Zwischen uns (German Edition)
mich auf den gammeligen Teppich des Hobbykellers - Mann, was wir als Teenager alles bereit waren zu tun! Während er mich küsste, holte er ein Kondom aus der Schachtel, die er und Chance schlauerweise unter der Couch versteckt hatten. Als er in mich eindrang, stöhnten wir beide.
Blinzelnd stützte sich Chase auf seinen Armen auf, um mich anzusehen. Ich streckte mich nach ihm aus. Zog ihn zu mir herunter, um ihn zu küssen. Und während er mich küsste, begann er, sich zu bewegen.
Ich war schon zuvor bei ihm gekommen, und auch bei seinem Bruder. Ich bin eine gierige kleine Schlampe, was Orgasmen angeht, und selbst damals sah ich keinen Grund, warum ich die nicht haben sollte, wann immer es ging. Aber diesmal war es anders. Diesmal musste ich nicht meine Hand benützen, um mir einen runterzuholen, während ich den einen Bruder lutschte und der andere mich fickte. Ich musste nicht eine übereifrige Hand lenken oder ihr Tempo drosseln, wenn sie mich befingerte. Diesmal bewegten wir uns gemeinsam, und die Lust baute sich mehr und mehr auf, bis ich meine Fingernägel in Chases Rücken grub und mit meinen Fersen seinen Hintern umklammerte, um ihn noch tiefer in mich hinein zu drücken.
Es war wie der Unterschied zwischen einer Fahrt mit einer alten hölzernen Achterbahn oder einer High-Tech-Loopingbahn. Wir machten die gleichen Sachen, aber es war besser zu zweit, als es je zu dritt gewesen war. Ich kam bereits, als er tief Luft holte und stöhnte. Er öffnete die Augen und unsere Blicke trafen sich. Wir kamen nur Sekunden nacheinander - auch das war ein erstes Mal. Er ließ sich auf meinen Hals sinken, und ich streichelte sein Haar, während ich versuchte, meinen Atem zu beruhigen.
„Ich hätte dich genommen“, flüsterte ich. Ich musste die Wahrheit einfach aussprechen, ich war so sehr im Nachhall dieses unverschämt guten Sex‘ gefangen, dass ich nicht mehr darauf achtete, was ich sagte.
Chase, der noch in mir gewesen war, veränderte seine Position und zog sich zurück. Er kniete zwischen meinen Beinen, eine Hand an seinem Schwanz, um zu verhindern, dass das Kondom abrutschte. „Aber du bist mit Chance zum Ball gegangen.“
Ich stützte mich auf einen Ellbogen. Plötzlich bemerkte ich, wie verschwitzt wir beide waren. Wie stark die Luft nach Sex roch. Ich musste aufs Klo und hatte Durst, aber ich war noch zu schlapp, um mich zum Aufstehen zu bewegen, auch wenn ich so den Druck des Teppichs unter meinem Hintern losgeworden wäre. „Nun ja, er hat mich gefragt. Du nicht. Du bist ja mit Becka hingegangen. Aber ich … Wenn ich hätte wählen müssen …“
Ich hielt inne. Diese Wahrheit war wie eine Wand zwischen uns, die ich einreißen wollte. „Wenn ich die Wahl hätte, wärst du es. Nicht ihr beide.“
Im Keller der Murphys gab es einen Schrank, der die gesamte Länge des Raums einnahm. Ich hörte das Knarren der Schranktür nicht sofort, aber Chase tat es. Er sprang auf, zog sich das Kondom von seinem schlaffen Schwanz und wickelte es in Taschentücher ein. Ich schaffte es gerade mal, mich aufzusetzen, als ich Chance in der Schranktür sah, und selbst dann raffte ich es nicht. Jedenfalls nicht gleich.
„Du bist eine Egoistin, Tesla“, sagte Chance mit hoher, wackliger Stimme, die so ganz anders klang als sonst. Sein Gesicht war blass wie immer, aber jetzt hatte er außerdem rote Flecken auf den Wangen. Er zitterte. „Du bist eine Egoistin, weiter nichts!“
Es schien mir angebracht, mich anzuziehen, also griff ich, so schnell ich konnte, nach meinen herumliegenden Sachen. Ich hatte meinen Slip bereits an und schloss den BH, bevor ich meine Stimme wiederfand. „Ich dachte, du wärst bei Brett“, sagte ich.
Keiner von beiden antwortete. Ich stieg in meinen Rock, ließ die Strumpfhose liegen, und knöpfte mir stattdessen das Hemd zu. Die Euphorie, die ich beim Sex mit Chase empfunden hatte, war völlig verschwunden. Ich starrte sie beide an.
„Was zum Teufel ist hier los? Was hast du da eigentlich gemacht, Chance? Uns zugesehen? Wie krank ist das denn!“
„Ich hab‘s dir doch gesagt.“ Chase sah mich nicht an. Er war ebenfalls dabei, sich anzuziehen, mit dem Rücken zu Chance und mir und mit hängenden Schultern. „Ich hab dir gesagt, dass du es eigentlich nicht wissen willst, Chance.“
„Oh, ich wollte es nicht wissen. Aber ich bin froh, dass ich es weiß.“ Er hörte sich alles andere als froh an.
Chase zog sich Jogginghose und T-Shirt an. Ich hoffte, er würde sich neben mich
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