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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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hättet, einen anderen Hintern für diesen Stuhl zu finden.“
    „Hey“, schimpfte ich, „tu nicht so, als ob dein Hintern nicht was Besonderes wäre.“
    Wir lachten beide darüber. Und auch Sadie, die zwei Tische weiter saß. Ich hatte nicht mitbekommen, dass sie da war, ging aber nun zu ihr, nachdem ich den Abfall weggeworfen hatte.
    „Fang erst gar nicht an, mit mir zu argumentieren: Ich bring dir sofort deine Bestellung. Kaum zu glauben, dass du bei so einem Wetter überhaupt hier bist.“ Es war morgens schon grau gewesen und hatte sich noch stärker zugezogen. Schnee lag in der Luft.
    „Ich hatte die Wahl zwischen Hiersein oder den ganzen Tag zu Hause Fernsehen gucken“, gestand sie mir. „Ich bin früh in den Mutterschutz gegangen, und inzwischen langweile ich mich zu Tode, Tesla. Ich habe alles geputzt, was ich putzen kann, ohne mich zu sehr vorzubeugen, was allerdings leider nicht viel ist. Und ich musste von zu Hause los, bevor das Wetter so schlecht ist, dass ich nicht mehr hierher laufen kann.
    Ich sah an ihr vorbei durch die großen Fenster. „Ja, sieht so aus, als würde es heute noch schneien.“
    „Ich kann den Winter nicht leiden“, sagte sie kategorisch und sah ebenfalls hinaus.
    „Wirklich? Ich ja. Ich liebe es, so viele Schichten anzuziehen, dass niemand mitkriegt, wie viel heiße Schokolade und Cupcakes ich vertilge. Und ich gehe gern Skifahren, auch wenn ich bisher nur in ‚Roundtop‘ war. Mein Freund -“ Ich ertappte mich dabei, dass ich an Charlie als meinen Freund dachte. Das war ein so köstliches, schwindelerregendes Gefühl, dass ich laut loskicherte. Sadie sah mich neugierig an. „Er sagt, wir könnten zwischen den Jahren nach Vermont fahren. Ich bin noch nie da gewesen. Er sagt, es ist nicht ganz so gut wie Colorado, aber billiger und nicht so weit weg.“
    „Trag einen Helm.“
    Mein Lächeln verschwand. „Hmm?“
    Sadies Hände ruhten auf ihrem gigantischen Bauch. Sie sah traurig aus. „ Skifahren ist gefährlich. Trag einen Helm, okay?“
    „Oh. Natürlich.“ Ich nickte, obwohl ich wusste, dass ich es vermutlich nicht tun würde. Ich wusste auch, dass man, egal was eine Schwangere sagte - vor allem jemand, der so unfassbar schwanger war wie Sadie - ihr immer unbedingt zustimmen sollte. „Auf jeden Fall.“
    „Tesla“, rief Joy hinter mir. „Darek scheint Schwierigkeiten zu haben, sich an die Portionsgrößen bei den Panini zu erinnern. Du musst ihm dringend auf die Sprünge helfen.“
    „Natürlich“, sagte ich, so liebenswürdig wie zuvor zu Sadie und mit der gleichen Intention. „Kein Problem.“
    „Hi, Joy.“ Sadie lächelte.
    Sie lächelte auch. „Hi, Sadie. Wow. Du näherst dich dem Termin, oder?“
    „Noch zwei Monate. Ich würde mich nicht wundern, wenn es Zwillinge würden, so wie ich mich fühle.“
    „Das wäre … wow.“ Joy räusperte sich.
    „Pfefferminz-Weiße-Schokolade-Latte mit einem Schoko-Cupcake?“, sagte ich, um das peinliche Schweigen zu unterbrechen.
    Sadie nickte. „Du bist ein Schatz, Tesla. Danke.“
    Am Tresen packte mich Joy fauchend am Ellbogen. „Wir bieten keine Bedienung am Tisch an, Tesla.“
    Ich seufzte und zwang mich, leise zu reden. „Willst du, dass sie an den Tresen gewatschelt kommt oder, noch schlimmer, in der Schlange wartet?“
    Die Schlange war wieder gewachsen, dank der Stoßzeit am späten Morgen, deren Grund ich zwar nicht herausfand, die es aber fast jeden Tag gab. Es war eine etwas komplizierte Uhrzeit, denn obwohl es noch früh war fürs Mittagessen, begannen Leute, Sandwichs und andere Sachen zusätzlich zu den Muffins und Bagels zu bestellten. Darek hatte schon den irren Gesichtsausdruck, den er immer bekam, wenn er zu sehr im Rückstand war.
    „Ich will, dass du deinen Job machst“, sagte Joy.
    „Ich hab eine Idee. Anstatt an uns rumzumeckern“, sagte Darek, „könntest du ja mal mitmachen und anfangen, Bestellungen in die Kasse einzugeben? Oder, da ich ja anscheinend nicht weiß, wie man vorschriftsmäßig Sandwichs macht, wie wär‘s, wenn du ein paar Panini vorbereitest?“
    Ich stimmte ihm zu, hatte aber keine Zeit, das taktvoll zu sagen, weil Joy schon zu ihm herumwirbelte wie ein Hund, der angegriffen wird. Ich glaube, sie knurrte sogar. Ich konnte zwar nicht ihren Gesichtsausdruck sehen, aber er musste so fürchterlich sein, dass Darek einen Schritt zurücktrat.
    „Warum. Machst du. Nicht. Einfach. Deinen Job!“, schrie sie.
    Das permanente Gemurmel der Unterhaltungen im Café

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