Zwischen uns (German Edition)
alten ägyptischen Grab gefunden. Sie sah auf, als ich hereinkam.
„Ich konnte mich nicht entscheiden, was ich wollte. Für die Hochzeitsliste. Ich meine, meine Mutter sagte mir, wir sollten uns ein Porzellanmuster aussuchen, nicht wahr? Damit jeder uns etwas davon schenken konnte. So machen das alle. Nur hatte ich keinen blassen Schimmer, welches Geschirr ich für den Rest meines Lebens wollte. Also habe ich das hier ausgesucht.“
Sie hielt einen Brotteller hoch, den wir nicht benutzt hatten. Er war weiß mit einem Rosendesign am Rand. Nicht, was ich aussuchen würde, wenn ich das Glück hätte, in den Hafen der Ehe einzulaufen und eine Hochzeitsliste zu haben. Aber es war hübsch.
„Ich finde, das hast du gut ausgesucht“, sagte ich.
Sie drehte den Teller in der Hand, sodass er im Licht leuchtete, und sah mich an. „Weißt du, warum ich diese Teller nie benutzt habe?“
Ich zuckte die Schultern, während ich den Tisch umrundete, um benutztes Geschirr und Besteck einzusammeln. „Weil die meisten Leute nie im Esszimmer zu Abend essen, außer ein paar Mal im Jahr?“
„Weil ich es nicht mag“, sagte Meredith.
Ich sah auf. Sie starrte den Teller in ihrer Hand an, drehte und wendete ihn. Sie fuhr mit dem Daumen über den vergoldeten Rand und sah wieder zu mir herüber.
„Ich fühle mich, als hätte man mich dazu gezwungen, etwas auszusuchen, weil die Leute das von mir erwarteten, und jetzt stehe ich damit da. Und wir haben Tonnen von dem Zeug, Tesla. Tiefe Teller, flache Teller, Brotteller. Eine Saucenschüssel.“ Sie lachte bitter. „ist das zu glauben? Eine beschissene Saucenschüssel. Eine Suppenterrine. Wer braucht jemals diesen Scheiß?“
„Leute, die gerne Saucen essen. Und Suppe.“ Ich ging um den Tisch herum, um ihr den Teller abzunehmen und ihn auf den Tisch zu stellen. „Hey. Was ist los?“
„Du bist wütend auf mich.“ Sie verschränkte die Arme.
„ Du warst wütend auf mich “, stellte ich klar. Ich rieb ihre Oberarme, drückte sie sanft. „Ach, ist dein Pulli weich.“
Sich zu entschuldigen war nicht Merediths Art. Doch weil niemand sonst im Raum war, schien es für sie in Ordnung zu sein, sich ein bisschen dichter an mich anzukuscheln. „Ich wünschte, wir wären heute hier geblieben. Das Essen bei Charlies Schwester war soooo schlecht.“
„Nach einem Stück Kuchen wird es dir schon besser gehen. Versprochen. Und wir könnten Uno spielen. Im Ernst, das wird Spaß machen.“
Sie nickte, lehnte sich für ein oder zwei Sekunden an mich. Dann machten wir kurzen Prozess mit dem Geschirr auf dem Tisch. Meredith blieb im Türbogen stehen und sah auf die Teller in ihren Händen.
„Es ist gut, dass ihr sie benutzt habt“, sagte sie. „Irgendjemand sollte das tun.“
30. KAPITEL
Joy hatte nicht lange damit gewartet, einen Ersatz für Darek einzustellen. Brandy war etwas älter als ich, erzählte mir aber stolz, dass sie schon seit der High School in Cafés jobbte. Sie nannte ein paar Namen.
„Sie haben alle inzwischen dichtgemacht“, sagte sie mit Kaugummi im Mund. „Ich hoffe mal, dieser Laden läuft besser?“
Sie lachte; ich nicht.
Ich war nicht sonderlich glücklich darüber, dass Darek gegangen war oder gekündigt worden war, wie immer man es auch nennen wollte. Es gefiel mir nicht, dass Joy diese Kaugummi kauende Frau mit wippendem Pferdeschwanz an seiner Stelle eingestellt hatte, ohne mich wenigstens zu fragen, ob ich mich am Auswahlverfahren beteiligen wollte. Und obwohl Joy mich vollkommen in Ruhe ließ, seit Darek seinen Abgang gemacht hatte, war das auch nicht, was ich wollte. Nicht, wenn es bedeutete, dass ich mich auf der Arbeit wie im Gefängnis fühlte. Auf bestimmte Weise hatte ich mich an ihre mürrische Art gewöhnt. Es war zur Gewohnheit geworden, gehörte zum Alltag dazu. Aber ihre unterkühlte, abweisende Haltung mir gegenüber, im Kontrast zu ihrer geradezu übertriebenen Freundlichkeit gegenüber Brandy, machte es ziemlich unangenehm, hier zu arbeiten.
Johnny D. bemerkte sie sofort. „Was ist das für ein neues Mädel?“
Ich sah durch den Raum zu Brandy hinüber, die sich gerade mit Carlos unterhielt. Sie sollte eigentlich die Tische sauber machen, war dabei aber anscheinend abgelenkt worden. Carlos warf sehnsüchtige Blicke auf seinen Laptop, aber Brandy schien das nicht zu bemerken … oder ignorierte es einfach.
„Brandy. Ich weiß nichts über sie, Joy hat sie eingestellt.“
„Was ist mit Darek?“
Ich schäumte etwas Milch für
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