Zwischen uns (German Edition)
wie etwas, das ich vielleicht nicht durfte.
„Hat Cappy Lynds lieb?“, fragte Simone.
Ich sah zu ihr hinunter. „Ich glaube schon.“
„Wird er sie heiraten?“ Simone leckte nachdenklich ihre Finger ab.
„Das weiß ich nicht, mein Schatz. So, ihr beide, ihr geht jetzt nach unten, damit ich die Küche sauber machen kann, okay?“
Max sprang von seinem Stuhl und war in Windeseile an der Treppe, aber Simone blieb zögernd zurück. Sie würde mir keine große Hilfe beim Saubermachen sein, da sie nicht groß genug war, um die Schüssel abzuwaschen, aber ich schickte sie trotzdem nicht davon. Sie hatte etwas auf dem Herzen. Das sah ich ihr an.
„Was ist, Kleine?“
„Wirst du heiraten?“
Ich lachte. „Nicht so bald zumindest. Vielleicht nie.“
„Und wieso?“ Simone sah zu mir auf.
„Oh … Ich weiß nicht.“ Ich stellte die Rührschüssel in den Abwasch und ließ heißes Wasser ein, tat einen Spritzer Spüli hinzu. „Schätze, ich hab bisher niemanden gefunden, den ich gern genug hab.“
„Ich bin mir sicher, dich wird jemand gern genug haben, Tesla.“
Ich drehte mich zu ihr um und kniete ich mich hin, um sie mit nassen Händen zu umarmen. „Danke, Kleine. Danke.“
Sie erwiderte die Umarmung. „Hab dich lieb, Tesla.“
„Ich hab dich auch lieb, Kleine. Und jetzt Abmarsch, ich muss das Zeug hier noch abwaschen.“ Ich gab ihr einen leichten Klaps, um sie zum Gehen zu bewegen, aber was sie gesagt hatte, hallte noch lange in mir nach.
20. KAPITEL
Ich glaube, keiner von uns dreien dachte, dass es länger währen könnte. Was war während der High School schon von Dauer. Beziehungen schossen wie Pilze über Nacht aus dem Boden, und manche waren genauso giftig. Was ich mit Chase und Chance hatte, sollte eigentlich nichts Ernstes werden.
Aber das wurde es.
Etwas hatte sich geändert nach dem Weihnachtsball. Wie ich es ihrer Mutter versprochen hatte, bekamen die Brüder Bestnoten in Infinitesimalrechnung. Um das zu feiern, lud mich ihre Mutter das nächste Mal, als ich sie besuchte, um ihnen bei den „Hausaufgaben“ zu helfen, zum Abendessen ein.
Mrs Murphy trug tatsächlich eine Schürze zum Kochen und einen dicken Backhandschuh. „Es gibt Hackbraten und Kartoffelbrei.“
„Klar“, nahm ich die Einladung an, „ich bleibe gerne.“
„Musst du deine Eltern anrufen und um Erlaubnis bitten?“
Bei Vic würde es Tiefkühl-Pizza aus dem Supermarkt geben, noch nicht mal vom Pizzaservice. Vic würde vermutlich ein oder zwei Bier vor dem Fernseher trinken, bevor er zu Bett ging. Wenn ich Glück hatte, würde er mir von seinem Tag erzählen und nach meinem fragen. Cap würde uns zum Lachen bringen. Wir würden noch Karten spielen oder so. Vic würde mir Geld über den zerkratzten Küchentisch schieben, genug, um die Wocheneinkäufe und ein paar Rechnungen zu bezahlen. Aber er würde mich nicht küssen. Würde mich nicht mal berühren. Genau genommen würde er mich kaum ansehen.
„Nein. Ich lebe nicht bei meinen Eltern.“
Mrs Murphys Augenbrauen gingen bis zum Haaransatz hoch. „Nein? Oh, das wusste ich nicht. Es tut mir leid.“
„Schon in Ordnung.“ Es war eine lange Geschichte, nicht, dass sie sie etwas anging, aber ich sah ihr an, dass sie mich liebend gern gefragt hätte. „Kann ich Ihnen irgendwas in der Küche helfen, Mrs Murphy?“ Sie schien sich zu freuen, dass ich meine Hilfe angeboten hatte. Das war für mich keine große Sache. Als ich noch zu Hause wohnte, hatten meine Eltern zu unmöglichen Zeiten gearbeitet und es mir überlassen, für mich und Cap zu kochen, der unfähig dazu war. Außerdem hatte ich im Compound meinen Anteil an Küchenarbeit geleistet. Und natürlich herrschte in Vics Haus während der Essenszeiten ein absolutes Chaos, je nachdem, was sonst noch anstand.
Es machte mir nichts aus, Mrs Murphy zu helfen, auch wenn ich sie nicht sonderlich mochte. Ich fand, dass sie ihre Söhne zu sehr bemutterte und sich zu sehr in ihr Leben einmischte. Sie war der Typ Mutter, der ich nie sein wollte. Während wir gemeinsam den Tisch deckten und die Kartoffeln stampften, entdeckte ich allerdings, dass sie einen ziemlich feinen Sinn für Humor hatte, auch wenn der nur selten zum Vorschein kam.
Es stellte sich heraus, dass Chance nicht beim Essen dabei sein würde. Er war zu einem Freund gegangen - etwas, das mich nicht hätte überraschen sollen. Ich meine, ich wusste ja schließlich, dass beide Brüder Freunde hatten und dass sie manchmal getrennt voneinander etwas
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