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Zwischen zwei Nächten

Zwischen zwei Nächten

Titel: Zwischen zwei Nächten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edith Kneifl
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scheint heute bereits einem anderen Zeitalter anzugehören no future auch ich glaube nicht an die Zukunft obwohl sie das einzige zu sein scheint was zählt in diesem geschichtslosen Einheitsbrei werden keine Widersprüche sondern nur eindeutige Positionen verlangt die wiederum nur dazu dienen die Widersprüche zu verschleiern die Interessen sind austauschbar besondere Vorlieben machen mich mißtrauisch behauptet einer von sich selbst die Frauen sehr zu lieben handelt es sich bestimmt um einen Frauenfeind warum rede ich nicht über die Liebe die vergangene oder die gegenwärtige meine Gedanken verweilen nur kurz bei diesem Thema entfliehen sobald ich mich ernsthaft bemühe mich damit zu beschäftigen verlogenes Liebesgeschwafel dumme Schwüre ich kann nichts anfangen mit der Liebe der Männer mit ihrer Grausamkeit ihrem Egoismus ihrer übertriebenen Selbstgefälligkeit und die Liebe der Frauen diese unmögliche Liebe wie ein tausendjähriger Schrei eine unheilbare Krankheit geheimnisvoll trügerisch tödlich für Männer die an ihrer Feigheit noch ersticken werden feige weil sie sich aus Angst vor der Liebe für Geld Karriere und Macht entscheiden für eine Macht die nach Normierung schreit und sich mit Liebe nicht vereinbaren läßt der Verzicht auf Macht würde Anarchie bedeuten die Anarchie der Bedürfnisse die einzig mögliche Antwort deshalb muß sich die Macht vor der Liebe schützen sie mit Gewalt bekämpfen denn die Gewalt ist der Polizist der Macht die mit der Liebe nur die Theatralität gemeinsam hat die Inszenierungen der Macht erinnern fatal an die dramatischen Szenen einer Ehe oder an eine Boulevardkomödie mit schlechten Schauspielern cry baby Männer kennen weder die Liebe noch die Leidenschaft verwechseln Leidenschaft mit einem kurzen Vergnügen und Liebe mit einem gepflegten Heim sie bemühen sich nicht einmal zu lieben bestenfalls tragen sie dazu bei daß sich unsere Körper weniger einsam fühlen doch die Nächte sind kurz und ihr Schlafbedürfnis ist groß feige auch wir weil wir nicht wagen nach der Macht zu greifen uns mit der Rolle der hilflosen Zuschauerin begnügen wir haben eben keine Zeit uns um all diese unwichtigen Kleinigkeiten zu kümmern beschäftigt und voll ausgelastet mit Männern der Traum von einer männerlosen Gesellschaft ist ausgeträumt wir brauchen sie um uns zu betäuben und übersehen dabei was für eine ballaststoffreiche Kost sie sind jedes noch so kleine Problem eines männlichen Wesens sei es psychischer oder physischer Natur bringt uns total aus der Fassung wirft uns aus unseren geordneten Bahnen tötet unseren Verstand zuviel Verständnis zuviel Einfühlungsvermögen nur selten holt mich die Vernunft ein stoppt mich in meiner Opferwut und verhindert im letzten Moment meine totale Selbstaufgabe für alles fühlen wir uns verantwortlich übernehmen freiwillig diese Verantwortung die schwer auf unseren angeblich so schmalen Schultern lastet versuchen nicht einmal uns von dieser Last zu befreien sondern tragen sie mit Demut und Geduld wofür und wozu frage ich mich sorgen wir uns bemühen wir uns und hören wir ihnen noch zu nur Frauen können wirklich zuhören weil sie anscheinend selbst nichts zu sagen haben reduziert auf unsere Weiblichkeit haben wir uns keinen Raum zum Handeln geschaffen wir können nicht vergessen und sind daher auch nicht fähig zu handeln wie es ein besonderer Freund unseres Geschlechts einmal formulierte großzügig verzichten wir auf die Macht die wir ohnehin nicht besitzen dafür machen wir uns jede Menge Gedanken über ihren Mißbrauch anstatt endlich zu lernen Macht zu gebrauchen uns einzumischen wenn es sein muß und es muß sein ebenso unerbittlich und brutal vorzugehen wie es uns vorgezeigt wird aber dazu haben wir keine Kraft sie wurde verschwendet auf die Liebe ständig reden wir über die Liebe über Gefühle über Beziehungen scheitern daran und beginnen von neuem haben wir uns deshalb für die Liebe entschieden nein wir bleiben unentschieden glauben nur uns für die Liebe entschieden zu haben sind aber im Unentschieden steckengeblieben haben weder die Macht noch die Liebe für uns reden nur mehr über diese als über jene und meinen die Liebe zu kennen aber wir bleiben einfach nur an jemandem hängen und diese Abhängigkeit nennt sich dann Liebe immer haben wir Angst sie zu verlieren aber kann man etwas verlieren was man gar nicht besessen hat besessen nur von dem Glauben an die wahre Liebe doch die Frage nach der Wahrheit ist in Bezug

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