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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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das absurd klingt. Aber wenn ich damit klarkomme, wenn deine Frau verdammt nochmal damit klarkommt, dann denke ich, du solltest das auch können. Und ich hasse es, dass du das nicht kannst. Ich hasse es, dass du zulässt, dass das, was wir getan haben - wir beide getan haben, übrigens, nicht nur du -, dass das alles, was wir heute haben, in den Dreck zieht. Ich hasse das.“
    Ich wartete nicht auf eine Antwort, sondern ging nach unten.

19. KAPITEL
    Ich musste wirklich fürchterlich am Telefon geklungen haben, denn erstaunlicherweise hielt mir Joy keine große Standpauke, weil ich es nicht zur Arbeit schaffen würde. Sie fragte nur, ob ich am Tag drauf kommen würde, da sie einen Termin hatte und Darek das Café nicht allein schmeißen lassen wollte, was blödsinnig war, weil er das genauso gut konnte wie ich. Wie dem auch sei: Ich versicherte ihr, dass ich da sein würde, und verbrachte den Rest des Tages in meinem Zimmer, sah mir alte Filme an und spielte mit den Kindern Brettspiele, damit Elaine im Bett bleiben konnte.
    Ich wollte Elaine nicht sagen, dass ich etwas wusste, von dem sie keine Ahnung hatte, und ich ärgerte mich, dass Vic mich in diese Lage gebracht hatte. Es war leichter, Elaine aus dem Weg zu gehen. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl, dass sie etwas bemerkte, da sie an diesem Tag - einer der härteren für sie - einfach nur dankbar war, dass ich mich um Max und Simone kümmerte.
    Gegen Abend, als meine Schmerzen endlich nachließen, backten die Kinder und ich sogar Cupcakes. Ich hatte eine Reihe blauer Flecken erwartet, aber ich war anscheinend härter im Nehmen als gedacht. Denn obwohl ich mich so angeschlagen fühlte, waren nur wenige zu sehen.
    „Tesla, ich hab dich lieb“, teilte mir Simone sachlich mit, als wir die Cupcakes, die etwas schief und krumm, aber dennoch unglaublich lecker aus dem Ofen gekommen waren, mit dickem Schokoguss überzogen.
    „Dolle lieb!“, fügte Max hinzu. Er war über und über mit Schokoguss beschmiert und schwer damit beschäftigt, sich die Finger abzulecken.
    „Ich hab euch auch lieb.“ Ich kratzte mit dem Kuchenspachtel die Schüssel aus, um selbst ein wenig von dem flüssigen Gold zu naschen. „Mmhhmm.“
    Anscheinend fand Simone ihre mündliche Liebeserklärung nicht ausreichend, denn sie legte plötzlich die Arme um meinen Bauch und drückte mich, so fest sie konnte. Für ein kleines Mädchen war das ziemlich fest. Verbunden mit den Schrammen und Flecken, die ich eh schon hatte, konnte ich mich ehrlich gesagt nicht so sehr darüber freuen, aber es gelang mir, die Umarmung zu erwidern, ohne meine Schmerzen zu zeigen oder Schokoguss in ihr hellblondes Haar zu schmieren.
    Sie sah zu mir auf. „Du wirst uns niemals verlassen, oder?“
    „Ähm …“ Ich hielt nicht viel davon, Kinder anzulügen, den Weihnachtsmann und die Zahnfee eingeschlossen. „Ich habe jedenfalls nicht vor, euch so bald zu verlassen.“
    „Cappy ist gegangen.“ Simone zog eine Schnute.
    Cap war noch vor Max‘ Geburt ausgezogen. „Tja, er wollte nun mal alleine wohnen.“
    „Mit Lynds“, sagte Max. „Nicht allein.“
    „Ja, schon, aber bevor er mit Lynds zusammenzog, hatte er eine eigene Wohnung.“ Er hatte mich gefragt, ob ich bei ihm einziehen wollte, aber ich hatte Vics Keller dem Rattenloch vorgezogen, das mein Bruder für sich gefunden hatte.
    „Aber du wolltest bei uns bleiben!“ Simone strahlte, als hätte ich das ihr zuliebe getan.
    Ehrlich gesagt, hatte ich öfters darüber nachgedacht auszuziehen. Mit Kleinkindern zusammenzuleben, vor allem, wenn es nicht die eigenen sind, ist nicht immer eitel Sonnenschein. Auch nicht, in einem Keller zu wohnen. Ja, natürlich wollte ich eine eigene Wohnung. Und ich hätte mir auch eine leisten können, vermutlich sogar ohne einen Mitbewohner. Aber ich blieb, weil ich das Gefühl hatte, hier zu Hause zu sein. Vic, seine Frau und seine Kinder. Das war Familie. Etwas unkonventionell vielleicht, aber es fühlte sich für mich normaler an als alles andere.
    „Du uns lieb!“, sagte Max.
    „Genau. Weil ich euch liebe. Euch alle.“ Ich küsste Simone auf den Scheitel und schob sie sanft beiseite, damit wir die Cupcakes fertigmachen konnten.
    „Du hast Mama lieb. Und mich. Und Max. Und Daddy auch.“ Sie griff nach einer kleinen Plastikdose voller Zuckerstreusel in Dinosaurierform und verteilte sie großzügig über das Gebäck.
    „Ja. Euch alle.“ Das stimmte, aber nach meinem Gespräch mit Vic letzte Nacht fühlte es sich an

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