger an ihn. » Schon irgendwie gruselig.«
    » Ich weiß.«
    » Und ich kann nicht glauben, dass ich jetzt deswegen eine Frage verschwendet habe.«
    Er streicht meine Haare zur Seite und küsst mich auf den Nacken. » Weißt du was? Ich schenke dir noch eine«, flüstert er mir ins Ohr und ich bekomme eine Gänsehaut.
    » Hey, das ist Schiebung. Wenn du das machst, kann ich mich nicht mehr auf meine Fragen konzentrieren.«
    » Umso besser. Dann gewinne ich die zehn Dollar.« Er küsst mich wieder auf den Nacken. » Du wolltest vorhin wissen, ob du jemals sehen wirst, wie ich wirklich lebe.«
    » Und?«
    » Das ist leider nicht möglich. Oder sagen wir so, ich will es nicht auf einen Versuch ankommen lassen.«
    » Wovor hast du Angst? Dass es mich im Jahr 2012 vielleicht gar nicht mehr geben könnte?«
    » Nein, darüber mache ich mir keine Sorgen. Aber ich kann ja nur innerhalb meiner eigenen Lebenszeit reisen und deine geht wiederum nicht über das Hier und Jetzt hinaus. Außerdem habe ich dir ja erzählt, was mit Brooke passiert ist– noch mal will ich so etwas nicht riskieren. Ich nehme dich an jeden Ort der Welt mit, an den du willst, aber niemals über das aktuelle Datum hinaus. Weder vorwärts noch rückwärts.«
    » Niemals?« Ich bin ein bisschen enttäuscht.
    Bennett legt sein Kinn auf meinen Kopf und nickt, und mir wird klar, dass ich sowieso noch nie das Bedürfnis gehabt habe, in eine andere Zeit zu reisen– nur an andere Orte.
    » Außerdem sollst du nicht wissen, was in deiner Zukunft passiert. Ich will dir doch nicht den Spaß verderben.« Er küsst mich auf die nackte Schulter. » Erzähl mir von Emma.«
    » Von Emma?«
    » Ja, erzähl mir von ihr. Wie seid ihr Freundinnen geworden?«
    Bei der Erinnerung daran muss ich lächeln. » Ich habe sie an meinem ersten Schultag an der Westlake Academy kennengelernt.« Ich drehe mich zu Bennett, der mich mit hochgezogener Augenbraue gespannt ansieht. » Meine Mutter wollte, dass ich einen guten Eindruck mache, deswegen musste ich so ein kariertes Trägerkleid tragen, das zu unserer Schuluniform gehört, das aber wirklich nie jemand anzieht, weil es so furchtbar hässlich ist, und dazu Strumpfhosen und ein rosa Haarband. Gott«, ich schüttle den Kopf. » Ich sah aus wie eine Superstreberin. Ich weiß noch, dass es ein wahnsinnig heißer Tag war, und am liebsten hätte ich einfach nur Shorts und ein T-Shirt angezogen, aber das hat Mom mir nicht erlaubt. Ich habe mich in der Aufmachung fast zu Tode geschwitzt, alles hat gejuckt und meine Haare standen vom Kopf ab, als hätte ich in eine Steckdose gefasst.« Ich halte meine Locken mit beiden Händen hoch, um ihm zu demonstrieren, wie ich aussah. Bennett lacht. » Aber dann kam nach dem Unterricht ein total hübsches Mädchen auf mich zu und fing an, sich mit mir zu unterhalten, und wir haben uns auf Anhieb so gut verstanden, dass ich noch länger geblieben bin, obwohl ich eigentlich vorgehabt hatte, sofort nach Hause zu gehen und mich umzuziehen. Tja, und dann sind wir beste Freundinnen geworden.« Mir fällt ein, dass ich morgen mit Emma im Coffeehouse verabredet bin und kann es jetzt schon kaum erwarten, ihr von meinem Tag mit Bennett vorzuschwärmen. » So, jetzt aber wieder zu dir. Erzähl mir von deinen Eltern.«
    Bennett stöhnt. » Da gibt es nicht viel zu erzählen. Mein Verhältnis zu meiner Mutter ist ein bisschen… schwierig. Sie hat überhaupt kein Verständnis für meine Zeitreisen– seit ich Brooke verloren habe, natürlich noch weniger. Mom wünscht sich einfach einen ganz normalen Sohn, um den sie sich nicht ständig Sorgen machen muss.«
    Ich ziehe seinen Arm um meine Taille, greife nach seiner Hand und beginne mit der Fingerkuppe Kreise in seine Handfläche zu malen. Seine Haut ist durch das Magnesium ganz ausgetrocknet und in den feinen Linien hat sich der Kreidestaub gesammelt.
    » Mein Vater ist total begeistert von meinen Fähigkeiten, aber das macht es für mich auch nicht einfacher. Als er herausgefunden hat, was ich kann, hat er sich eine Zeit lang in die fixe Idee hineingesteigert, dass ich in die Vergangenheit zurückreisen und alle großen Katastrophen verhindern könnte, die sich seit 1995 ereignet haben. Monatelang hat er im Internet sämtliche schlimmen Ereignisse recherchiert und eine Liste für mich angelegt,

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