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Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Zwischen uns die Zeit (German Edition)

Titel: Zwischen uns die Zeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tamara Ireland Stone
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Leben voller Abenteuer, das mir jedoch keinerlei Sicherheit bieten würde? Mit Bennett würde ich die Welt bereisen können, müsste aber auch damit klarkommen, dass wir immer wieder auseinandergerissen werden würden… und uns würden nicht nur ein paar Tausend Kilometer trennen, sondern beinahe zwei Jahrzehnte. Die Stimme der Vernunft drängt mich, den sicheren Weg zu wählen, so eintönig und reizlos er mir im Moment auch vorkommen mag. Aber als ich in Bennetts Augen blicke, spüre ich, dass ich die Entscheidung eigentlich schon längst getroffen habe. Ich muss ihm lediglich noch eine letzte Frage stellen.
    » Warum bist du bereit, all diese Schwierigkeiten auf dich zu nehmen und dein eigenes Leben so auf den Kopf zu stellen, nur um mit mir zusammen zu sein?«
    » Weil du…« Er schüttelt den Kopf und setzt noch einmal von vorn an. » Als ich dich kennengelernt habe, fand ich es toll, dass du so abenteuerlustig bist, und mir gefiel die Vorstellung, dich an Orte zu bringen, die du sonst nie sehen würdest. Aber mittlerweile ist daraus mehr geworden. Ich will noch mehr Zeit mit dir verbringen… dich noch besser kennenlernen.«
    Seine Worte lassen mein Herz schneller schlagen, trotzdem zwinge ich mich, weiter nachzuhaken. » Du erinnerst dich aber schon, dass du vor Kurzem noch der Meinung warst, das mit uns wäre keine gute Idee?«
    Er lacht leise. » Ja, daran erinnere ich mich sogar noch ziemlich gut.«
    » Du hattest recht damit.«
    » Ich weiß, sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    » Ich entscheide mich trotzdem für Option zwei.«
    » Bist du dir sicher?«
    » Ja. Ganz sicher.«
    Auf Bennetts Gesicht breitet sich ein glückliches Strahlen aus. Dann zieht er mich an sich und küsst mich so sanft und gleichzeitig so leidenschaftlich und innig, dass ich genau weiß, dass es das ist, was ich will, und nichts anderes.
    Der nächste Schritt wird sein, ihn zum Abendessen einzuladen, um ihn meinen Eltern vorzustellen. Das zwischen uns ist etwas Ernstes.
    ***
    Wir spielen unser Fragespiel auch auf der Rückfahrt weiter, und als wir nach der dreistündigen Fahrt schließlich in die Einfahrt unseres Hauses einbiegen, habe ich das Gefühl, das Unmögliche geschafft zu haben: Ich habe den wahren Bennett Cooper kennengelernt. In dem Moment, in dem er den Motor abstellt und mich ansieht, wird mir eng in der Brust. Ich habe fast elf Stunden mit ihm verbracht und kann den Gedanken, mich von ihm zu verabschieden, kaum ertragen.
    Als er sich zu einem Abschiedskuss zu mir herüberbeugt, lege ich ihm den Zeigefinger auf die Lippen. » Ich habe noch eine letzte Frage.«
    Bennett nickt erwartungsvoll.
    » Warum hast du mich am Morgen deines ersten Tags an der Westlake Academy im Stadion beim Laufen beobachtet?«
    » Die Frage hast du mir doch schon einmal gestellt.« Er lehnt sich in seinen Sitz zurück.
    » Stimmt, du hast sie aber noch nicht beantwortet.«
    » Doch, habe ich. An dem Tag, als Emma mich in der Cafeteria so vorwurfsvoll darauf angesprochen hat, hatte ich keine Ahnung, wovon sie redet, und die habe ich immer noch nicht.«
    » Dann warst das wirklich nicht du?«
    » Du weißt alles, was es über mich zu wissen gibt, Anna. Ich kann dir nur sagen, dass ich an dem Morgen nicht im Stadion war. Bis heute war ich noch kein einziges Mal auf dem Campus der Uni, und ich wüsste auch nicht, was ich an einem sibirisch kalten Wintermorgen dort tun sollte. Das ist dein krankes Hobby, nicht meins.« Er lacht.
    Ich sehe ihn forschend an, warte auf ein verräterisches Flackern in seinen Augen, aber er wirkt vollkommen aufrichtig und ehrlich. Und warum sollte er mich auch belügen? Er hat keinen Grund mehr dazu– ich weiß alles über ihn.
    » Glaubst du mir?«
    Ich nicke.
    » Das ist gut.« Er lächelt erleichtert und zwinkert mir dann zu. » Und weil ich diese Frage schon einmal beantwortet habe, darfst du mir zum Abschied sogar noch eine stellen.«
    Froh darüber, dass wir diesen unbehaglichen Moment so schmerzlos überstanden haben, denke ich einen Augenblick nach und frage schließlich: » Was ist dein absoluter Lieblingsort auf der ganzen Welt?«
    Er strahlt und antwortet ohne zu zögern: » Vernazza. Das ist ein kleines Fischerdorf an der Nordwestküste Italiens. Die Straße dorthin ist so schmal, dass man am besten per Bahn oder Schiff dort hinkommt– jedenfalls, wenn man ein normaler Reisender ist. Es ist unglaublich schön in der Cinque Terre, so heißt die Gegend. Verwinkelte kopfsteingepflasterte Gassen zwischen

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