Zwischen uns (German Edition)
er.
Elaine hievte sich aus dem Stuhl und ging zu ihm, um ihm einen Kuss zu geben. „Wie war die Arbeit?“
„Gut. Hab heute früher zugemacht, es gab keine Termine mehr, und Cap war mit irgendwas beschäftigt, das damit zu tun hatte, wie man ein iPhone ins All katapultiert oder so.“
Ich lachte, und Vic warf mir wieder einen grimmigen Blick zu.
„Hatte er Diagramme dabei?“, fragte ich.
„Ja.“ Vic verdrehte die Augen und sah über Elaines Schulter zum Herd hinüber. „Spaghetti?“
„Ja. Sind in ein paar Minuten fertig.“ Sie nahm ihn fest in die Arme.
Ich sah weg - nicht, weil es mir peinlich war, sondern weil ich nicht Vics Gesicht sehen wollte, der gerade die Frau umarmte, die er anlog. Das Stampfen von Füßen kündigte die Kinder an, bevor sie durch die Tür gerannt kamen, um ihren Dad zu überfallen, und ich nutzte die Gelegenheit, um das Brot fertig zu machen, dann die Spaghetti aufzusetzen. Vic spielte für ein paar Minuten den Daddy, dann ging er noch rasch vor dem Essen duschen.
Elaine sprach das Thema nicht erneut an, aber es schwebte immer noch zwischen uns, während wir den Tisch deckten und die Nudeln auf den Tisch stellten. Mein Handy klingelte genau in dem Moment als Vic, mit nassen Haaren und frischen Klamotten, die Treppen herunterkam. Er sah mich an, als wollte er etwas sagen, aber ich machte ihm ein Zeichen, dass ich den Anruf annehmen wollte.
Es war Meredith. „Hallo mein Zuckerschnäuzchen.“
„Hallo, du Sahnetörtchen“, antwortete ich, um witzig zu sein.
Sie lachte. „Was machst du gerade?“
„Es gibt gleich was zu essen.“ Mit dem Telefon in der einen Hand, packte ich mit der anderen Max am Hosenbund, als er gerade vorbeilief. Er schrie auf, und ich kicherte.
„Bei euch geht‘s ja wild zu.“ Meredith klang ruhig und amüsiert. „Wie im Zirkus, oder?“
„Ja, wie im Zirkus. Mit Affen.“ Ich nahm Max auf den Arm, ignorierte seinen Protest, und trug ihn ins Esszimmer, um ihn Vic zu übergeben. „Hier ist fast immer was los. Und bei dir?“
Vic nahm mir seinen Sohn ab und warf mir einen kritischen Blick zu, den ich geflissentlich ignorierte. Es war mir egal, was er über mich dachte, er hatte schließlich kein Recht dazu, über mich zu urteilen.
„Ich wollte dich zum Essen einladen“, sagte Meredith. „Vielleicht ins Kino. Dich aus deinem trostlosen, eintönigen Alltag reißen und dir etwas Magisches schenken.“
„Magisch, ja? Hört sich aufregend an.“ Ich sah zum Tisch rüber, wo Simone und Max bereits auf ihren Stühlen saßen und das Essen wartete. Elaine schaute neugierig auf, während sie die Schüssel Spaghetti mit Tomatensauce auf den Tisch stellte. „Wohin wollt ihr mich entführen?“
„Worauf hast du Appetit?“ Im Hintergrund war ein Rascheln zu hören, dann kicherte sie auf ihre besondere Art und Weise. „Charlie sagt, er hat was sehr Leckeres für dich zum Naschen.“
Als Nächstes hörte ich Charlie protestieren, auch wenn ich nicht verstehen konnte, was er sagte. Ich lachte bei der Vorstellung, wie er auf dem Tisch lag. Nackt. „Mmhhmm.“
„Was hältst du davon, wenn wir dich abholen? Wir könnten in einer Viertelstunde da sein. Reicht dir das, um dich fertig zu machen?“
Ich musste wieder lachen: Meredith war diejenige, die immer ewig brauchte. „Ich gehöre zu den Mädels, die sich nur kurz Wasser ins Gesicht kippen, und los geht‘s. Das weißt du.“
„Gut.“ Sie hielt inne. Wieder ein Rascheln, dann Flüstern. „Charlie sagt, du sollst dich sexy anziehen.“
Das war anscheinend nicht, was er gesagt hatte, denn ich hörte ihn laut und deutlich antworten: „Ich hab gesagt, sie soll Appetit mitbringen.“
„Er sagt, er besorgt es dir“, meinte Meredith.
Ich wurde ganz hibbelig, als ich ihnen so zuhörte. Es kribbelte in meinen Zehen. Meine Wangen brannten. Mein Zustand musste offensichtlich sein, denn als ich mich zum Tisch umdrehte, starrten mich alle an. „Ich mach mich fertig. Bis gleich.“
Ich beendete das Gespräch. „Was ist?“
„Wer war das?“, fragte Vic misstrauisch.
Elaine grinste. „Wetten, ich weiß es.“
„Der Nikolaus!“, rief Simone.
„Nein, kein Niko“, erwiderte ich. Ich antwortete Vic nicht, sondern wendete mich stattdessen seiner Frau zu: „Ich werde nicht mitessen. Ich bin eingeladen worden.“
Elaine grinste noch mehr. „Huuuiiii!“
Ich nahm mein Besteck und den Teller, den wir für mich gedeckt hatten, kitzelte Max, als ich an ihm vorbei kam, und wuschelte Simone
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