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Zwischen uns (German Edition)

Zwischen uns (German Edition)

Titel: Zwischen uns (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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stoppte. Aber anscheinend war es ihr egal, dass sie ein großes Publikum hatte - Joy ging auf Darek zu und streckte ihm ihren Finger ins Gesicht: Er schien bereit, ihn abzubeißen.
    „Wenn du schon so eine wütende Schlampe bist“, sagte Darek, „warum gehst du dann nicht und lässt dich ficken?“
    Ich war nicht die Einzige, die bei diesen Worten laut Luft holte. Ich glaube, jeder im Mocha verschluckte sich an irgendwas, als Darek sich derart gehen ließ. Er drängte sich an Joy vorbei, schubste sie sogar zur Seite, als sie sich nicht bewegte, dann an mir vorbei.
    „Ich hab die Schnauze voll“, sagte er zu mir. „Tut mir leid, Tesla, aber ich hab dir gesagt, wenn sie mich noch einmal anschreit, gehe ich. Ich hab genug von der Scheiße.“
    „Darek -“
    „Du … du kannst nicht gehen“, rief ihm Joy hinterher.
    Er blieb stehen, nachdem er den Tresen umrundet hatte, und betrachtete die Schlange Gäste, die ihn anstarrten. „Das habe ich gerade getan. Was, willst du mich stattdessen kündigen? Schön, kündige mich. Kapierst du es nicht, Joy? Es ist mir scheißegal. Ich bin nur froh, hier wegzukommen, weg von dir. Kündige mich, oder ich gehe, was immer der Unterschied ist, mir egal. Ich bin weg.“
    Er nahm seinen Mantel vom Haken und sah wieder zu den Gästen rüber, die immer noch alles beobachteten. „Tut mir leid, Freunde, aber die Show ist vorbei. Bestellt euren Kaffee bei der Ziege da. Vielleicht spuckt sie aber rein, wenn ihr nicht hinseht.“
    Die angeekelten Blicke zeigten mir, dass mehr als nur einer der Gäste ihm glaubte. Zum Teufel, sogar ich war mir unsicher, ob er nicht recht hatte. Wir sahen ihm alle zu, wie er aus dem Café marschierte, und das einzige Geräusch, was danach zu hören war, war die Klingel, als die Tür hinter ihm zufiel.

29. KAPITEL
    „Ich hasse es, dich so zurückzulassen.“ Meredith zog eine Schnute und ignorierte Charlies deutlichen Blick auf die Uhr. „So ganz alleine.“
    „Ich hab dir doch gesagt, dass das kein Problem ist. Ich gehe zu meinem Bruder, das ist keine große Sache. Ernsthaft.“ Ich drückte sie noch etwas fester an mich. „Aber ihr solltet jetzt besser losfahren. Ich hab gehört, Charlies Schwester mag es nicht, wenn man zu spät kommt.“
    „Oh, auf keinen Fall darf ich fünf Minuten nach ihrem Zeitplan eintreffen. Ich meine, wir werden noch nicht mal gleich essen, aber lass uns fünfzehn Minuten später kommen, als sie uns gebeten hat, und sie wird uns den Rest des Tages erzählen, wie sie alle auf uns warten mussten …“ Meredith verzog den Mund. „Charlie, hast du den Kuchen?“
    Er hob die Schachtel hoch. „Ja, Schatz, ich hab den Kuchen.“
    Sie grinste schelmisch. „Im Laden gekauft. Ich liebe diesen Schoko-Minze-Kuchen von Andes, aber Susan steht auf alles, was selbstgebacken ist.“
    Charlie schüttelte lachend den Kopf. „Sie wird diesen essen.“
    „Oh, sie wird zwei Stück essen und gleichzeitig stöhnen, dass sie wieder Sport treiben muss, keine Frage. Aber sie wird es sich nicht nehmen lassen, anzumerken, dass sie dachte, ich würde einen selbstgemachten Kuchen mitbringen. Da bin ich mir sicher.“
    „Natürlich.“ Charlie verdrehte die Augen. „Jetzt komm. Tesla, wir werden erst spät zurück sein.“
    „Kein Problem.“ Ich gab ihm einen Kuss. „Fahrt vorsichtig. Und wenn ich nicht da bin, wenn ihr zurückkommt, dann schickt mir eine SMS.“
    Dann, obwohl Meredith immer noch zögerte, waren sie endlich aus der Tür. Ich seufzte laut auf und wirbelte mit ausgestreckten Armen im Wohnzimmer herum. Ich war seit Wochen nicht mehr allein gewesen.
    Es hatte auch in Vics Haus nur wenige Momente gegeben, in denen ich allein war, aber zumindest hatte ich da meine Privatsphäre gehabt. Ich konnte meine Tür hinter mir schließen und wusste, dass niemand hereinkam, ohne zumindest vorher anzuklopfen. Ich konnte duschen gehen, ohne dass jemand reinstürmte, um das Klo oder das Waschbecken zu benutzen oder sich einfach mit mir zu unterhalten, während ich mir die Beine rasierte.
    Ich wohnte gerne mit Meredith und Charlie zusammen, aber ich hatte mich ernsthaft nach etwas Zeit für mich selbst gesehnt. Und ich nutzte sie gut: Ich packte endlich meine letzten Kartons aus, wozu ich bisher nicht gekommen war, stellte ein paar meiner gerahmten Bilder im Wohnzimmer auf, hängte den Druck von einem Maler auf, der häufiger ins Mocha kam, wusch einen Haufen dreckige Wäsche und hörte laut Musik, während ich in Unterwäsche durch die Küche

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