Zwischen uns (German Edition)
nehme was vom Kuchen“, sagte Charlie. Meredith warf ihm einen Blick zu. „Was? Cap sieht aus, als könnte er ein oder zwei Stücke vertilgen. Oder was meinst du?“
„Hört sich toll an.“
Die Männer grinsten sich an und waren sofort Freunde. Cap folgte Charlie in die Küche, sodass Meredith und ich allein im Wohnzimmer zurückblieben. Sie sah sich um, fixierte das gerahmte Bild, das ich auf dem Beistelltisch platziert hatte, dann mich.
„Ich hatte nur nicht erwartet, dass Besuch da ist, wenn wir nach Hause kommen“, sagte sie.
Charlie hatte sich vielleicht schon an Merediths „Launen“ gewöhnt, aber für mich war es immer noch, als würde ich mich durch ein Minenfeld manövrieren, das eigentlich schon hätte geräumt sein sollen. Du denkst, du bist auf einer Blumenwiese, bis du deinen Fuß falsch aufsetzt und in die Luft gejagt wirst.
„Ich dachte nicht, dass das ein Problem ist, Meredith … Ist es eins?“
Sie runzelte die Stirn. „Ich hatte mich darauf gefreut, nach Hause zu kommen, in bequeme Sachen zu schlüpfen und einfach abzuhängen.“
Soweit ich sehen konnte, gab es keinen Grund, das nicht zu tun. Aus der Küche war das Lachen der Männer zu hören. Ich war froh, dass Cap und Charlie sich zu verstehen schienen. Meredith lächelte nicht einmal.
„Ihr habt im Esszimmer gegessen.“
„Es ist Thanksgiving“, erwiderte ich. „Hör mal, wenn du mit irgendwas ein Problem hast, solltest du es mir am besten direkt sagen.“
Ich war nicht Charlie. Deshalb würde ich nicht so tun, als könnte ich ihre Gedanken lesen, und ich hatte keine Lust, Spielchen zu spielen. Ich wollte mich nicht mit ihr streiten, aber ich würde ihr auch nicht diesen passiv-aggressiven Scheiß durchgehen lassen.
Sie schien nicht zu wissen, wie sie damit umgehen sollte. „Du hast mein Porzellan benutzt.“
Ich seufzte. Es würde nichts bringen, sie zu küssen oder zu umarmen, sie würde mich nur von sich stoßen. Nicht, dass mir nach einem von beiden gerade der Sinn stand. „Als ich hier einzog, hast du gesagt, ich soll so tun, als wäre es auch mein Zuhause. Hab ich das falsch verstanden?“
„Nein. Aber … mein Porzellan“, sagte Meredith leise. „Und wir haben auch nie über Besuch gesprochen. Und in der Küche ist das reinste Chaos, Tesla. Das ist verdammt unhöflich.“
Das klang nach Streit, und diesen Ton mochte ich nicht.
„Ich habe tatsächlich vor, selber sauber zu machen. Ich habe bisher noch nie ein Chaos hinterlassen, oder? Ich hätte alles wieder aufgeräumt, bis ihr nach Hause kommt, aber so früh habe ich nicht mit euch gerechnet. Und mal ehrlich, ist das wirklich so schlimm?“ Sie hatte mehr als einmal dreckiges Geschirr über Nacht in der Spüle stehen gelassen. Das wusste ich mit Sicherheit.
Merediths Kiefer spannte sich an. „Ich sage nur, dass es beschissen ist, nach Hause zu kommen und das Haus im Chaos vorzufinden und noch dazu einen Fremden, den ich unterhalten muss.“
„Du musst meinen Bruder nicht unterhalten. Verdammt, ich selbst muss ihn kaum unterhalten. Cap ist da vollkommen unkompliziert.“ Wieder war aus der Küche Gelächter zu hören. „Abgesehen davon hört es sich an, als würde Charlie das übernehmen. Und dein Haus wird in ein paar Stunden wieder ordentlich sein. Okay?“
Ich wollte mich wirklich nicht mit ihr streiten. Ich wollte selbstgebackenen Kürbiskuchen mit ein bisschen Vanilleeis und obendrauf ein paar Schokostücke. Ich wollte einen heißen Tee. Vielleicht sogar ein langweiliges Spiel. Uno konnte wahnsinnig lustig sein mit Cap, der sich die besten Regeln ausdachte.
„Meredith, entweder wohne ich hier, oder ich bin ein Gast. Wenn ich nur ein Gast bin, dann schätze ich, ja, bin ich vermutlich unhöflich. Aber ich finde nicht, dass ich das war. Herrje, ich dachte , ich wohne hier als Teil dieser Familie. Und in dem Fall musst du damit klarkommen.“
Charlie setzte sie nie unter Druck, weswegen es sicherlich unangenehm für sie war, so die Pistole auf die Brust gesetzt zu bekommen. Sie hob das Kinn. „Natürlich bist du kein Gast.“
„Dann komm damit klar“, wiederholte ich. „Ich meine, rede mit mir über solche Sachen, anstatt einfach nur angepisst zu sein. Wenn du nicht möchtest, dass ich dein Porzellan benutze, dann werde ich das nicht mehr tun.“
„Das Porzellan hab noch nicht mal ich selbst jemals benutzt. Und ich denke, ich sollte die Erste sein, die es benutzt, das ist alles.“
Da sie und Charlie seit acht Jahren verheiratet
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