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Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Zwischenstation Gegenwart (German Edition)

Titel: Zwischenstation Gegenwart (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Neumann
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Weihnachtsmann und bringt dir deine Geschenke. Du wirst ihn wiedersehen müssen. Ob ihr noch einmal zusammen ausgeht oder nicht, hängt ganz von dir ab.«
    »Leider! So, und jetzt erzähl mir von deinem gestrigen Abend, der war bestimmt viel amüsanter als meiner«, forderte ich Marie auf. Ich wollte das Thema Phil endlich abschließen, und wenn Marie von ihren Dates berichtete, war gute Laune vorprogrammiert. Dieser Aufforderung kam sie gerne nach und in aller Ausführlichkeit erzählte sie von ihrer Verabredung mit dem langweiligsten Menschen, den sie je getroffen hatte. Ich konnte mir meine quirlige Freundin beim Abendessen mit einem Mann, der Curling als aufregende Sportart bezeichnete, nur allzu gut vorstellen. Gut gelaunt beendeten wir eine Weile später unser Gespräch, Phil hatte ich für eine Zeit lang erfolgreich verdrängt.
     
    Doch kaum hatte ich aufgelegt, kehrten meine Gedanken zum leidigen Thema zurück. Ich versuchte mich mit Lesen abzulenken, was aber nicht den gewünschten Erfolg brachte. Meine Gedanken schweiften ständig ab, ich musste raus, nur so würde ich einen klaren Kopf bekommen. Ich hatte in der Zeit, die ich bei meinen Eltern verbracht hatte, wieder mit dem Joggen angefangen. Es kostete mich immer extrem viel Überwindung, mich gerade bei schlechtem Wetter nach draußen zu wagen, doch ich hatte festgestellt, dass es mir oft half, die Anspannung in meinem Körper loszuwerden. Meine Erinnerungen waren dadurch nicht wiedergekommen, doch hatte ich mich nach einer Joggingrunde immer ausgeglichener als zuvor gefühlt. Ein Blick durchs Fenster war nicht gerade vielversprechend, draußen war es trüb und es sah aus, als ob es bald Regen gäbe, aber davon wollte ich mich nicht abschrecken lassen. Ohne länger darüber nachzudenken, zog ich mir meine Laufkleidung an, schnürte meine Schuhe und verließ das Haus. Kaum war ich vor die Tür getreten, wurde ich von einem grellen Blitz getroffen und verwirrt blinzelnd suchte ich nach dem Grund. Nicht lange und ich war fündig geworden: Gegenüber meiner Haustür stand ein Mann mit einer Kamera und einem enormen Teleobjektiv. Was wollte er von mir?
    »Hey, finden Sie das lustig? Was fällt Ihnen überhaupt ein, mich ohne meine Einwilligung zu fotografieren«, rief ich ihm empört zu und lief gleichzeitig auf ihn zu.
    »Sie sind doch Philipp Bergers Freundin? Die, die gestern mit ihm essen war, oder?« Mir schwante Übles, der Kerl war ein Paparazzo! Dabei sah er eigentlich nett, fast unauffällig aus. Er hatte gar nichts Schmieriges an sich, wie ich das von so einem Typen erwartet hätte. Aber was hatte er gerade gesagt? Hatte man uns am Vorabend etwa zusammen beobachtet? Waren gestern Reporter im Restaurant gewesen und hatten alles mitbekommen?
    »Selbst wenn das der Fall wäre, wüsste ich nicht, was es Sie anginge«, erwiderte ich kühl. Der Kerl war mindestens einen halben Kopf kleiner als ich und es erfüllte mich mit Genugtuung, dass er zu mir aufsehen musste.
    »Meine Redaktion hat mir den Auftrag gegeben, vor Ihrer Haustür zu warten. Für den Fall, dass Ihr Lover hier auftaucht. Aber Sie sind genauso gut, da lässt sich auch was draus machen«, gab er ungerührt von sich. Lover? Ich hörte wohl nicht recht! Wann war ich denn ins Blickfeld dieser Pressefuzzis gelangt? Reichte es schon aus, mit Phil essen zu gehen, um solche Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen?
    »Ich weiß nicht, was Sie meinen, Sie müssen sich geirrt haben«, versuchte ich ihn davon abzubringen, dass ich die Frau war, die er suchte. Er runzelte die Stirn.
    »Das ist aber komisch, der Kollege von gestern hat Sie bis hierher verfolgt und mir Ihre Beschreibung gegeben. Oder wohnt noch eine andere hübsche, üppige Brünette mit Lockenkopf in Ihrem Haus?« Ging es noch dreister? Warum sagte er nicht gleich fett? Ich hatte schon vor langer Zeit aufgehört, mich über mein Gewicht zu beklagen. Ich würde niemals spindeldürr werden, solange ich einigermaßen regelmäßig Sport trieb, war meine Figur auch ganz in Ordnung. Aber üppig? Das fand ich doch ziemlich heftig.
    »Keine Ahnung, ich bin gerade erst eingezogen. Und ich bin ganz sicher nicht die Frau, die Sie suchen. Ich habe den gesamten gestrigen Abend zu Hause verbracht. Mit meinem Mann, der sicherlich gleich hier auftaucht. Also verschwinden Sie oder ich rufe die Polizei!«, giftete ich ihn an. Das half. Er verstaute seine Kamera in der passenden Tasche und sah mich entschuldigend an.
    »Sorry, aber ich mache auch nur mein en

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