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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Ich kniff ihn in die Wange.
    Meredith folgte mir in die Küche. Sie hatte ihr Haar zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden, der ihre Wangenknochen betonte, ihre makellose Haut, die vollen, seidigen langen Locken. Im Gegensatz zu ihrer eng anliegenden Yoga-Hose und dem dazu passenden Kapuzenpulli trug ich eine alte Jeans von Charlie, zusammengehalten von einem Gürtel, und eines seiner Oxford-Shirts über einem Tank Top. Ich hatte mir die Haare gewaschen, sie aber nicht weiter gestylt; der dunkle Haaransatz war zu sehen, und ein paar Strähnen fielen mir ins Auge, als ich mit Milch, Kakao und Zucker herumwirtschaftete.
    „Willst du eine heiße Schokolade?“ Ich hielt den Milchkarton hoch. „Das ist mehr als genug für zwei. Ich kann auch welchen für drei machen.“
    Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich an die Arbeitsplatte, um mir zuzusehen. „Es ist Samstagabend.“
    Ich warf ihr einen Blick über die Schulter zu, während ich Kakaopulver, Zucker und Milch im Topf verrührte und dann langsam erhitzte. „Ja. Und ich muss morgen nicht arbeiten gehen. Das ist fantastisch!“
    „Und wir machen heiße Schokolade und Popcorn und sprechen über Brettspiele.“
    Ich liebte diesen Gasherd, bei dem man die Hitze genau regulieren konnte. Ich bückte mich, um die Flamme zu überprüfen, und sah sie kurz an, als ich mich aufrichtete. „Ja. Das ist toll. So entspannt.“
    Ich brauchte einen Abend wie diesen, an dem ich einfach mal nichts tun musste. Seit Ewigkeiten hatte ich keinen Samstagabend mehr freigehabt. Ich hatte heute in der Frühschicht gearbeitet und war direkt nach Hause gekommen, voller Vorfreude auf einen ruhigen Abend.
    Meredith sagte nichts mehr, sah mir nur zu, wie ich die Milch umrührte. Ich wollte sichergehen, dass sie keine Haut bekam. Ich machte kleine kreisende Bewegungen. Dabei fiel mir etwas ein.
    „Weißt du was, ich überlege, ob ich Charlie zu Weihnachten einen Milchaufschäumer schenken soll. Was meinst du?“
    „Wofür sollte Charlie einen Milchaufschäumer brauchen?“
    „Für heiße Schokolade. Und Kaffee. Er trinkt gerne einen Latte -“
    „Charlie mag seinen Kaffee schwarz.“
    Ich sah sie an. „Häufig ja. Aber er mag auch ab und zu einen Latte Macchiato.“
    „Seit wann?“
    Ich zuckte die Schultern. „Keine Ahnung. Seit ich angefangen habe, ihm einen zu machen? Aber es würde mit einem Milchaufschäumer leichter gehen. Schneller. Er könnte sich morgens selbst einen machen.“
    „Hat er gesagt, dass er einen Milchaufschäumer möchte?“
    Ich nahm den Topf von der Flamme. „Nein. Aber ich dachte halt, er würde sich darüber freuen. Außerdem“, bot ich an, „könntest du ihn auch benutzen.“
    „Ich habe kein Interesse daran, mir selbst einen Latte zu machen.“
    Ich hielt inne, sah sie an. „Weißt du, nicht jeder hat das Glück, in ein Café gehen zu können und jemand anderen einen Latte Macchiato für sich machen zu lassen.“
    Nicht, dass sie das in letzter Zeit getan hätte.
    „Charlie mag Kaffee nicht mal besonders gern.“
    Ich drehte die Flamme aus und stellte den Topf zur Seite. Ich sah sie an. „Was schenkst du ihm denn?“
    „Ich hab mich noch nicht entschieden.“ Scheinbar war es ihr egal, dabei war schon in ein paar Wochen Weihnachten.
    Ich grinste. „Und was schenkst du mir ?“
    Meredith seufzte. Zuckte mit den Schultern. „Was wünschst du dir?“
    „Hey. Was ist los?“ Ich versuchte, sie zu umarmen, aber sie drehte sich weg. „Bist du sauer wegen irgendwas?“
    „Ich bin sauer, weil Samstagabend ist und wir nur zu Hause rumsitzen wie … wie ein altes Ehepaar!“
    „Wir sind ein altes Ehepaar!“, sagte Charlie vom Türrahmen aus. „Wie sieht‘s aus mir der Schokolade?“
    „Gerade fertig geworden. Hab aber noch kein Popcorn gemacht.“ Ich sah Meredith an. „Du willst ausgehen?“
    Sie starrte uns beide an. „Wir sind seit Ewigkeiten nicht mehr zusammen ausgegangen.“
    Sie war unter der Woche an drei Abenden auf Hausfrauenpartys gewesen. Und ich hatte meisten die Spätschichten im Mocha übernommen, zum Teil noch Überstunden geschoben. Ich wusste, dass sie und Charlie auf ein Schulfest gegangen waren, an dem ich natürlich nicht teilgenommen hatte. Aber sie hatte recht, wir hatten schon lange nicht mehr zu dritt Spaß gehabt.
    „Ich dachte, wir machen es uns heute zu Hause gemütlich“, sagte Charlie. Ich hatte gerade nach dem Popcorn gesucht, drehte mich aber jetzt zu ihnen beiden um. „Ja, was ist so schlecht daran,

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